Detailansicht

Machtverhältnisse in der pflegerischen Beziehung im Akutspital in Österreich
empirische Untersuchung aus der Sicht der Patient_innen nach dem Ansatz der Grounded Theory
Bozena Jankowska
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Soziologie, geisteswissenschaftl.Stzw
Betreuer*in
Franz Kolland
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49612
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11613.67146.661097-5
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen dieser Dissertation wird das Ziel verfolgt die Machtverhältnisse in der pflegerischen Beziehung im stationären Bereich eines Akutspitals in Österreich, aus der Sicht der Patient_innen zu beschreiben und das Erleben der Patient_innen in Bezug auf diese Verhältnisse zu erfassen. In der vorliegenden Dissertation werden zwei Ansätze zum Phänomen Macht herangezogen um das Machtverhältnis zwischen den Patient_innen und den Pflegepersonen aus der theoretischen Sicht zu beleuchten und zu analysieren: Zum einen die Sicht Max Webers und zum anderen die analytische Sichtweise Michel Foucaults. Die Sichtweise Max Webers auf das Phänomen Macht ist insofern von Bedeutung als dass sie sich als eine Chance zeigt Handlungen in Interaktionen zu beeinflussen. Somit dient seine Definition der Macht als grundlegend zur Ermittlung der Machtverhältnisse in der pflegerischen Beziehung auf der Mikroebene der Gesellschaft. Die Analyse der modernen Macht von Michel Foucault ist insofern relevant, als dass sich, durch diese, die Machtverteilung in der pflegerischen Beziehung auf der Mesoebene der Gesellschaft ermitteln lässt. Aus der Sicht der Foucoult`schen Diskursanalyse werden die Pflegepersonen in der pflegerischen Beziehung als die gesellschaftlich Mächtigeren darstellt. Anhand des Ansatzes der Grounded Theory ist das Ziel in der vorliegenden Untersuchung mittels problemzentrierter Interviews mit Patient_innen, den Einfluss der Pflegepersonen auf das Handeln der Patient_innen, im stationären Bereich in einem Akutspital in Österreich, in der Kommunikation und Interaktion zu ermitteln. In Bezug auf die Machtverhältnisse in der pflegerischen Beziehung wurden zwei zentrale Positionen herausgearbeitet: der Hilfsbedarf der Patient_innen welchem die Unterstützung des Pflegepersonals gegenübersteht. Aus den Interviews geht hervor, dass die Patient_innen professionelle Hilfe von dem Pflegepersonal benötigen und sie wünschen sich, dass auf Ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen wird. Die Patient_innen zeigen eine grundlegende Haltung der Wertschätzung gegenüber dem Pflegepersonal. Sie erkennen die Verantwortung, die Pflegepersonen tragen, schätzen ihre Kompetenz und loben sie für ihren Einsatz. Die Verbesserung der Gesundheit, oder bestenfalls die Genesung, sind die obersten Ziele der Patient_innen im Akutspital. Die Patient_innen erwarten vorrangig von den Ärzt_innen, Aufklärungen und wichtige Informationen zur ihrem Genesungsprozess zu erhalten. Die Kompetenzen des Pflegepersonals werden hingegen von den Patient_innen in erster Linie in der Ausführung der ärztlichen Vorgaben gesehen. Diese sind der Ansicht, dass Pflegepersonen ausschließlich auf Anordnung der Ärzt_innen agieren. Es ist ihnen nicht bewusst, dass es Maßnahmen gibt, die vom Pflegepersonal getätigt werden, die sich nicht nur auf Anordnungen der Ärzt_innen stützen. Die Patient_innen erkennen den Kernkompetenzbereich der Gesundheits – und Krankheitspflege in dem das Pflegepersonal eigenverantwortlich agiert, nicht. Das methodische Vorgehen des Pflegepersonals im Rahmen des Pflegeprozesses wird von den Patient_innen nicht wahrgenommen. Ein zentrales Verhaltensmerkmal der Patient_innen in der pflegerischen Beziehung ist, dass sie sich den Anliegen seitens der Pflegepersonen überwiegend fügen und ihre Angebote annehmen. Im Hinblick auf einen hohen Arbeitsaufwand und Zeitdruck, wollen die Patient_innen den Pflegepersonen keine Last sein und nehmen Rücksicht auf sie. Die Patient_innen fügen sich dem Pflegepersonal, weil sie diese als Ausführende der ärztlichen Anordnungen sehen. Sie sind der Meinung, dass die medizinischen Maßnahmen durch das Pflegepersonal auf sie wirken und erachten daher diese für ihre Genesung als essentiell. Mit der Haltung sich zu fügen, zielen die Patient_innen darauf ab, den eigenen Genesungsprozess nicht zu behindern und indirekt zur Verbesserung ihrer Gesundheit beizutragen. Die Patient_innen sehen das Pflegepersonal als unterstützend bei der Erreichung ihrer Ziele im Akutspital an. Aus diesem Grund befolgen sie die Anordnungen des Pflegepersonals, bis auf wenige Ausnahmen, beinahe ohne Wiederstand.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
power Relations nursing relation communication
Schlagwörter
(Deutsch)
Machtverhältnisse pflegerische Beziehung Kommunikation
Autor*innen
Bozena Jankowska
Haupttitel (Deutsch)
Machtverhältnisse in der pflegerischen Beziehung im Akutspital in Österreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
empirische Untersuchung aus der Sicht der Patient_innen nach dem Ansatz der Grounded Theory
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
215 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Franz Kolland ,
Hanna Mayer
Klassifikation
71 Soziologie > 71.00 Soziologie: Allgemeines
AC Nummer
AC14496666
Utheses ID
43858
Studienkennzahl
UA | 092 | 122 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1