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Die Akkusative aus der Sicht der frühen arabischen Nationalgrammatiker
Claudia Ziegler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Arabistik
Betreuer*in
Stephan Prochazka
DOI
10.25365/thesis.49793
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10960.00782.462352-9
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die arabische Nationalgrammatik hat sich großteils vom 8. bis zum 10. Jahrhundert entwickelt und wurde durch verschiedene Einflüsse der griechischen Logik verändert. Die Grammatiker al-Mubarrad und Ibn as-Sarrāğ haben das linguistische Material daher anders interpretiert als ihr Vorgänger Sībawayhi. Dieser beschrieb die arabische Sprache nach einer durchwegs deskriptiven Methode und verwendete hierfür Begriffe zur Bezeichnung menschlicher Charaktereigenschaften und Verhaltens. Die Terminologie stammte aus der islamischen Rechtswissenschaft. Er verwendete bei der Erklärung der arabischen Syntax Methoden, welche von ihm und anderen Linguisten entwickelt wurden. Diese vier Methoden nennt man samāʽ, taqdīr, ʽamal und qiyās, während qiyās ebenfalls aus der islamischen Rechtswissenschaft entlehnt wurde.
Im Zuge der islamischen Eroberungen gerieten die Araber mit der hellenistischen Kultur in Kontakt und somit mit der griechischen Logik. Diese wirkte sich auf die Terminologie, die Interpretationen der Grammatiker und auch auf die von ihnen verwendeten Methoden aus. Besonders qiyās hat sich von einem anfangs relativ einfachen zu einem immer komplexeren mehrstufigen System weiterentwickelt. Durch die Entwicklung grammatikalischer Regeln veränderten sich die Erklärungen von einer deskriptiven zu einer mehr präskriptiven Methode, auch wenn die arabischen Grammatiker die Sprache weiterhin hauptsächlich deskriptiv erläuterten.
Ich habe mich bei der Bearbeitung des Themas fast zur Gänze auf die Werke der drei bedeutendsten frühen Nationalgrammatiker Sībawayhi, al-Mubarrad und Ibn as-Sarrāğ gestützt, indem ich diese übersetzt und anschließend unter Zuhilfenahme von Sekundärliteratur interpretiert habe. Dabei habe ich mich auf die Interpretationen bezüglich der besonderen Akkusative beschränkt. Zeitgleich habe ich die Methoden, mit denen der jeweilige Grammatiker eine syntaktische Konstruktion erklärt hat, aufgezeigt und mögliche Veränderungen herausgearbeitet. Die Terminologie zur Bezeichnung der jeweiligen Akkusative habe ich ebenfalls untersucht, da sich auch diese teilweise erst unter der Einbeziehung logischer Aspekte in die arabische Grammatiktheorie entwickelt hat.
Die speziellen Akkusative waren für die vorliegende Arbeit ein idealer Bezugspunkt, um die Entwicklung der arabischen Nationalgrammatik zu beschreiben, da sie nicht immer einen klaren ʽāmil aufweisen. Die arabische Grammatiktheorie geht von einem der Sprache zugrundeliegendem Dependenzsystem aus, welches durch Rektion die einzelnen Satzglieder zueinander in Verbindung setzt. Jeder Akkusativ erfordert demnach einen Regens, der diesen hervorruft. Die Aufgabe der arabischen Grammatiker bestand darin, diesen herauszufiltern.
Zusammenfassend habe ich in der vorliegenden Arbeit die Interpretationen der frühesten arabischen Nationalgrammatiker in Bezug auf die speziellen Akkusative untersucht, mit Einbeziehung der von ihnen verwendeten Methoden und Terminologie. Dabei habe ich auch alle Bereiche auf Veränderungen, die auf den wachsenden Einfluss der griechischen Logik zurückgeführt werden können, untersucht.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Akkusative arabische Nationalgrammatiker
Autor*innen
Claudia Ziegler
Haupttitel (Deutsch)
Die Akkusative aus der Sicht der frühen arabischen Nationalgrammatiker
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
193 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stephan Prochazka
AC Nummer
AC14509238
Utheses ID
44026
Studienkennzahl
UA | 066 | 673 | |