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Sperren, Bunker und Stellungen
Österreichs Landesbefestigung im Kalten Krieg (Fokus: Zone 73)
Andreas Michael Scherer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie Geschichte
Betreuer*in
Bertrand Michael Buchmann
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49755
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10957.61692.165054-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die ab 1955 neutrale, kleine Alpenrepublik Österreich lag im Kalten Krieg mitten in Europa zwischen Ost und West mit den Militärblöcken des Warschauer Paktes und der NATO. Neben der ebenfalls neutralen Schweiz im Westen lag im Südosten das block-freie Jugoslawien (mit einer belasteten, gemeinsamen historischen Vergangen¬heit). Oberstes Ziel war es damals, das eigene Land und seine Bevölkerung aus allen hin-künftigen militärischen Konflikten herauszuhalten. Die größte Bedrohung lag dabei in einem Durchmarsch fremder Truppen entlang der strategisch wichtigen Transitachsen wechselweise zwischen Ost und West (Schwergewicht Donautal), Nord und Süd (Schwergewicht Inntal) sowie Nordost und Südwest. Ein Durchmarsch über österreichisches Gebiet war nur dann sinnvoll, wenn angreifende Truppen rasch und rechtzeitig im Ziel außerhalb Österreichs ankommen konnten. Daher war die eigene strategisch-operative Absicht, allfällige fremde Durchmarschoperationen so effektiv zumindest verzögern zu können, dass sie vorab uninteressant wurden. Landesbefestigung mit ihren friedensmäßig vorbereiteten Sperren, Bunkern und Stellun¬gen sollte dafür ein ganz wesentliches Element sein, das nach ersten Anfängen in den 60er-Jahren mit der Einführung des für Österreich maßgeschneiderten und optimalen Konzepts der Raumverteidigung in den 80er-Jahren eine Hochblüte erlebt hat. Nach ersten, sehr ambitionierten Auf-/Ausbauschritten ab 1979 kam schon bald ein Zurück¬fahren der zuvor hoch gesteckten Ziele – bis zum Stopp und Rückbau ab 1998. Ursachen dafür waren neben Problemen bei den Grundstücksbeschaffungen vor allem zu geringe Personalressourcen (um die benötigten Soldaten auszubilden und bereitzu¬stellen), budgetäre Defizite zwischen SOLL/IST und insbesondere die gravierenden Ver¬änderungen der geostrategischen Lage Mitte der 80er-Jahre, mit denen zuvor aufge¬baute Maßnahmen aber auch noch nicht realisierte Maßnahmen ihr Ende fanden. Diese Geschichte samt SOLL/WAR mit verschiedenen Aspekten zeichnet die gegen-ständliche Arbeit bundesweit- und kärntenbezogenen mit Schwergewicht Zone 73 nach. Methode dabei war die analytische Auswertung von mehr als 5.000 Dokumenten, mit Masse unveröffentlichten Primärquellen aus militärischen Archiven (viele klassifiziert).
Abstract
(Englisch)
During the Cold War after 1955 Austria was a neutral republic, much of its territory being part of the Alps, and located in the centre of Europe bordering the two military blocs of the Warsaw Pact in the east and NATO north and south. Except for Liechtenstein there were two more neighbouring countries: neutral Switzerland and not-aligned Yugoslavia, the latter having a burdened common history with Carinthia and Styria. In this period it was Austria’s supreme strategic intention to keep its state and citizens out of any further military conflicts. The most serious threat was a possible transit of hostile forces through Austria along the east-west route (mainly along the Danube), north-south route (mainly along the Inn and Tauern Motorway) and from northeast to southwest. The only benefit of any military transit through neutral Austria would have been a rapid arrival at strategic areas outside Austria in time. Thus Austria’s strategic ultimate goal was to delay any hostile transit effectively and make it as unattractive as possible for any potential invader. In order to achieve this goal fortification with prepared barriers, bunkers and fortified positions in peacetime were designed to serve as very important and effective elements for this purpose. After the first steps in the 60s the implementation of the so called zone defence led to a sharp increase and culmination of all these measures. After the first highly ambitious steps starting 1979 a period of reduction, reconstruction and building halts were ordered in 1997/98. The reasons for that lay in a lack of sufficient personell (military instructors and conscripts for the militia-task forces/reserve), lack of financial means in the budget (particularly the gap between target and performance) and problems with providing the required private real estates, above all, however, the dramatic changes in the geo-strategic sitation in the middle of the 80s. Consequently any further plans of reconstruction of realized plans were cancelled. The content and aim of this thesis is to study, analyze and document this very special episode of history. It also includes a target performance comparison during the time of the Cold War with several examples focusing on Carinthia in general and Villach with its “Zone 73”. (Scientific method: analysis of more than 5.000 documents in military sources; not published before and many of them classified).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Austria Defence Armed Forces Army Fortification Prepared Barriers Bunker Fortified Positions Zonal Defence Cold War Neutrality Carinthia Villach Wurzenpass Bunkermuseum
Schlagwörter
(Deutsch)
Österreich Landesverteidigung Bundesheer Landesbefestigung Fortifikation Sperren Bunker Stellungen Raumverteidigung Kalter Krieg Neutralität Kärnten Villach Wurzenpass Bunkermuseum
Autor*innen
Andreas Michael Scherer
Haupttitel (Deutsch)
Sperren, Bunker und Stellungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Österreichs Landesbefestigung im Kalten Krieg (Fokus: Zone 73)
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
411 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Bertrand Michael Buchmann ,
Erwin Schmidl
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.99 Geschichte: Sonstiges
AC Nummer
AC14490885
Utheses ID
43990
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
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