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Historische Reflexion Jean Piagets genetischer Epistemologie zum Apriori in der Philosophie
Alexander Olbort
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Josef Rhemann
DOI
10.25365/thesis.4991
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29155.25201.302870-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die „genetische Epistemologie“ von Jean Piaget ist eine Erkenntnistheorie welche zeigt, dass die Psychogenese des Subjekts stufenförmig durch „Assimilation“ und „Akkomodation“ erfolgt, wobei dafür übergeordnete Autoregulations- und Äquilibrationsprozesse verantwortlich sind. Die Erkenntnisfunktionen sind daher nicht prädeterminiert vorgegeben, sondern entwickeln sich im Laufe der Kindheit.
Im ersten Teil der Arbeit werden die zentralen Begriffe und Thesen der genetischen Epistemologie detailliert zusammengefasst. Dabei wird zunächst auf das Fundament der genetischen Epistemologie eingegangen, welches aus den zentralen Begriffen der „Assimilation“, „Akkomodation“ und „Schema“ besteht. Darauf folgend wird eine komprimierte Explizierung über die berühmten Entwicklungs- bzw. Erkenntnisstufen von Piaget gegeben, wobei anschließend eine theoretische Auswertung diesbezüglich erfolgt. Dabei wird vor allem auf den „figurativen“ und den „operativen“ Erkenntnisaspekt, sowie auf die wichtige „reflektierende“ und die „empirische Abstraktion“ näher eingegangen. Anschließend erfolgt eine vergleichende Gegenüberstellung der genetischen Epistemololgie mit biologischen (Lamarckismus und Neodarwinismus), erkenntnistheoretischen (Empirismus und Inneismus) und psychologischen (Ethologie und Behaviorismus) Positionen. Am Ende des ersten Teils folgt ein Beitrag über die Autoregulationen und über die Äquilibrationstheorie von Piaget.
Im zweiten Teil der Arbeit kommt es zunächst zu einem historischen Vergleich der genetischen Epistemologie mit anderen erkenntnistheoretischen Positionen aus der Philosophie – wobei der Schwerpunkt im Vergleich mit dem Rationalismus liegt. Daher wird neben Platon und Aristoteles vor allem auf R. Descartes, G.W. Leibniz und I. Kant eingegangen. Während bei den ersten vier genannten Philosophen hauptsächlich die Sichtweise und Interpretation von Piaget zu denselben hervorgehoben wird, erfolgt bei Kant zusätzlich eine theoretische Konfrontation. Dabei werden die Kernaussagen der genetischen Epistemologie mit der Transzendentalphilosophie vergleichend analysiert, wobei wir zum Ergebnis gelangen, dass die beiden Theorien sich nicht widersprechen, sondern sich möglicherweise sogar ergänzen. Daher werden neben den Parallelen auch auf vorhandene Konvergenzen zwischen den beiden aufmerksam gemacht.
Am Ende der Arbeit werden die wichtigsten rationalistischen Grundzüge der genetischen Epistemologie resümiert.
Abstract
(Englisch)
Jean Piaget’s genetic epistemology is a theory of knowledge which shows that the psychogenesis of the subject happens in several stages, namely by assimilation and accomodation. Besides, autoregulation and equilibration processes are responsible for this. Thus, the functions of cognition are not predetermined, but develop in the course of childhood.
In the first part of the paper the central terms and theses of genetic epistemology are summarised in detail. First the basis of genetic epistemology is described, which consists of the central terms “assimilation”, “accomodation” and “schema”. Subsequently, the most important steps of development and stages of cognition of Piaget are made explicit. After that a theoretical analysis about this topic will be provided. The focus is laid on the figurative and the operative aspect of knowledge, as well as on reflective and empirical abstraction.
Furthermore, genetic epistemology will be compared with biological (Lamarckism and Neodarwinism), theory of knowledge (empirism and inneism) and psychological (ethology and behaviorism) positions. At the end of the first part a description of the autoregulations and the theory of equilibration of Piaget is given.
In the second part of the thesis genetic epistemology is compared with other philosophical epistemological positions, in which historical aspects are stressed. The main focus is laid on comparing them with rationalism. This is the reason why R. Descartes, G.W. Leibniz and I. Kant are mentioned, apart from Plato and Aristotle. In describing Decartes, Leibniz, Plato and Aristotle Piaget’s view and interpretation of their philosophies is taken into consideration, while in analysing Kant a theoretical interpretation is added. The main points of genetic epistemology are analysed and compared with transcendental philosophy. What results from this comparison is that the theories do not contradict themselves, but possibly even complement one another. Therefore, apart from several parallels, convergences among them are stressed.
Finally, a summary of the most important rationalistic features of genetic epistemology is provided.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Jean Piaget genetic epistemology assimilation accomodation schema autoregulation equilibration Immanuel Kant René Descartes Gottfried Wilhelm Leibniz
Schlagwörter
(Deutsch)
Jean Piaget genetische Epistemologie Assimilation Akkomodation Schema Autoregulation Äquilibration Immanuel Kant René Descartes Gottfried Wilhelm Leibniz
Autor*innen
Alexander Olbort
Haupttitel (Deutsch)
Historische Reflexion Jean Piagets genetischer Epistemologie zum Apriori in der Philosophie
Paralleltitel (Englisch)
Historical reflection on Jean Piaget's genetic epistemology to the Apriori in philosophy
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
98 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Josef Rhemann
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie ,
08 Philosophie > 08.36 Philosophische Anthropologie
AC Nummer
AC07675177
Utheses ID
4452
Studienkennzahl
UA | 190 | 423 | 299 |