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Konflikt - Therapie - Verfremdung

der "Konstruktive Realismus" als epistemologische Grundlage interkultureller Konfliktbearbeitung

Jan Brousek

Art der Arbeit

Dissertation

Universität

Universität Wien

Fakultät

Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft

Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)

Dr.-Studium der Philosophie Philosophie

Betreuer*in

Friedrich Wallner

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DOI

10.25365/thesis.49133

URN

urn:nbn:at:at-ubw:1-27473.23436.601061-9

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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract

(Deutsch)

In Zeiten fortschreitender Globalisierung sind wir mit einer Situation aufkeimender interkultureller Konflikte konfrontiert. Konfliktbearbeitung scheitert zumeist, weil es nicht gelingt, die Komplexität dieser Konflikte in entsprechender Weise zu adressieren. Ausgangspunkt des Dissertationsprojektes ist die Frage nach den aktuellen Herausforderungen gegenwärtiger Friedensforschung und interkultureller Konfliktbearbeitung. Neben einem adäquaten Umgang mit der Konfliktkomplexität sind vor allem die Verwirklichung einer mehr als nur additiven Interdisziplinarität und eine angemessene Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld von Universalismus und Relativismus als die größten Aufgaben zu betrachten. Das Verfahren der Interaktiven Konflikttransformation (IKT) gilt als vielversprechender Ansatz, um diesen Anforderungen gerecht zu werden, weist jedoch Mängel auf epistemologischer Ebene auf. Diese Situation ist allerdings nicht nur aus wissenschaftstheoretischer Sicht unbefriedigend, sondern kann aufgrund der damit verbundenen Implikationen für die Praxis zu weitreichenden Konsequenzen bis hin zum Scheitern von Friedensprozessen führen. Ziel der Dissertation ist zum einen, vorhandene Reduktionismen des Verfahrens der IKT vom erkenntnistheoretischen Standpunkt des Konstruktiven Realismus (CR) aufzuzeigen, und zum anderen, auf Basis einer konstruktiv-realistischen Auseinandersetzung mit dem Verfahren der IKT auch zu dessen Weiterentwicklung und so zur Überwindung epistemologischer Mängel beizutragen. Die Befassung mit dem polykonzeptionellen Gewaltbegriff der IKT aus der Perspektive des CR veranschaulicht, wie die epistemologische Methode der Verfremdung zu einem umfassenden Verständnis der Konfliktkomplexität und einer im Anschluss daran notwendig werdenden verfremdenden Interdisziplinarität beitragen kann. Die daran anknüpfende Auseinandersetzung zeigt, dass es im Spannungsfeld von Universalismus und Relativismus nicht gelingt, einen interkulturellen Referenzrahmen zu konzipieren, der sowohl Verbindlichkeit herstellt als auch der menschlichen Subjektivität Rechnung trägt. Vor diesem Hintergrund wird unter Rückgriff auf den CR für ein alternatives – relationales – Paradigma von Verbindlichkeit plädiert, das jenseits der Kategorien von Absolutheit und Relativität zu verorten ist und sich deshalb als epistemologische Basis für die Konzeption eines interkulturellen Referenzrahmens eignet.

Abstract

(Englisch)

After decades of rapid globalisation, we are facing a situation of growing intercultural conflicts. Conflict management efforts are often inadequate, as they fail to properly address the complexity of conflicts. The dissertation´s point of departure is the identification of challenges currently facing peace research and intercultural conflict resolution. In this context, three main challenges can be identified: firstly, adequately addressing the complexity of conflicts; secondly, the realisation of a suitable inter-disciplinary approach that go beyond additive forms of multi-disciplinarity; and thirdly, an appropriate examination of alternatives between the poles of universalism and relativism. The method of Interactive Conflict Transformation (ICT) is regarded as a promising approach to meet these requirements, however, it exhibits deficiencies from an epistemological point of view. This is not only epistemologically dissatisfying but rather implies far-reaching consequences up to the collapse of peace processes. The aim of the dissertation is twofold. Firstly, to identify existing reductionisms of the method of ICT from an epistemological point of view of Constructive Realism (CR). Secondly, to contribute to the method´s development, based on a constructive-realistic examination in order to overcome its epistemological shortcomings. An analysis of the ICT´s multi-paradigmatic understanding of violence from the point of view of CR shows how the epistemological method of strangification (Verfremdung) contributes to a comprehensive understanding of conflict complexity. Furthermore, it demonstrates the means of strangifying (verfremdende) interdisciplinarity, which necessary for dealing with complexity. The associated analysis deals with the conceptualization of an interculturally viable frame of reference for conflict transformation, and addresses the epistemological tension between universalism and relativism. The anlaysis shows that such a frame of reference is not capable of providing equally for commitment and human subjectivity at the same time, as long as it is caught in the contradiction between universalism and relativism. Against this background, and building on the CR´s findings, the dissertation pleads for an alternative – relational – paradigm of commitment, beyond the categories of absolutes and relativity. Such a relational commitment proves as a suitable epistemological basis to an intercultural frame of reference for intercultural conflicts.

Autor*innen

Jan Brousek

Haupttitel (Deutsch)

Konflikt - Therapie - Verfremdung

Hauptuntertitel (Deutsch)

der "Konstruktive Realismus" als epistemologische Grundlage interkultureller Konfliktbearbeitung

Paralleltitel (Englisch)

Conflict - Therapy - Strangification

Publikationsjahr

2017

Umfangsangabe

306 Seiten : Illustrationen

Sprache

Deutsch

Beurteiler*innen

Friedrich Wallner ,

Hisaki Hashi

Klassifikation

08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie

AC Nummer

AC14486485

Utheses ID

43424

Studienkennzahl

UA | 092 | 296 | |

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