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Partikelverben im kärntnerslowenischen Dialekt von Zell/Sele zwischen Variation und Sprachkontakt
Eva Wohlfarter
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Allgemeine Linguistik: Grammatiktheorie und kognitive Sprachwissenschaft
Betreuer*in
Daniel Büring
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50240
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13766.68599.536674-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das zentrale Ansinnen vorliegender Arbeit ist es, Partikelverben im kärntnerslowenischen Dialekt von Zell/Sele anhand eigens erhobener Daten darzustellen und zu analysieren. Angesiedelt an der Schnittstelle von Morphologie und Syntax, stellen die Partikelverben ein Phänomen dar, das sich mutmaßlich durch intensiven Sprachkontakt mit dem Deutschen entwickelt hat. Beispielsweise lässt sich das Verb dol iti ‚hinuntergehen‘ wörtlich als hinunter + gehen übersetzen. Diese Arbeit geht der Frage nach, ob und inwiefern die kärntnerslowenischen Partikelverben tatsächlich als Sprachkontaktphänomen eingeordnet werden können. Die Analyse ist eingebettet in eine theoretische Diskussion verschiedener Sprachkontakttheorien, anhand derer ausgelotet wird, unter welchen Bedingungen ein Phänomen auf Sprachkontakt zurückgeführt werden kann. Anschließend werden die soziolinguistischen Gegebenheiten der Sprachkontaktsituation zwischen Deutsch und Slowenisch diskutiert. Eine Zusammenfassung der bisherigen Diskussion zu deutschen, slowenischen und kärntnerslowenischen Partikelverben steckt den Rahmen für die eigene Analyse ab. Abschließend wird im theoretischen Teil das System der Verbalpräfixe im Deutschen und im Slowenischen diskutiert, da sie möglicherweise als innersprachlicher Faktor die Herausbildung der slowenischen Partikelverben begünstigen. Im Analyseteil wird zunächst das Sample beschrieben, das aus 460 Belegen von zehn Sprecher*innen aus Zell/Sele besteht. Die Daten bestehen aus spontanen Erzählungen einer Bildergeschichte, die bei mehreren Feldforschungsaufenthalten zwischen 2013 und 2016 aufgenommen wurden. Im quantitativen Teil werden die Belege anhand verschiedener Kriterien geordnet und gezählt. In der qualitativen Analyse steht die syntaktische Variation im Vordergrund. Außerdem wird anhand einer Reihe von Merkmalen diskutiert, ob und inwiefern die Selaner Partikelverben als Sprachkontaktphänomen eingeordnet werden können. Abschließend wird eine Analyse vorgeschlagen, die sowohl eine Abgrenzung der Partikelverben von anderen Phänomenen ermöglicht als auch die grundsätzliche Ähnlichkeit mit der deutschen Syntax zeigt.
Abstract
(Englisch)
This thesis aims to describe and analyse particle verbs in the Slovene dialect of Zell/Sele, a remote village located in the province of Carinthia in the very south of Austria. The Slovene particle verbs are a phenomenon at the interface of morphology and syntax thought to have developed through language contact with German. In fact, some of the verbs resemble their presumable German model in an astonishing way: for example, the verb dol iti ‚to go down‘ can be translated into German quite literally: hinunter + gehen. However, in their syntactic behaviour, the Slovene particle verbs show much more variation than their German counterparts. The question if these particle verbs thus can actually be ascribed to German influence is debated in detail in this thesis. In the theoretical chapters, a discussion on various language contact theories provides a framework for the analysis of empirically obtained data. Hence, the sociolinguistic situation in Carinthia is described, since a basic understanding of the societal background is crucial in order to approach a presumed language contact phenomenon. A recapitulation of the previous research on particle verbs in German and Slovene subsequently establishes a context, in which the author’s own analysis is embedded. The theoretical chapter then concludes with a brief discussion of verbal prefixation in both languages, which as an intralingual factor might have facilitated the development of particle verbs in the Slovene dialect. At the beginning of the analysis, the sample of empirical data is described. It consists of 460 sentences with particle verbs, recorded by the author herself on several fieldwork trips during the years 2013 to 2016. The sentences originate from spontaneous renarrations of a children’s picture story. In the analysis, the data are analysed quantitatively as well as qualitatively. First, the data are sorted and counted according to various criteria. Based on the results of the quantitative approach, the data are examined more in depth. First, the focus lies on syntactic variation, where selected examples are used to illustrate the considerable variation speakers show when using particle verbs. Then, several related morphological and syntactic phenomena are discussed in order to clarify the question if and to which extent particle verbs are a development induced by language contact. Finally, a structural analysis is proposed which helps to differentiate between particle verbs and related fields and shows that the Slovene particle verbs can be analysed in a similar way as their German counterparts.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
German Slovene Language Contact Carinthia Dialect Particle Verb Verbal Prefix Brace Construction
Schlagwörter
(Deutsch)
Deutsch Slowenisch Sprachkontakt Kärnten Dialekt Partikelverb Verbalpräfix Satzklammer
Autor*innen
Eva Wohlfarter
Haupttitel (Deutsch)
Partikelverben im kärntnerslowenischen Dialekt von Zell/Sele zwischen Variation und Sprachkontakt
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
134 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Daniel Büring
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.14 Vergleichende Sprachwissenschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.18 Dialektologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.20 Soziolinguistik: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.52 Syntax ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.55 Morphologie, Wortbildung ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.60 Südslawische Sprachen und Literaturen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.64 Slowenische Sprache und Literatur
AC Nummer
AC15012995
Utheses ID
44426
Studienkennzahl
UA | 066 | 867 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1