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Spracherleben vor dem Hintergrund der Deutschlernpflicht in Österreich
Anna Steinkress
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Angewandte Linguistik
Betreuer*in
Brigitta Busch
Mitbetreuer*in
Mi-Cha Flubacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50014
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30904.22575.739261-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen dieser Masterarbeit wird der Frage nach dem Spracherleben vor dem Hintergrund der Deutschlernpflicht im Bereich der Migration und Integration in Österreich nachgegangen. Der Fokus liegt zunächst auf der aktuellen Gesetzeslage und der Gestaltung der Rahmenbedingungen des verpflichtenden Deutscherwerbs. Seit 2003 wird die Deutschlernpflicht bundesweit im Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz geregelt. Dieses schreibt als Bedingung für den Erhalt von Niederlassungsbewilligungen und Aufenthaltstitel Nachweise von Deutschkenntnissen auf den Niveaus A1 bis B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen des Europarats vor. Betroffen davon sind sogenannte „Drittstaatsangehörige“ – all jene Migrant_innen, welche nicht Staatsbürger_innen des EWR bzw. der Schweiz sind. Sprachkenntnisse müssen dabei innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens mittels standardisierter Prüfungen nachgewiesen werden; bei Nicht-Bestehen der Sprachtests innerhalb der rechtlich festgelegten Frist kommt es zu keiner Verlängerung des Aufenthaltstitels. Durch die Analyse wurde deutlich, dass Sprachprüfungen zu einem zentralen Bestandteil des Integrationsprozesses erhoben werden und Deutschkenntnisse als Integrationsindikatoren auftreten, welche das Maß an Integration der Drittstaatsangehörigen angeben. Des Weiteren kommt es zu Prozessen der Kategorisierungen von Migrant_innen sowie der Selektion bestimmter Gruppen, die sich in der Inklusion bzw. Exklusion von Migrant_innen manifestieren. Darüber hinaus wird untersucht, wie sich das Spracherleben betroffener Drittstaatsangehöriger angesichts der Deutschlernpflicht gestaltet und wie sich diese in ihr sprachliches Repertoire einschreibt. Die Analyseergebnisse zeigen unter anderem eine große Bandbreite an Erlebnissen, Erfahrungen und Wertungen der deutschen Sprache auf. Während für einen interviewten Drittstaatsangehörigen Deutsch beispielsweise als Symbol für berufliche Aufstiegschancen fungiert, erlebt ein zweiter Interviewpartner die deutsche Sprache im Zusammenhang mit Angst und Scham vor möglichen Fehlern und Korrekturen von seinen Gesprächsteilnehmer_innen. Eine sehr differenzierte Wahrnehmung zeigt sich auch im Erleben der Deutschlernpflicht, welche einerseits als schwere Last, Hürde und Herausforderung, andererseits als notwendiges Übel oder auch als laue gesetzliche Regelung empfunden wird.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Spracherleben sprachliches Repertoire Sprachbiographie Sprachenporträt Sprachtests und Integration Deutschlernpflicht Integrationsvereinbarung
Autor*innen
Anna Steinkress
Haupttitel (Deutsch)
Spracherleben vor dem Hintergrund der Deutschlernpflicht in Österreich
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
126 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitta Busch
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit
AC Nummer
AC15012853
Utheses ID
44222
Studienkennzahl
UA | 066 | 899 | |
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