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"Meine liebe Wilma!" - die Feldpostbriefe des Oberfeldwebels Otto Rieger aus dem Zweiten Weltkrieg
Helga-Lucinda Schmatz-Rieger
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Geschichte)
Betreuer*in
Johanna Gehmacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49257
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13772.98710.598881-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ein deutscher Panzerkommandant kam 1938 beim „Anschluss“ Österreichs mit seiner Division nach Wien und lernte dort zwei Schwestern kennen, wobei sich nach dem Ende der Verliebtheit zur jüngeren Schwester und aus der Freundschaft zur älteren eine Liebesbeziehung entwickelte, die nach dem Austausch von Feldpostbriefen während der Kriegsjahre schließlich zur Heirat der beiden Schreibenden führte. Als Tochter konnte ich nach deren Tod mithilfe ihrer persönlichen Dokumente und Fotoalben ihren biographischen und soziokulturellen Hintergrund, der zu ihrer nationalsozialistischen Gesinnung beitrug, im Kontext dieser Jahre (re)konstruieren. Diese persönlichen Quellen und meine Recherche im Militärarchiv in Freiburg ermöglichten es, die Kriegserfahrungen und Handlungsräume eines Unteroffiziers in einer Panzerkompanie, der in Polen, Frankreich, Rumänien, und in der Sowjetunion zum Oberfeldwebel befördert, eingesetzt war, als Fallanalyse zu beschreiben. Feldpostbriefe sollen einen tieferen Einblick in den Kriegsalltag eines Paars ermöglichen, das die räumliche Trennung während des Zweiten Weltkriegs schreibend überwand. Dabei erkennt man die Bedeutung des Briefschreibens für den Soldaten und die Feldpost aus der Heimat als unterstützende Kraft. Es zeigen sich aber die Grenzen der Wahrnehmung der Kriegswirklichkeit durch den Soldaten, wenn innere und äußere Zensur sowie sprachliches Ausdrucksvermögen diese nicht abbilden konnte. Bei den Antwortbriefen des Oberfeldwebels Otto Rieger von der Front müssen jene aus der Heimat, die verbrannt sind, mitgedacht werden, trotzdem lassen sich nach der Analyse ausgewählter Briefausschnitte die Sichtweisen, Rollenverteilungen und Sinngebungsprozesse des Kriegsgeschehens der beiden Schreibenden zeigen. Dieses in meiner Arbeit so ermittelte Bild von einem einzelnen Wehrmachtssoldaten im Zweiten Weltkrieg bestätigt damit verwandte Fälle dort, wo sie ähnliche, allgemeine Strukturen aufweisen. Jedoch ist Otto Riegers Fall, so wie für jeden anderen einzigartig, wo sich der biographische Hintergrund in seiner Einmaligkeit von anderen unterscheidet.
Abstract
(Englisch)
A German tank commander came in 1938 to Vienna with his division at the “Anschluss” of Austria. There he made the acquaintance of two sisters and fell in love with the younger one. After this relationship had ended he continued his friendship with the elder sister and started to write field post letters during war-time. The relationship developed into an affair, until they finally got married. After they had died I could reconstruct their biographical and sociocultural background of the years which contributed to their national socialist views. As I was their daughter I could do this with the help of their personal documents and their photo albums. These personal sources and research in the Military Archive in Freiburg made it possible to describe the war experiences and scope of action a First Sergeant in a Panzer-Division in Poland, France, Romania and the Soviet Union had as a case study. Field post letters give a deeper insight into the joys and sorrows of daily life during World War II and how a couple which was spatially separated overcame this separation by means of writing letters. Thereby we perceive the significance of writing letters for the soldier and of field post as a supportive force from home. But they also show the limits of perception of the soldier concerning the reality of war, when inner and outer censorship as well as linguistic limitations could not depict it. Because of inner and outer censorship and linguistic expression there are limits of perception by soldiers concerning the reality of war. In the answering letters of Oberfeldwebel Otto Rieger from the front you have to imagine the burnt ones from home as well; never the less you can show the views, roles and interpretation of action during warfare of the two letter writers, which you can interpret after analysing them. This image of a single soldier in the Wehrmacht during World War II in my thesis corroborates kindred cases if they exhibit similar, general structures. On the other hand Otto Rieger is unique for each of these cases, where the biographic background distinguishes itself in its uniqueness.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
World War II field post letters biographical research
Schlagwörter
(Deutsch)
Zweiter Weltkrieg Feldpostbriefe Biographieforschung
Autor*innen
Helga-Lucinda Schmatz-Rieger
Haupttitel (Deutsch)
"Meine liebe Wilma!" - die Feldpostbriefe des Oberfeldwebels Otto Rieger aus dem Zweiten Weltkrieg
Paralleltitel (Englisch)
"My dear Wilma!" - the field post letters of Oberfeldwebel Otto Rieger from the Second World War
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
371 Seiten : Illustrationen, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Helmut Konrad ,
Klara Löffler
Klassifikation
15 Geschichte > 15.20 Allgemeine Weltgeschichte
AC Nummer
AC14496258
Utheses ID
43542
Studienkennzahl
UA | 792 | 312 | |
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