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Journalisten oder Patrioten?
ukrainische und russische Presseberichterstattung während der Krim-Annexion und Poroschenko-Präsidentenwahl
Iuliana Matusova
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Magisterstudium Publizistik-u.Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Jürgen Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50545
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23144.90564.147863-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Schwerpunkt dieser Arbeit ist die ukrainische und russische Berichterstattung, die aus 419 Artikel in Online- und Printmedien besteht und in der Zeitperiode der Krim-Annexion und der Entstehung des Ost-Ukraine Konflikts veröffentlicht wurden. Die wichtigsten Theorien, auf die sich die vorliegende Arbeit bezieht, sind Theorien des Journalismus und Konflikt-Kommunikationstheorien. „Propaganda“ wird ebenso als zentraler Begriff der vorliegenden Arbeit bezeichnet. Diese Arbeit ist dazu gedacht, zu beantworten, wie die ukrainischen und russischen Medien die Friedensbestrebungen beeinflusst haben. Haben sie den Konflikt verschärft, oder haben sie geholfen, nach Lösungen zu suchen? Die Hauptfragestellung lautet: Auf welche Weise wird über die ausgewählte Zeitperiode (Krim-Annexion und Entstehung des Ost-Ukraine Konflikts) berichtet? Mit der Hilfe der quantitativen Inhaltsanalyse werden drei ukrainische und fünf russische Medien im Hinblick auf die Berichterstattung während der Krim-Annexion und der Entstehung des Ost-Ukraine Konflikts analysiert. Als Untersuchungsmaterial dienen 419 Artikel, die zwischen 01. März 2014 und 31. Mai 2014 erschienen sind. Die Auswertung der Daten belegt, dass die formale Gestaltung der beiden Länder ziemlich ähnlich aussieht. Ukrainische und russische Medien verwenden fast in 100% der Fälle ein Bild oder Foto. In Russland wurde viel mehr mit der vorangestellten Zusammenfassung gearbeitet, was als ein Lenkungsfaktor dienen könnte. Die Berichtsform Interview wurde in der Ukraine öfter genutzt als in Russland. Russische Medien hatten die Ukraine-Krise öfter mittels Reportage und Bericht erläutert. Auf der Emotionsebene war die ukrainische Berichterstattung viel dramatischer als die russische. Auffällig aber ist, dass die Emotion Gefahr in Russland um einiges öfter vorkommt als in der Ukraine. Die Ukraine hat in Bezug auf Identitätsangebote eine starke Ausprägung von Nationalismus und heroischem Patriotismus. In Russland ist das am meisten genutzte Identitätsangebot Patriotismus. Die Verengung der Konfliktperspektive bzw. Konzentration auf den Konfliktverlauf in Kombination mit einem hohen Grad des Nationalismus und starker Ausprägung der Nach-Maidan-Regierung-Perspektive bei der Poroschenko Präsidentenwahl Zeitperiode in der ukrainischen Presseberichterstattung spricht dafür, dass der Rally-Effekt bzw. eine zunehmende Unterstützung des Präsidenten durch ein internationales Ereignis in der Ukraine mindestens teilweise zu beobachten war. In Russland kann man als Beleg für den Rally-Effekt die Einnahme der Perspektive der russischen Regierung und einen steigenden Grad des Patriotismus beobachten. Die ukrainische Berichterstattung konzentriert sich viel mehr auf den Konfliktverlauf und befindet sich im Kampf-Frame. Deswegen sind die Lösungsorientierung/Handlungsoptionen in Russland etwas stärker ausgeprägt. Das sind aber ausschließlich sogenannte konfliktbezogene Handlungsoptionen. Auf der anderen Seite ist die ukrainische Presse stärker diskursorientiert und hat eine hohe Diskursqualität. Ukrainische Journalisten und Journalistinnen üben mehr Zweifel an Verständlichkeit, Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Richtigkeit aus.
Abstract
(Englisch)
419 articles in online and print media is object of Master thesis, which were published during the period of the annexation of Crimea and Eastern Ukraine conflict. This research based on the theory of journalism and conflict communication. As well the different propaganda theory is discussed in the Master thesis. The main issue of this master thesis is to investigate the role of Ukrainian and Russian media and to understand how they influenced Ukrainian conflict: if the input of the media was exacerbative or conversely they contributed to the peacebuilding. With help of quantitative content analysis was compared the reporting during the annexation of Crimea and Eastern Ukraine conflict in three Ukrainian and five Russian media. The research materials include 419 articles published from 1st of March 2014 till 31st of May 2014. The evaluation of the results shows that the formal design of media of two countries looks quite similar. Ukrainian and Russian media use almost in 100% of the cases a picture or photo. Also Russian journalists work more with the summary, which could be served as a steering factor. Interview was used more often in Ukrainian reporting than in Russian. Russian media covered Ukrainian crisis more often with reportages and reports. At the emotional level, the Ukrainian coverage was much more dramatic than Russian. However, emotion "danger“ in Russian media is significantly more common than in Ukrainian. Ukrainian media in terms of the national identity issues have a strong manifestation of nationalism and heroic patriotism. In Russian media patriotism is the most used national identity. The quality of the conflict perspective in combination with the high degree of nationalism and high expression according to After-Maidan government perspective at the Poroschenko presidential election period in the Ukrainian press allows to talk about the rally effect in Ukrainian media at least partially. This effect means that President’s support through international events has increased. In Russian media evidence of rally effect is visible because of the perspective of the Russian government and a rising degree of patriotism as a national identity. The Ukrainian coverage focused much more on the conflict and is located in the combat frame. Therefore the solution orientation / action options in Russian media are slightly more pronounced. On the other hand, the quality of journalistic discourse is higher in the Ukrainian media. Ukrainian journalists have more doubts on intelligibility, truth, truthfulness, and correctness.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Crisis journalism media peace journalism peacebuilding Russia Ukraine Ukraine crisis patriotism
Schlagwörter
(Deutsch)
Krisenberichterstattung Ukraine Russland Ukraine-Krise Kriegsberichterstattung Friedensjournalismus Medien Patriotismus
Autor*innen
Iuliana Matusova
Haupttitel (Deutsch)
Journalisten oder Patrioten?
Hauptuntertitel (Deutsch)
ukrainische und russische Presseberichterstattung während der Krim-Annexion und Poroschenko-Präsidentenwahl
Paralleltitel (Englisch)
Journalists or patriots? : Ukrainian and Russian press coverage during the Crimean annexation and presidential elections
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
162 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Grimm
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen
AC Nummer
AC15087190
Utheses ID
44677
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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