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Nahrungsmittelvergiftung mit marinen Toxinen
Miriam Santer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Rosa Lemmens-Gruber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.4945
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29826.05160.535463-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die paralytische- und die Kugelfischvergiftung sind schwere und manchmal auch lebensbedrohliche Vergiftungen, welche durch den Verzehr von mit STX oder TTX kontaminierten Muscheln oder Fischen hervorgerufen werden. Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass TTX vom Kugelfisch selbst produziert wird, doch sein Nachweis in bestimmten Kraken, Seesternen und anderen Kreaturen hat darauf hingewiesen, dass TTX durch Bakterien einschließlich Alteromonas, Vibrio und andere bakterielle Gattungen erzeugt wird. Anders als beim Kugelfisch werden PSP-Toxine (STX und GTX) von toxischen Dinoflagellatarten wie Alexandrium tamarensis und Gymnodinium catenatum, die von Muscheln als Nahrung aufgenommen werden, produziert. Die chemische Struktur der beiden Toxine unterscheidet sich dadurch, dass STX aus Tetrahydropurin Derivaten besteht und TTX ein Aminoperhydrochinazolin ist, trotzdem weisen sie ähnliche Symptome auf. PFP und PSP gehören zu den akuten Vergiftungen. Die gesundheitlichen Auswirkungen der episodischen und chronischen Aufnahme der Toxine sind kaum bekannt. Symptome sind ein stechendes, kribbelndes Gefühl an den Lippen, der Zunge und in den Fingerspitzen, gefolgt von einem Taubheitsgefühl in den Extremitäten und im Gesicht. Die Vergiftung verläuft weiter mit Übelkeit, Erbrechen, einem unkoordinierten Gang und mit einer nachfolgenden aufsteigenden Lähmung. Es ist derzeit für beide Vergiftungen kein Gegenmittel verfügbar. Die Symptome beider Vergiftungen entstehen durch die selektive Blockade der Natrium-Kanäle, wodurch der Natrium-Ionen-Einstrom in die Zelle gehemmt wird, was zur Lähmung der betroffenen Muskeln führt. TTX wird seit langem wie STX durch die Maus-Bioassay-Methode bestimmt, diese ist einfach, aber nicht spezifisch für diese Toxine. Spezifischere Methoden, die seit längerem zur Analyse angewendet werden, sind HPLC, GC-MS und HPLC-MS.
Abstract
(Englisch)
The paralytic intoxication as well as the pufferfish poisoning are severe and sometimes even life-threatening. The poison gets in contact with the body through the consumption of contaminated mussels or fish, which contain STX or TTX. For a long time it has been acted on the assumption that TTX was produced by the pufferfish itself, but traces of this poison in octopuses, starfish and other creatures give evidence of TTX originating from bacteria, including species of Alteromonas, Vibrio and other bacterial genera. Unlike in pufferfish, PSP toxins (STX and GTX) are produced by toxic dinoflagellate species, like Alexandrium tamarensis, Gymnodium catenatum, which constitute the major food source of mussels. The chemical structure of both toxins varies in STX being a tetrahydropurine derivative and TTX an aminoperhydroquinazoline; despite the conformational differences both cause similar symptoms. PFP and PSP trigger acute symptoms of poisoning. The symptoms are a tingling sensation on the lips, the tongue and the fingertips, followed by a feeling of numbness in the extremities and in the face. The intoxication proceeds with nausea, vomiting, uncoordinated movement and an increasing paralysis. Presently, there is no antidote available. The symptoms of both intoxications result from the blocking of sodium channels, thereby inhibiting the transport of sodium ions across the cell membrane. TTX as well as STX can be determined by the mouse bioassay method, which is simple but not specific for those toxins. More specific methods like HPLC, GC-MS and HPLC-MS can also be used for analysis.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Paralytic shellfish poisoning pufferfish poisoning Saxitoxin Gonyautoxin Tetrodotoxin chemistry toxicology effect detection methods pharmacology
Schlagwörter
(Deutsch)
Paralytische Schalentiervergiftung Kugelfischvergiftung Saxitoxin Gonyautoxin Tetrodotoxin Chemie Toxikologie Wirkung Nachweismethoden Pharmakologie
Autor*innen
Miriam Santer
Haupttitel (Deutsch)
Nahrungsmittelvergiftung mit marinen Toxinen
Paralleltitel (Englisch)
Food poisoning from marine toxins
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
119 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Lemmens-Gruber
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.99 Naturwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
42 Biologie > 42.62 Tiermorphologie, Tieranatomie
AC Nummer
AC07696936
Utheses ID
4410
Studienkennzahl
UA | 474 | | |
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