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"Hier lag die warme schreibende Hand."
Schreibszenen in Heimito von Doderers "Dämonen"
Andrea Reisner
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Deutsche Philologie
Betreuer*in
Matthias Meyer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49415
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13165.13360.332054-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Heimito von Doderers Faszination für die Handschrift als Basis poetischen Schaffens drückte sich nicht nur in seiner Selbstinszenierung als Autor sowie in theoretischen Schriften aus, sondern auch in seinen fiktiven Werken. Besonders im Roman „Die Dämonen“ ist der Vorgang des Schreibens in vielfältiger Weise dargestellt, u.a. durch Schriftsteller-, Wissenschafter- oder Journalisten-Figuren. Diese unterschiedlichen Inszenierungen des Schreibens werden – aus literaturwissenschaftlicher Perspektive, aber auch unter Berücksichtigung medientheoretischer Ansätze – untersucht. Wenn Doderer in den „Dämonen“ Akte des Schreibens thematisiert, dann dient dies häufig der Abgrenzung eines schreibenden Subjekts von einem Gegenüber. Als solches fungieren zum einen die Massen, zum anderen die Frauen. Ausgehend von dieser Beobachtung gliedert sich die vorliegende Arbeit in zwei große Kapitel. Der erste Abschnitt widmet sich dem Schreiben in der Masse – dem Journalismus. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Aspekt der Technik. Die Hand des Autors als Individuum, so stellt sich heraus, ficht mit der Feder gegen ein Kollektiv aus anonymen Schreibern und Apparaten. Der politisch-ideologische Hintergrund dieses Kampfes wird aus dem Zusammenhang mit dem Justizpalastbrand 1927 deutlich. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit jenen Szenen, in denen die körperlich-gestische Seite des Schreibens in den Vordergrund rückt. Es zeigt, wie sich Schreiben, Sexualität und Gewalt verschränken und den Figuren Kategorien wie Männlichkeit und Weiblichkeit auf den Leib geschrieben werden.
Abstract
(Englisch)
Heimito von Doderer’s fascination with handwriting as a basis for poetic creation not only shows in his self-staging as an author or his theoretical scriptures. It can also be found in his fictional works. Particularly the novel “Die Dämonen” (English title: “The Demons”) depicts the process of writing in many varieties, among others through characters that are writers, scientists or journalists. These diverse stagings of writing are analysed from a perspective of literary studies but also by taking into account media-theoretical approaches. When Doderer makes acts of writing a subject in “Die Dämonen” he often uses them to differentiate the writing character from a counterpart. He uses the masses on the one hand and women on the other hand to function as these counterparts. Based on this observation this paper is divided into two main chapters. The first part is looking at masses writing for the masses – i.e. journalism. One focus is placed on the aspect of the technology. It turns out the hand of the author as an individual is fighting with a pen against an anonymous collective made up of machines. The political-ideological background of this fight becomes clear from the connection to the 1927 fire in the Vienna Palace of Justice (“Justizpalast”). The second chapter is looking at those scenes placing the physical-gestural side of writing into focus. It shows how writing, sexuality and violence are interlinked and how the characters are branded with categories like masculinity, femininity.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Heimito von Doderer The Demons writing journalism mass media gender roles
Schlagwörter
(Deutsch)
Heimito von Doderer Die Dämonen Schreiben Schreibszene Journalismus Massenmedien Geschlechterrollen
Autor*innen
Andrea Reisner
Haupttitel (Deutsch)
"Hier lag die warme schreibende Hand."
Hauptuntertitel (Deutsch)
Schreibszenen in Heimito von Doderers "Dämonen"
Paralleltitel (Englisch)
"Here lay the warm writing hand." : writing scenes in Heimito von Doderer´s "Demons"
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
238 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Matthias Meyer ,
Roland Innerhofer
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur
AC Nummer
AC14496461
Utheses ID
43686
Studienkennzahl
UA | 092 | 332 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1