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Neuzeitliche Bestattungsplätze in Wien aus archäologischer Sicht
Thomas Pototschnig
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Ur- und Frühgeschichte
Betreuer*in
Claudia Theune-Vogt
DOI
10.25365/thesis.48901
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24765.02353.938171-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation beschäftigt sich mit dem Komplex von fünf neuzeitlichen Friedhöfen in Wien, die zwischen 1656 und 1873 belegt wurden. Bei drei der Friedhöfen konnte das archäologische Material eingehend untersucht werden. Sie befanden sich an der heutigen Sensengasse und wurden 1784 geschlossen. Er verfügte, dass alle Friedhöfe innerhalb der Stadt Wien und deren Vorstädte aus hygienischen Gründen geschlossen werden sollten und neue Friedhöfe vor den Linien errichtet werden sollten. Bei den anderen beiden Friedhöfen, dem Allgemeinen Währinger Friedhof und dem Währinger Jüdischen Friedhof handelt es sich um jene außerhalb der Linien.
Anhand der Friedhöfe an der Sensengasse, dem Neue Schottenfriedhof, dem Bäckenhäuslfriedhof und dem Spanische Friedhof lassen sich soziale Unterschiede in der Bestattungskultur gut aufzeigen. Die drei Friedhöfe hatten verschieden Eigentümer. Sie wurden in den Jahren 2005 und 2006 durch die Stadtarchäologie Wien untersucht, das Material in dieser Arbeit analysiert. Nach der Aufarbeitung wurden einige Befunde mit der forensischen Methodik anderer Wissenschaftsrichtungen eingehender untersucht.
Parallel dazu wurde Schrift- und Bildquellen zu den Friedhöfen in Archiven und Museen gesucht, analysiert und mit den archäologischen Quellen verknüpft.
Eine Focus der Arbeit lag auf den Rechtstexten aus der Zeit, da sie auf die Entwicklung der Friedhöfe massiven Einfluss genommen haben. Ein weiterer lag auf der Entwicklungsgeschichte von Gemeinde- und Klappsärgen. Dadurch konnte eine Nutzungszeit von Gemeinde- und Klappsärgen vom 16. Jahrhundert bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts nachgewiesen werden.
Der Allgemeine Währinger Friedhof und der Währinger Jüdische Friedhof wurden gewählt um die Weiterentwicklung nach 1784 zu beschreiben.
Die Zusammenführung der einzelnen Quellenstränge, die Untersuchung ausgewählter Befunde mit forensischer Methodik und die Analyse der Rechtstexte aus der Zeit bilden die Basis für ein differenziertes historisches Bild der Friedhof- und Bestattungskultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts und 19. Jahrhunderts in Wien. --- [Printausgabe in 2 Bänden]
Abstract
(Englisch)
The dissertation is about a post-medieval archaeological complex. Three cemeteries were located at one site, at Sensengasse, 9th district. According to the court decree of Joseph II, issued in August 1784, all cemeteries located within the city’s post-medieval defensive perimeter were closed down. The two other cemeteries were replacements for the cemeteries at Sensengasse and the old Jewish cemetery in the city.
At the Sensengasse excavation site, the three different cemeteries show the differences in social status very well. The Department of Urban Archaeology of the city of Vienna examined them in the years 2005 and 2006. Special evidence, like a gunshot wound, or remains of autopsies were analysed with the forensic method of other scientific disciplines.
Beside the “normal” archaeological work, the legal texts and court decrees of the years 1772 until 1785, signed by Joseph II. and related to the cemeteries, were analysed and important information for the archaeological analyses were filtered out. Written sources and images were collected, analysed and incorporated in the archaeological examination.
Greater focus was laid upon the development of coffins and especially on the transportation coffin, which was used in Central Europe. These were found from the 16th until the 20th century in Europe – and at the cemetery of the bakers.
The detailed work on the archaeological results, the analyse of the written and image sources as well as of the legal texts of the time shed new light on the historical circumstances of death and burying in the 18th and 19th century in Vienna.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
cemetery historical archaeology funeral coffin forensics
Schlagwörter
(Deutsch)
Friedhof Historische Archäologie Bestattung Klappsarg Rechtstexte Forensik
Autor*innen
Thomas Pototschnig
Haupttitel (Deutsch)
Neuzeitliche Bestattungsplätze in Wien aus archäologischer Sicht
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
437, 365, 53 : Illustrationen, Diagramme, Karten (PDF enthält 2 Bände)
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Claudia Theune-Vogt ,
Natascha Mehler
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC14498920
Utheses ID
43215
Studienkennzahl
UA | 092 | 309 | |