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Die Häftlingsgruppe der "Asozialen" im KZ Mauthausen
zur Vernachlässigung einer Perspektive in der historischen Forschung
Hanna Loch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Englisch
Betreuer*in
Bertrand Perz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50163
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10958.18830.723668-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Menschen, die als „Asoziale“ im KZ Mauthausen inhaftiert und getötet wurden, waren dort von Beginn an Teil der Häftlingszwangsgesellschaft. Ihre Zahl wurde durch die tödlichen Lebensbedingungen während der ersten Jahre der Haft und rassistisch- und sozialhygienisch-motivierten, gezielten Tötungsaktionen im Rahmen der „14f13“- Aktion immer weiter verringert. Mitglieder der Häftlingskategorie „Asoziale“, die bis dahin überleben konnten, wurden zur unbeachteten Minderheit. Insgesamt konnte nur ein Bruchteil die Lagerhaft überleben. Manche von ihnen konnten sich Positionen als Funktionshäftlinge sichern und ihre unmittelbaren Lebensbedingungen dadurch verändern. Dies gelang auch Herrn S. dessen autobiographischer Bericht in dieser Diplomarbeit vorgestellt wird. Seine Schilderungen ermöglichen dabei einen seltenen Blick ins Innere seiner Hafterinnerungen als „Asozialer“. In den drei untersuchten Arbeiten: der Dissertation von Gisela Rabitsch, der Dokumentation von Hans Maršálek, und der Monografie von Michel Fabréguet, ist die Darstellung der „Asozialen“ fast ident. Darin wird eine unhinterfragte Reproduktion der sehr einseitigen und diskriminierenden Wahrnehmung der Häftlingsgruppe „Asozialen“ sichtbar. Bei der Analyse ist neben einer inhaltlichen Aussparung auch eine Subsumierung dieser in die Konstruktion der „kriminellen“ Funktionshäftlinge ersichtlich geworden. Dabei wird das Gegensatzpaar „kriminelle“ (= „schlechte“) und „politische“ (= „gute“) Funktionshäftlinge bedient. Die Erzählung über die „kriminellen Funktionshäftlinge“ wurde in weiterer Folge Bestandteil der wissenschaftlichen Forschung und Teil des „kollektiven Gedächtnis“ des KZ Mauthausen. Die sogenannten „Asozialen“ sind darin als Negativbeispiele der Funktionshäftlinge des KZ Mauthausen festgehalten. Dabei ist das Verhalten von KZ-Häftlingen im Nachhinein als „schlecht“ oder „gut“ zu bewerten weder sinnvoll noch richtig. Dabei werden Erkenntnisse ausgespart, die für eine ganzheitliche Erforschung der KZs notwendig sind.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nationalsozialismus "Asoziale" Konzentrationslager Mauthausen Gesellschaft Diskurs Erinnerung
Autor*innen
Hanna Loch
Haupttitel (Deutsch)
Die Häftlingsgruppe der "Asozialen" im KZ Mauthausen
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Vernachlässigung einer Perspektive in der historischen Forschung
Paralleltitel (Englisch)
"Antisocials"- prisoners of the concentration camp Mauthausen
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
111 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bertrand Perz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.99 Geschichte: Sonstiges
AC Nummer
AC14536935
Utheses ID
44357
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 344 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1