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Die Kärntner Straße – vom Einkaufsboulevard zur Konsumentenrennbahn
Laura Maria-Theresia Czurda
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Peter Eigner
DOI
10.25365/thesis.49935
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17121.66317.252552-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Eine der bedeutendsten Straßen der Wiener Innenstadt, die Kärntner Straße, wurde bereits 1257 als „Strata Karinthianorum“ in einem urkundlichen Beitrag erwähnt. Die Straße galt als wichtiger Verkehrsweg, der seit jeher die unterschiedlichsten Funktionen innehatte. Eine wichtige Maßnahme, die das Gesicht der Straße wesentlich prägte, waren Veränderungen im 19. Jahrhundert. Ab den 1860er Jahren entstanden die ersten Warenhäuser, der Prozess der Citybildung kam auch in einer zunehmend ausdifferenzierten Geschäftswelt zum Ausdruck und die Kärntner Straße wurde zur Einkaufsstraße. Um mehr Platz zu schaffen, wurden in den 1880er Jahren viele Häuser abgerissen, die Straße wurde von 9 auf 17 Meter verbreitert. Diese Entwicklung der Kärntner Straße hinweg von einem engen, in die Stadterweiterungszone mündenden Schlauch hinzu einer breiteren, repräsentativen und somit ansehnlichen Geschäftsstraße ermöglichte ihr einen Aufschwung. Bis zum Zweiten Weltkrieg galt die Kärntner Straße als ein Magnet für die bessere Gesellschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgt eine zwanzig Jahre andauernde Phase des Aufschwungs, die intensive sozioökonomische Folgen mit sich brachte, Massenkonsum und -produktion wurden bestimmend. Dies wiederum brachte eine Steigerung des Einkommens- und Konsumstandards breiter Bevölkerungsschichten mit sich. In den 1970er Jahren kann in Wien eine Phase der Desurbanisierung verortet werden, Wien verlor fast 90.000 Einwohner, eine Überalterung der Stadt ging vor sich, vor allem auch in der Innenstadt. Die drastischen Bevölkerungs- und Geschäftsverluste führten dazu, dass immer mehr Wohnungen von Büros verdrängt wurden und Gast- und Kaffeehäuser geschlossen wurden. Außerdem lässt sich feststellen, dass die Verkehrsbelastung besonders in der Innenstadt stets zunahm und der Individualverkehr Überhand einnahm, während die öffentlichen Verkehrsmittel immer weniger genutzt wurden. In den 1960er Jahren mussten somit entscheidende Maßnahmen getroffen werden. Die U-Bahn steht in symbolischer Weise für Modernität der Metropolen und für Wien bedeutete die Errichtung der U-Bahn ein Prestigeprojekt. Der Bau der U-Bahn ermöglichte der Kärntner Straße erst ihre Transformation zur Fußgängerzone, die schließlich 1974 eröffnet werden konnte, wobei diese von der Bevölkerung äußerst kritisch aufgenommen wurde. Seit den 1970er Jahren befindet sich die Globalisierung auf der Überholspur. Homogenisierung und Internationalisierung sind die Folgen, anstatt alteingesessener Geschäfte findet man in jeder größeren europäischen Stadt die gleichen Geschäfte und Filialen. Der typische Charakter Wiens, der wesentlich durch einige Wiener Traditionsgeschäfte geprägt wurde, löst sich im Prozess der Globalisierung auf.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Kärntner Straße Fußgängerzone Innere Stadt Wien Stadtentwicklung
Autor*innen
Laura Maria-Theresia Czurda
Haupttitel (Deutsch)
Die Kärntner Straße – vom Einkaufsboulevard zur Konsumentenrennbahn
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
157 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Eigner
AC Nummer
AC14493181
Utheses ID
44155
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |