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Eine Modellierungsmethode zur Visualisierung und Analyse von Gesetzestexten
Arzo Nabizai
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Informatik
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Wirtschaftsinformatik
Betreuer*in
Hans-Georg Fill
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14928.53737.425986-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Bedeutung von rechtlichen Vorgaben in Unternehmen ist enorm gestiegen, nicht zuletzt im Bereich der Informationstechnologie. Gesetzesverstöße in Form von beispielsweise der Nicht-Einhaltung von Hinweispflichten birgen dem Unternehmen Strafen von Abmahnkosten bis hin zu Schadensersatzforderungen (Knackstedt, Brelage und Kaufmann, 2006). Um die Beachtung der entsprechenden Normen in Geschäftsprozessen zu gewährleisten, bedarf es einer genauen Kenntnis der Sachlage und des Rechts. Im Besonderen muss ein Verständnis des Rechts und der entsprechenden Gesetzestexte vorhanden sein, welches gerade für Laien eine große Herausforderung darstellt. Gesetze sind strikt aufgebaut und es existieren präzise Richtlinien, welche von Legisten bei der Arbeit mit Gesetzen eingehalten werden müssen (Bundeskanzleramt, 1990). Die daraus resultierende Struktur der Gesetze offenbart eine ganze Reihe an möglichen Abstraktions- und Gliederungsebenen, angefangen beim Abschnitt und Paragraphen bis hin zu Ziffern und Litera. Unweigerlich tritt die Frage auf, ob Gesetzestexte in ihrer textuellen Form einen adäquaten Überblick liefern und damit optimal zum Verständnis des Inhalts beitragen. Obwohl laut Richtlinie 9 "Rechtsvorschriften [..] leicht lesbar sein" (Bundeskanzleramt, 1990, S. 9) müssen, wird das Studieren einer Rechtsvorschrift weiterhin erschwert, indem eine Vielzahl von Verweise auf andere Gesetze, Paragraphen und Ziffern eine schlechtere Lesbarkeit und zusätzliche Erhöhung der Komplexität bewirken. Gerade in der Wirtschaftsinformatik ist die Modellierung von Compliance Regelungen ein an Bedeutung gewinnender Bereich (Rinderle-Ma, Ly und Dadam, 2008). Schleicher et al. (2010) betonen, dass bei der Geschäftsprozessmodellierung der Fokus auf eine korrekte Modellierung des Geschäftsprozesses liegt und nicht in der Beachtung von Compliance Regelungen. Genau aus diesem Grund sollte es geeignete Möglichkeiten geben, die Komplexität mit Hilfe von IT-Techniken zu verringern, dem Benutzer zugänglich zu machen und bei der Erstellung von Prozessen zu unterstützen. In der vorliegenden Arbeit wird diese Problematik aufgegriffen und eine Lösung vorgestellt, indem eine Modellierungsmethode für die Visualisierung von Gesetzestexten entwickelt wird. Modelle dienen zur Abstraktion und Generalisierung der realen Welt (Stachowiak, 1973) und können sowohl Menschen als auch Maschinen helfen ein Themengebiet zu verstehen und zu verarbeiten. Aufgrund dieser Eigenschaften spielen sie in der Informatik in unterschiedlichsten Anwendungen eine gewichtige Rolle. Im Falle der in dieser Arbeit entwickelten Modellierungsmethode ist das Ziel, Input für Juristen und Legisten zu liefern und sie bei ihrer Arbeit mit Gesetzestexten zu unterstützen. Im Zuge dessen ist das wesentliche Konzept dieser Arbeit die Möglichkeit zur Erkennung von Qualitätsmerkmalen aus generierten Daten und Metriken sowie die Weitergabe dieser Qualitätsmerkmale in Form von praktikablen Verbesserungsvorschlägen. Aufgrund des visuellen Aspekts kann die erarbeitete Methode zudem auch die Änderung von bestehenden Gesetzen erheblich erleichtern. Das österreichische Rechtsinformationssystem (RIS), welches im Jahre 1980 entstand und seit 1997 online ist, stellt eine Dokumentation des österreichischen Rechts und eine kostenlose Informationsquelle über das Recht für Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Mit der vorgestellten Lösung kann auch hier ein besserer Überblick realisiert werden, womit diese Arbeit von aktueller Relevanz und zudem im Interesse der Allgemeinheit begründet ist. Diese Arbeit beinhaltet eine Multimediabeilage in Form einer CD.
Abstract
(Englisch)
The importance of legal requirements in companies has grown enormously, not at last in the area of information technology. Legislative violations, i.e. not fulfilling the obligations to forward important information, impose penalties from warning expenses to damage claims (Knackstedt, Brelage und Kaufmann, 2006). In order to ensure compliance with the relevant standards in business processes, an exact knowledge of the situation and the laws is required. In particular, there must be an understanding of the law and the corresponding legal texts, which is a great challenge for an ordinary person. Laws are strictly structured and there are precise guidelines that must be observed by legal experts when working with laws (Bundeskanzleramt, 1990). The resulting structure of the laws reveals a whole series of possible levels of abstraction and structure, beginning with the section and paragraphs, up to digits and litera. Inevitably, the question arises whether legal texts in their textual form provide an adequate overview and therefore contribute optimally to the understanding of the content. Although, according to Richtlinie 9 of Bundeskanzleramt (1990, p. 9) legislation has to be easy to read, the study of a legal rule is made more difficult by a large number of references to other laws, paragraphs, and digits, which lead to poorer readability and an additional increase in complexity. Especially in the field of information systems, the modeling of compliance regulations is an important area (Rinderle-Ma, Ly und Dadam, 2008). Schleicher et al. (2010) emphasize that in business process modeling, the focus is on a correct modeling of the business process and not in compliance with compliance regulations. For this reason, there should be appropriate ways to reduce complexity by using IT techniques, make them accessible to the user and assist them in the creation of business processes. This problem is addressed in this master thesis and a solution is presented by developing a modeling method for the visualization of legal texts. Models serve as the abstraction and generalization of the real world (Stachowiak, 1973) and can help both humans and machines to understand and process a subject area. Because of these properties, they play an important role in computer science in a wide range of applications. The goal of the modeling method developed in this thesis is to provide input to legal experts and to assist them in their work with legal texts. The essential concept of this thesis is the possibility of recognizing quality characteristics from generated data and metrics as well as passing these quality features as practical improvement proposals to legal experts. Due to the visual aspect, the method developed can also significantly facilitate the modification of existing laws. The Austrian legal information system (Rechtsinformationssystem (RIS)), which was established in 1980 and has been online since 1997, provides documentation on Austrian law and a free source of information for laws. With the presented solution a better overview can be realized, whereby this work is based on current relevance and is also of public interest.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
modeling legislation modeling as visualization sentence boundary disambiguation
Schlagwörter
(Deutsch)
Rechtsvisualisierung Visuelle Modellierung Automatische Modellgenerierung
Autor*innen
Arzo Nabizai
Haupttitel (Deutsch)
Eine Modellierungsmethode zur Visualisierung und Analyse von Gesetzestexten
Paralleltitel (Englisch)
Providing a modeling method for legislation
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
xx, 130 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hans-Georg Fill
Klassifikationen
54 Informatik > 54.00 Informatik: Allgemeines ,
86 Recht > 86.00 Recht: Allgemeines
AC Nummer
AC15079462
Utheses ID
43728
Studienkennzahl
UA | 066 | 926 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1