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Querer ser algo más
zwischen Diskriminierung und Handlungsmacht - Haushaltsarbeiterinnen in Peru
Sandra Schett
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Interdisziplinärer UL f.Höhere Lateinamerika-Studien
Betreuer*in
Patricia Zuckerhut
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.48833
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22774.07320.862272-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Haushaltsarbeit stellt in Peru seit der Kolonialzeit eine der zentralen Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt für Frauen aus eroberten Bevölkerungsgruppen, aus den Anden und dem Amazonastiefland sowie aus den unteren sozio-ökonomischen und bildungsfernen Schichten dar. Haushaltsarbeit als Erwerbstätigkeit ist ein stark feminisierter und ethnisierter Bereich, der gesellschaftlich abgewertet und unsichtbar gemacht wird. In den wirkungsmächtigen Konsequenzen der im Gefüge des Kolonialismus errichteten und systematisierten Macht- und Herrschaftsmuster lassen sich diverse Ursachen der aktuellen Unterdrückungsmechanismen in der Haushaltsarbeit finden. Von den Haushaltsarbeiterinnen selbst wird Haushaltsarbeit als erster Schritt auf dem Weg zu besseren Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten sowie zur Transformation des eigenen sozialen Status wahrgenommen. Dahingehend untersucht die vorliegende Studie die Entwicklung von Strategien, Perspektiven und Positionierungen zur Erweiterung des Handlungsspielraums der Haushaltsarbeiterinnen anhand der intersektionellen Analyse auf individueller, Struktur- und Repräsentationsebene. Das Datenmaterial der qualitativen Erhebungsmethode speist sich aus teilnehmender Beobachtung, Literaturrecherche sowie offenen, themenzentrierten Interviews. Die Auswertung erfolgte anhand der induktiven Kategorienbildung. Dabei kristallisierten sich neun soziale Differenzkategorien heraus, die in der Generierung von Ungleichheiten sowie in der Ermächtigung von Haushaltsarbeiterinnen wirksam sind: „Arbeit“, „Geschlecht“, „Klasse“, „raza“/„Ethnizität“, „Körper“, „Herkunft“, „Hautfarbe“, „Bildung“ und „Sprache“. Haushaltsarbeiterinnen treten als aktiv Handelnde auf und gestalten ihr Arbeitsfeld durch ihre eigenen Entscheidungen und aufgrund ihrer persönlichen Ziele wesentlich mit. Dazu zählen auf individueller Ebene die diversen Praktiken zur Auswahl der Arbeitsstelle nach den von ihnen aufgestellten Kriterien, zur Kommunikation mit den Arbeitgeber_innen, zur Aushandlung der Arbeitsbedingungen, zur hierarchischen Positionierung im Haushalt und zur Anpassung von Arbeitsanweisungen. Sie bilden Netzwerke und Allianzen, um ihren Alltag zu erleichtern, Unterstützung zu finden und ihre Verhandlungspositionen zu stärken. So nehmen die Haushaltsarbeiterinnen von der individuellen Ebene ausgehend, in der Form von gewerkschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Zusammenschlüssen auch sozio-politischen Einfluss auf die Struktur- und Repräsentationsebene. Sie schaffen neben der Erweiterung und Gestaltung ihres individuellen Handlungsspielraums auch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene Räume, in denen sie für soziale Anerkennung und die Durchsetzung ihrer Rechte in der nationalen und internationalen Gesetzschreibung kämpfen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Haushaltsarbeit Haushaltsarbeiterinnen Peru bezahlte Haushaltsarbeit Hausarbeit Migration
Autor*innen
Sandra Schett
Haupttitel (Deutsch)
Querer ser algo más
Hauptuntertitel (Deutsch)
zwischen Diskriminierung und Handlungsmacht - Haushaltsarbeiterinnen in Peru
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
119 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Patricia Zuckerhut
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.12 Soziale Stratifikation, soziale Mobilität ,
73 Ethnologie > 73.70 Politische Ethnologie: Allgemeines
AC Nummer
AC15101682
Utheses ID
43154
Studienkennzahl
UA | 992 | 466 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1