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Robotic Wars
Legitimatorische Grundlagen und Gren-zen des Einsatzes von Military Unmanned Systems in modernen Konfliktszenarien
Markus Reisner
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doctor of Philosophy-Doktoratsstudium Interdisciplinary Legal Studies Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Christian Stadler
DOI
10.25365/thesis.49204
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13706.61642.673973-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die technologischen Entwicklungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass eine Familie unterschiedlicher Unmanned Air, Ground und Maritime Systems geschaffen wurde. Deren Fähigkeiten führten zu einer Transformation der modernen Kriegführung. Bewaffnete Drohnen werden in hoher Zahl in allen Krisengebieten der Welt eingesetzt. Sie sind im Kampf gegen asymmetrische Kriegführung und Terrorismus für moderne Militärs die „Waffen erster Wahl“. Derartige Roboter sind billige Plattformen, welche ihre Aufträge in einem eintönigen, schmutzigen und gefährlichem Umfeld erfüllen. Sie liefern Präzision und Effizienz über einen langen Einsatzzeitraum und ohne Risiko für das eigene Personal. Die Entwicklung von militärischen Robotern nimmt daher zu, und die Entwicklung eines vollautonomen Systems scheint möglich. Das existierende Humanitäre Völkerrecht geht nicht im Speziellen auf autonome Waffen ein. Diese Situation führt daher zur weitverbreiteten Besorgnis, dass autonome Waffen ethische und moralische Probleme verursachen. Eine Waffe über eine weite Distanz abzufeuern, kann die Hemmungen des Bedieners verringern und die Schwelle zur Gewaltanwendung herabsetzen. Bei der Durchführung von Kampfhandlungen gelten für alle aktuellen und zukünftigen Waffensysteme Grundsätze wie Verhältnismäßigkeit und Unterscheidung. Unterschiedliche Stufen der Autonomie können als in the loop, on the loop und out of the loop definiert werden. Derzeit existierende unbemannte Waffensysteme können bereits einige Funktionen autonom durchführen. Sie können ein Ziel finden und verfolgen sowie eine geleitete Rakete abfeuern. Die Auslöseinstanz ist dabei immer noch der Mensch. Im Falle der Entwicklung eines out of the loop Systems ist es notwendig, exakt rechtliche Limitierungen, ethische Prinzipien und moralische Rahmenbedingungen zu definieren. Es sollte vermieden werden, dass die überragenden Leistungen und Fähigkeiten eines Roboters dazu führen, dass der Mensch als “Sklave der Maschine” endet. Das erwünschte Ergebnis darf nicht den Einsatz aller Mittel erlauben. Im Falle von Entscheidungen zwischen Leben und Tod, sollte die Freiheit eigenständig entscheiden zu können dem Menschen vorbehalten bleiben. Das heißt, dass es einem vollautonomen, mit Künstlicher Intelligenz ausgestatteten, System nicht erlaubt sein sollte darüber zu entscheiden ob ein Mensch getötet werden soll oder nicht.
Abstract
(Englisch)
The technological developments of recent years have created a family of different Unmanned Air, Ground and Maritime Systems. Their capabilities have led to a transformation of modern warfare. Armed drones are currently extensively used in crisis regions all over the world. They are the “weapons of choice” for modern military forces to counter asymmetric warfare and terrorism. Such robots are cheap platforms which can conduct missions in dull, dirty and dangerous environments. They can ensure precision and efficiency over a long endurance and their deployment creates the advantage of zero-risk to friendly personal. Therefore the development of military robots is steadily increasing. Even the creation of a fully autonomous system seems technically possible. The existing Law of Armed Conflict (LOAC) makes no special provision for autonomous weapons. This situation causes widespread concern that autonomous weapons create ethical and moral problems. To fire a weapon from a long distance may can reduce the inhibitions of an operator and lower the thresholds for application of lethal violence. Key principles must be applied before war (jus ad bellum) and during war (jus in bello). Proportionality and distinction apply to the conduct of war and the use of all current and future weapons. Different levels of autonomy can be defined as “in the loop”, “on the loop” and “out of the loop”. Some existing Unmanned Weapons Systems are already able to perform particular functions autonomously. They can find and track a target and fire a guided missile, which navigates itself to the target. The release authority still is a human being. In case of the development of an “out of the loop”- system it is necessary to define exact legal limitations, ethical principles and a moral framework for the use of such fully autonomous weapons. It should be avoided that the outstanding performance and capabilities of a robot will lead to the point that the human being will end up as a “slave of the machine”. The desired result should not justify all means. In cases of life and death decisions, the freedom to act independently should, especially in times of war and crisis, be reserved exclusively for human beings. That means that a fully autonomous system, acting by using artificial intelligence, should not be allowed to make decisions which will determine whether a human being will be killed, or not.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Asymmetric Warfare Terrorism drones unmanned combat aerial vehicles law of armed conflict artificial intelligence
Schlagwörter
(Deutsch)
Asymmetrischer Krieg Terrorismus Drohnen Kampfdrohnen Roboter Humanitäres Völkerrecht Künstliche Intelligenz
Autor*innen
Markus Reisner
Haupttitel (Deutsch)
Robotic Wars
Hauptuntertitel (Deutsch)
Legitimatorische Grundlagen und Gren-zen des Einsatzes von Military Unmanned Systems in modernen Konfliktszenarien
Paralleltitel (Englisch)
Robotic Wars
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
376 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Eva-Maria Maier ,
Manfred Nowak
Klassifikationen
86 Recht > 86.02 Rechtsphilosophie ,
86 Recht > 86.84 Völkerrecht: Allgemeines
AC Nummer
AC15153841
Utheses ID
43490
Studienkennzahl
UA | 794 | 242 | 101 |