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Opfer, Gabe, Zeit und Schuld(en)
eine integrativ existenzphilosophische Auseinandersetzung zum Thema Zeit und Geld
Sonja Meißl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Philosophie
Betreuer*in
Hisaki Hashi
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49677
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22033.97834.443658-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In einer phänomenologischen und existenzphilosophischen Abhandlung wird geklärt, ob oder inwieweit die aus unserem gelebten Alltag genommene Behauptung, Zeit ist Geld und Geld ist Zeit Gültigkeit beanspruchen kann. Neben wichtigen Anknüpfungsstellen zur Entstehung des Geldes als Tauschmittel bei Aristoteles (Nikomachische Ethik, 1985) und Nietzsche (Zur Genealogie der Moral, KSA 5) werden neueste Forschungsergebnisse herangezogen, die das Geld aus dem Opferkult hervorgehen lassen. Anhand von Simmels Ausführungen in seinem Werk Philosophie des Geldes (2009) soll gezeigt werden, dass in jedem wirtschaftlichen Tausch ein Opferakt zu erkennen ist. Die Erzählung Das falsche Geldstück von Baudelaire zur Opfergabe rückt in den Fokus der philosophischen Betrachtung und bedenkt dabei Derridas Problemstellung des Zeit-Gebens in seinem Werk Falschgeld Zeit geben I (1993). Die Benennung des Titels in Baudelaires Erzählung beinhaltet eine Zweideutigkeit, die es dem Leser ermöglicht, sich zwei konträre Urteile über den Freund der erzählenden Ich-Person zu bilden. Der Freund kann sowohl ein Wohltäter als auch ein dummer Betrüger sein. Logisch gesehen sprengt die Erzählung trotz Beachtung des Satz des Widerspruchs diesen. Das bewusste Aufsuchen des Widerspruchs und die Einheit im Widerspruch ermöglichen die Aufdeckung einer widersprüchlichen Selbstidentität von Gut und Böse, wie sie in Werken von Nishida (Über das Gute, 1993) und Nishitani (Was ist Religion?, 21986) aufgezeigt wird. Eine an Hegel (Phänomenologie des Geistes, 1986) angeknüpfte gedoppelte Reflexion im dialektischen Anspruch in Ergänzung einer zen-philosophischen Doppelbelichtung der Seinsweise von Leben-sive-Tod (Hashi, „Transzendenz sive Immanenz“, 2011) ermöglichen die Eröffnung eines Denkhorizonts, der es erlaubt, die in Geld und Zeit implizierten Vorstellungen von Opfer, Gabe, Zeit und Schuld(en) über ihre dem Geld angemessenen endlichen Begriffe hinaus zu befragen.
Abstract
(Englisch)
In a phenomenological, existential-philosophical essay a clarification will be done, if or how far the statement derived from everyday experience “time is money” and “money is time” can be found to be valid. In addition to significant approaches regarding the formation of money as a medium of bartering by Aristoteles (Nikomachische Ethik, 1985) and Nietzsche (Zur Genealogie der Moral, KSA 5), latest research results will be used, to determine the origin of money in the field of devotement. By means of Simmels’ conclusions in his book Philosophie des Geldes (2009) it should be made clear, that every act of economic exchange shows an immanent sacrificial character. Baudelaire`s narration on devotement La fausse monnaie (The false Coin) moves into the focus of the philosophical reflection and includes Derrida`s way of looking on the process of “giving time” in his book Donner le temps 1.: La fausse monnaie (1993). The titel of Baudelaire`s narration contains an ambiguity, that enables the reader to work out two completely different opinions on the first-person narrator`s friend. The friend can show up as a benefactor as well as a stupid cheater. Using a strictly logical approach, the story itself destructs the contradictional setting. The willful discovering of the contradiction and the contradiction`s immanent unity itself make it possible to develop a precise view on the inconsistent identity of good and evil – as mentioned in the scripts of Nishida (Über das Gute, 1993) and Nishitani (Was ist Religion?, 21986). A doubled reflection – established to Hegel (Phänomenologie des Geistes, 1986) – based on the dialectic standard that supplements the zen-philosophical double exposed attribute of Leben-sive-Tod (Hashi, „Transzendenz sive Immanenz“, 2011) makes it possible to evolute a horizon of thoughts that allows continuative questions on the main topics of time and money – implied ideas of Sacrifice, donation, time and debt – beyond their given adequate and unlasting means.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Komparative Philosophie Zen-Philosophie Integrative Existenzphilosophie Kyoto-Schule Zum Problem des Selbstwiderspruchs in Baudelaires Erzählung „Das falsche Geldstück“ Ursprung des Geldes aus dem Opferkult Möglichkeit und Unmöglichkeit der Gabe bei Derrida Transzendentale Illusion des Geldes Transzendentaler Schematismus Darlegung des Geldes als wertfreies Mittel bei Kan
Autor*innen
Sonja Meißl
Haupttitel (Deutsch)
Opfer, Gabe, Zeit und Schuld(en)
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine integrativ existenzphilosophische Auseinandersetzung zum Thema Zeit und Geld
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
141 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hisaki Hashi ,
Erich Hamberger
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.10 Nichtwestliche Philosophie: Allgemeines ,
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie ,
08 Philosophie > 08.36 Philosophische Anthropologie ,
08 Philosophie > 08.37 Religionsphilosophie ,
08 Philosophie > 08.38 Ethik ,
08 Philosophie > 08.44 Sozialphilosophie
AC Nummer
AC14503922
Utheses ID
43919
Studienkennzahl
UA | 092 | 296 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1