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Der Dom von St. Pölten im 13. Jahrhundert
Monika Hochhauser
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kunstgeschichte
Betreuer*in
Werner Kitlitschka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50583
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13766.33576.613159-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, die bisherige Darstellung der Baugeschichte des Domes von St. Pölten bis ins 13. Jahrhundert nach dem neuesten Forschungsstand kunsthistorisch aufzuarbeiten. Nach den jüngsten Forschungsergebnissen kann nunmehr festgehalten werden, dass es bereits einen Vorgängerbau (Gründungsbau – die erste und älteste Kirche), frühestens in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts gegeben hat, da bei den bauarchäologischen Untersuchungen ein Fundament mit aufgehendem Mauerwerk freigelegt werden konnte. Diesem Mauerwerk waren Pfeiler in unregelmäßigen Abständen vorgelegt. Auch die daran anschließende Ostmauer wies ebenfalls Pfeileransätze auf. Es ist daher anzunehmen, dass diese Fassadengestaltung mit Pfeilerlisenen auch an den anderen freistehenden Mauerwerken der Schauseiten der Kirche I. durchgeführt wurde. Bei der ältesten und ersten Kirche handelte es sich um einen Bau, der mit einem geraden Ostabschluss versehen war. In der zweiten Bauphase, die mit dem Weihedatum im Jahre 1065 in Verbindung zu bringen ist, wurde an die südliche Ostmauer der Kirche I eine kleine Apsis, bzw. Nische angesetzt und die Kirche in ihrem Grundriss nach Westen und nach Norden hin erweitert. In der dritten Bauphase wurde an der Ostseite der Stiftskirche die südliche Apsis abgebrochen und durch eine größere ersetzt. Auch dürfte in dieser Bauphase die Südmauer der ersten und ältesten Kirche abgebrochen und eine neu errichtete Mauer gleichzeitig mit der Apsis gesetzt worden sein. Obige Bauphase ist auch mit dem Weihedatum 1150 in Verbindung zu bringen. In der vierten Bauphase erhielt der Innenraum der Kirche eine komplett neue Umgestaltung. Es wurde ein Kreuzrippengewölbe eingezogen, der Chorbereich wurde erhöht und wahrscheinlich mit einem Lettner versehen. An der Ostseite der Stiftskirche wurde die Hauptapsis errichtet, deren Erscheinungsbild wir heute noch wahrnehmen können. Der Westtrakt der Stiftskirche erhielt eine große Vorhalle und ein reich geschmücktes Doppeltrichterportal. Die Frage, ob die Doppelturmfassade im Westen der Stiftskirche im 12. oder 13. Jahrhundert errichtet wurde, konnte nicht eindeutig geklärt werden. Hier kam die Forschung zu widersprüchlichen Meinungen. Richtig ist aber, dass im 13. Jahrhundert die Westtürme bestanden haben. Dies belegt eine Darstellung aus der Illumination um 1400. Diese oben genannte Bauphase ist mit dem Weihedatum im Jahre 1228 in Verbindung zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Umbau der Klosteranlage abgeschlossen. Wie die Stiftskirche St. Pölten im 13. Jahrhundert ausgesehen haben mag, ist auf Grund der bauarchäologischen Untersuchungen genau eruierbar und mit der Darstellung aus der Illumination vergleichbar. Westlich vor ihr erstreckte sich der Friedhof (der heutige Domplatz), in dem sich in der Mitte eine Doppelkapelle und in dessen nördlichen Bereich die Pfarrkirche befand. An der Ecke Domplatz-Grenzgasse stand die Kirche zur Heiligen Margaretha, die als Bethaus für die Chorfrauen im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Östlich der Stiftskirche gab es die bischöfliche Residenz und in weiterer Folge die Spitalsanlage mit der Ägidiuskapelle. Die Stiftskirche von St. Pölten war im 13. Jahrhundert nicht nur die Kirche der Augustiner- Chorherren, sondern wurde auch zur Wallfahrtskirche ernannt. Ihr damaliges Erscheinungsbild prägte das Bild der mittelalterlichen Stadt, die von einem neu errichteten Befestigungsring umschlossen wurde. Die damaligen Passauer Bischöfe, im Besonderen Bischof Altmann (1065-1091) und Bischof Gebhard (1221-1232), auch wenn sie nicht direkt die Bauherren der Stiftskirche St. Pölten waren, haben versucht, ihren Eigenkirchenanspruch und ihre Macht in der Gestaltungsform dieses Bauwerkes zum Ausdruck zu bringen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Dom St. Pölten Baugeschichte Mittelalter
Autor*innen
Monika Hochhauser
Haupttitel (Deutsch)
Der Dom von St. Pölten im 13. Jahrhundert
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
131 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Werner Kitlitschka
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.30 Kunstgeschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC14526587
Utheses ID
44712
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
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