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Infibulation in Nordost-Afrika
eine kritische Analyse der vorhandenen Forschungsergebnisse unter Bezugnahme auf kulturmaterialistische Theorieansätze
Marcel Mark Kalmar
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Helmut Lukas
DOI
10.25365/thesis.4954
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30316.06031.317464-9
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit female genital cutting (FGC) und im Besonderen mit Infibulation. FGC ist der Überbegriff für verschiedenste Formen der Beschneidung weiblicher Genitalorgane, während Infibulation, gekennzeichnet durch die Entfernung einer oder mehrerer Bereiche des Genitalgewebes und der anschließenden Vernähung des Großteils der Vulva, als massivster Eingriff in den weiblichen Körper angesehen wird. Die Verbreitung von Infibulation ist in nordost-afrikanischen Ländern am größten.
Anhand eines breiten Spektrums vorhandener Literatur, Forschungsstrategien und Fokussierungen wissenschaftlicher Arbeiten zu FGC und im Besonderen zur Infibulation wird der Stand der Forschung dieses Themenkomplexes kritisch dargestellt und beleuchtet. Die Struktur dieser Diplomarbeit basiert, kulturmaterialistischer Theorie folgend, auf der analytischen Trennung gesellschaftlicher Phänomene in eine ideologische, sozial-politische und ökologisch-ökonomisch-demographische Ebene. Ziel ist es trotz der mannigfaltigen Foci in der Literatur einen holistisch-integrativen Zugang der wissenschaftlichen Arbeiten zur genannten Thematik anzubieten, wobei die Fragestellungen nach dem Ursprung von Infibulation als auch die Ursachen des gegenwärtigen Weiterbestehens dieser Praktik als Leitfaden dienen. Die Frage nach dem Ursprung von Infibulation wird in dieser Diplomarbeit durch die Korrelation ökologisch-demographischer Umwälzungen (mit ihren sozialen und politischen Impikationen) in Nordost-Afrika und den historisch vermuteten Zeitraum des Ursprungs von Infibulation behandelt. Das theoretisch fundierte Ergebnis steht aber einem Mangel empirischer Daten gegenüber und muss als stark spekulativ gelesen werden. Anders verhält es sich mit dem Ergebnis für das Weiterbestehen der Infibulationspraxis. Die empirischen Ergebnisse in der Literatur verweisen nicht nur auf die interdependente Struktur gesellschaftlicher Institutionen in Nordost-Afrika, sondern auch auf die „verstärkende“ Wirkung dieser, die die Fortführung der Infibulationspraxis begünstigen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Infibulation FGC Kulturmaterialismus Nordost-Afrika Pastoralismus Produktionsweise Reproduktionsweise
Autor*innen
Marcel Mark Kalmar
Haupttitel (Deutsch)
Infibulation in Nordost-Afrika
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine kritische Analyse der vorhandenen Forschungsergebnisse unter Bezugnahme auf kulturmaterialistische Theorieansätze
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
144 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmut Lukas
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.57 Kulte, Riten
AC Nummer
AC07682267
Utheses ID
4419
Studienkennzahl
UA | 307 | | |