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Abgrenzen – Bewahren – Überwinden: Genese, Funktion und Wahrnehmung der Grenze zwischen Galizien und Wolhynien/Podolien von 1772 bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Paulus Adelsgruber
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Geschichte
Betreuer*in
Andreas Kappeler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49540
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13156.16968.597160-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation behandelt über einen Zeitraum von rund hundert Jahren (beginnend mit der Ersten Teilung Polens 1772) Genese, Funktion und Wahrnehmung der Grenze zwischen dem österreichischem Kronland Galizien sowie den polnischen (später russländischen) Verwaltungseinheiten Wolhynien und Podolien. Die in drei Kapitel Abgrenzen, Bewahren und Überwinden gegliederten Fragestellungen richten sich zum einen auf alltäglich auftretende Phänomene im Umgang mit der politischen Trennlinie, zum anderen auf die Ebene der Wahrnehmung und der Selbst- und Fremdbilder. Die Studie verfolgt einen mikrohistorischen Ansatz und versucht dabei, die Erkenntnisse im „Kleinen“ soweit als möglich in größere Strukturen einzubetten. Neben dem eng gefassten, linearen Grenzbegriff, der den Ausgangspunkt der Studie darstellt, spielt themenbezogen auch die Dimension des Grenzraums eine Rolle. In Summe konnte hinsichtlich der Genese der Grenze ein hoher Grad an Verwobenheit von Mikro- und Makroebene gezeigt werden, und zwar konkret anhand der Inspektionsreise Kaiser Josephs II. im Jahr 1773. Die Folgen der Grenzziehung zeigen ein breites Spektrum an trennenden und verbindenden Elementen im Bereich Wirtschaft, Gesellschaftsleben und Religion. So erfuhr der mit ernsthaften Problemen konfrontierte Transithandel durch die Schaffung der Freihandelszone Brody neue, transnationale Perspektiven. Enge Kooperation zwischen Ukrainern, Juden und Polen zu beiden Seiten waren auch im Bereich des Schmuggels und der Schlepperei keine Seltenheit. Die untersuchte Grenze erwies sich aufgrund ihres langen Bestehens als prägend für Mentalitäten. Auswirkungen davon sind bis heute in der Westukraine spürbar, so etwa in Bezug auf die Konkurrenz der christlichen Konfessionen, die eine lange Vorgeschichte hat.
Abstract
(Englisch)
Covering a timespan of approximately one hundred years, this dissertation addresses the genesis, function and perception of the boundary between the Austrian imperial crownland Galicia and the Polish (later Russian) administrative entities Volhynia and Podolia. The questions discussed in the chapters Demarcate – Preserve – Overcome focus both on daily phenomena in dealing with the boundary, and with perceptions of the boundary. This study takes a micro-historic approach and attempts to relate insights on a small scale to larger-scale structures. Starting from a narrow and linear definition of the term “boundary/frontier”, the study moves to thematically selective elaborations on the importance of the boundary region. Concerning the genesis of the boundary, a high level of correlation between the macro- and the micro-level was found. This was demonstrated by the example of Emperor Josef’s II inspection of the borderlands in 1773. The consequences of the demarcation are visible in the areas of economy, society and religion. For instance, the establishment of the free-trade zone in Brody enabled the once problematic transit trade to gain new transnational perspectives. Close cooperation between Ukrainians, Jews and Poles on both sides of the boundary was common, also concerning smuggling of goods and persons. Due to its long existence, the boundary also affected attitudes. In Western Ukraine, the impact is still observable today, namely in the rivalry of Christian confessions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Border Border Studies Microhistory Galicia Volhynia Podolia Austria Russia Trade Mentalities
Schlagwörter
(Deutsch)
Grenze Border Studies Mikrogeschichte Galizien Wolhynien Podolien Österreich Russland Handel Mentalitäten
Autor*innen
Paulus Adelsgruber
Haupttitel (Deutsch)
Abgrenzen – Bewahren – Überwinden: Genese, Funktion und Wahrnehmung der Grenze zwischen Galizien und Wolhynien/Podolien von 1772 bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Paralleltitel (Englisch)
Demarcate – preserve – overcome : genesis, function and perception of the Galician-Volhynian/Podolian boundary between 1772 and the second half of the 19th century
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
769 Seiten : Illustrationen, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Andreas Kappeler ,
Christoph Augustynowicz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.35 Europäische Geschichte 1789-1815 ,
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914 ,
15 Geschichte > 15.49 Ostmitteleuropa ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.71 Osteuropa ,
15 Geschichte > 15.72 Polen ,
15 Geschichte > 15.74 Russland
AC Nummer
AC14491726
Utheses ID
43790
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1