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Gründe für geschlechtsspezifische Differenzen im Sporttreiben älterer Menschen
eine qualitative Untersuchung
Andrea Lang
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Betreuer*in
Michael Kolb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4881
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30052.26760.931363-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Alter(n) ist ein beherrschendes Thema im Blickpunkt der Politik und Gesellschaft. Ausgehend von der demographischen Entwicklung zeigt sich das Bild einer zunehmenden Alterung mit kaum vorhersehbaren Folgen. In Österreich und in anderen europäischen Ländern sowie in den Industriegesellschaften nimmt der Anteil der älteren Bevölkerung im Verhältnis zu den Jüngeren an Gewichtung zu (vgl. Denk & Pache, 1999; Kolb, 1999; Combrink & Hartmann-Tews & Tischer, 2007). Neben der alternden Gesellschaft zeigt sich nach Combrink et al. (2007) ein zunehmendes Interesse an sportlicher Betätigung, welches auch im höheren Alter festzustellen ist. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der sportlich aktiven Personen signifikant gestiegen. Auch in den älteren Altersgruppen (65-74 sowie 75 +) hat sich der Anteil der Sportaktiven nahezu verdoppelt. In der vergleichsweise jungen Thematik des Alterssports gibt es nur wenige repräsentative Studien, die sich mit der Erkundung von absoluter Sportpartizipation Älterer befassen, geschweige denn den Focus auf die Gründe geschlechtsspezifische Differenzen im Alterssport richten. Hier schien interessant zu erkunden, inwiefern die Bewegungs- und Sportaktivität bzw. Abstinenz älterer Personen mit der sozialen Konstruktion von Alter(n) und Geschlecht zusammenhängt. Anliegen der vorliegenden Arbeit ist es herauszufinden, inwiefern sich das Bewegungs- und Sportverhalten älterer Frauen und Männer in spezieller Hinsicht auf Gymnastik bzw. Turnen unterscheidet. Ausgehend von einer Überpräsenz an Frauen in Turnkursen wurde der Frage nach möglichen Gründen hierfür nachgegangen. Eine qualitative Interviewstudie soll Aufschluss auf die Frage nach möglichen Gründen geschlechterspezifischer Differenzen im Sporttreiben Älterer, am Beispiel Turnen geben. Mit Hilfe eines Leitfadens wurden insgesamt acht Personen interviewt, vier davon (jeweils zwei von einem Geschlecht) besuchen regelmäßig mindestens einen Turnkurs, während die anderen vier (jeweils zwei von einem Geschlecht) keinen besuchen und zudem sportlich inaktiv sind. Als Ergebnisse des Untersuchungsgegenstandes kann festgehalten werden, dass sich ältere Menschen versuchen, mit diversen Tätigkeiten und alltäglichen zu erledigenden Aufgaben fit zu halten. Die Beschäftigung an sich spielt dabei eine wesentliche Rolle, um körperlich und geistig aktiv zu bleiben. Der Tag der interviewten Personen ist in erster Linie mit häuslichen Arbeiten, Gartenarbeit und Verpflegung von Tieren ausgefüllt. Je nach Interesse wird zudem den eigenen Hobbys sowie verpflichteten Tätigkeiten nachgegangen. Die aktive Personengruppe ist zusätzlich mindestens einmal die Woche in einem Turnkurs sportlich aktiv. Unabhängig vom Geschlecht werden als Motive für die Teilnahme an einem solchen Kurs neben der Aktivität selbst, die Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen, die Beweglichkeit im Speziellen, der Spaßfaktor sowie das Zusammentreffen von Gleichgesinnten, genannt. Als möglichen Grund für den überwiegenden Frauenanteil in Turnkursen ergibt sich aus den Antworten der interviewten Personen ein abgerundetes und einheitliches Bild. Während Männer träger, lässiger und bequemer scheinen und sich zudem bei sportlichen Bewegungsaktivitäten leichter genieren, sind Frauen hingegen aktiver und darüber hinaus weitaus ansprechbarer und sich eher dazu bewegen lassen, etwas Positives für sich und ihren Körper zu tun. Die Frage nach den Hinderungsgründen, in einem Turnkurs aktiv zu sein wurde von den inaktiven Männern und Frauen meist allgemein beantwortet und diese Antworten beziehen sich weniger auf die sportliche Bewegungsart des Turnens, sondern vielmehr auf die generelle Abstinenz sportlicher Aktivität. Als Gründe geben die Befragten an, keine Zeit (aufgrund anderer Interessen) zu haben, bereits ausreichend in Bewegung zu sein, zu alt zu sein, unter körperlichen Abnutzungen zu leiden, mit Bewegung und Sport nicht aufgewachsen zu sein, bequem zu sein, kein Interesse zu haben und nicht erst irgendwo hinfahren zu wollen, um sportlich aktiv zu sein. Neben der Erkundung der Gründe für die Teilnahme bzw. Nichtteilnahme an Turnkursen, wird weiters nach den generellen Einstellungen, Bedeutungen, Erwartungen, Motive, Ziele, Hindernisgründe und Voraussetzungen sportlicher Aktivität hinterfragt. Um hier eventuell tiefer liegende sozialisationsbedingte Ursachen zu berücksichtigen, bedürfte es zudem einer Nachforschung der Biographien von aktiven bzw. inaktiven Personen beiderlei Geschlechts. Ebenso werden die interviewten Personen über ihre Einstellung zu Bewegungs- und Sportaktivitäten im Alter und zum Alter, Subjektive Einschätzung der Gesundheit und körperlichen Fitness sowie Aspekte der Körperlichkeit befragt. Die Ergebnisse hierzu können im Kapitel der Interviewauswertung und der Schlussbetrachtung nachgelesen werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Alterssport Sportgeragogik Gender
Autor*innen
Andrea Lang
Haupttitel (Deutsch)
Gründe für geschlechtsspezifische Differenzen im Sporttreiben älterer Menschen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Untersuchung
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
123 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Kolb
Klassifikation
76 Sport > 76.49 Freizeitgestaltung, Hobby: Sonstiges
AC Nummer
AC07638022
Utheses ID
4351
Studienkennzahl
UA | 066 | 826 | |
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