Detailansicht

Bildung und Alterität in der Psychoanalyse
Studien im transdisziplinären Spannungsfeld von Psychoanalyse und Bildungswissenschaft
Valentin Rumpf
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Bildungswissenschaft)
Betreuer*in
Wilfried Datler
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50622
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17121.86962.685453-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Aus bildungswissenschaftlicher Sicht erscheint auffällig, dass ca. seit Ende der 1970er Jahre in einschlägigen transdisziplinären Beschäftigungslinien im Spannungsfeld von Psychoanalyse – Pädagogik – Psychotherapie zwar häufig vom Verhältnis ‚Heilen‘ und/oder ‚Bilden‘ als teleologischem Leitmotiv der psychoanalytischen Kur die Rede war, dabei jedoch selten bis gar keine bildungstheoretische Rückbindung und damit systematisch gehaltene Auseinandersetzung mit dem jeweils bemühten Begriff von ‚Bildung’ erfolgte. Die Dissertation unternimmt den Versuch, diesem Desiderat mehrfach systematisch zu begegnen: Unter der Voraussetzung eines postmodernen und dahingehend dezentriert zu denkenden Subjekt- und Bildungsverständnisses erscheint die für Psychoanalyse wie Bildungswissenschaft einschlägige Theoriefigur der Alterität als vermittelnde Dimension aussichtsreich, um ausgehend von Jacques Lacans Begriff des ‚anderen/Anderen‘ innovative Verweisungszusammenhänge zwischen den Referenzdisziplinen freizulegen. Unter Bezugnahme auf bildungstheoretische Erwägungen als auch unter Einbeziehung zeitgenössischer psychoanalytischer Theorieentwicklungen soll gezeigt werden, dass und wie gängige Dichotomisierungen zwischen ‚der‘ (psychoanalytischen) Psychotherapie und ‚der‘ Pädagogik zwar wissenschaftsgeschichtlich nachvollziehbar, sachlich und phänomenologisch aber nur schwer aufrecht zu erhalten sind. Innovativ ist dabei die explizite Bezugnahme auf aktuelle bildungstheoretische Entwürfe, die es zum einen erlaubt, psychoanalytisch-therapeutische Prozesse unter Bezugnahme auf die Kategorie der Alterität als Bildungsprozesse zu diskutieren und damit für bildungswissenschaftli-che Reflexionen zu öffnen, in denen die Besonderheit negativer, d.h. nicht-affirmativer Beziehungserfahrungen (in therapeutischen und nicht-therapeutischen Kontexten) in ihrer Bedeutung für Genese und Transformation von Subjektivität näher untersuchbar wird. Gleichsam wird mit der Arbeit zu zeigen beabsichtigt, in welcher Weise das Ringen um eine bildungswissenschaftlich fundierte Theorie der Subjektgenese durch die Einbeziehung psychoanalytischer Theorien an Substanz gewinnen kann. --- [1 CD in Printversion enthalten]
Abstract
(Englisch)
Since the late 1970s, the concepts of ‘Healing’ and ‘Bildung’ have been referred to as teleological motives of psychoanalytic cure in relevant transdisciplinary debates about the relationship of Psychoanalysis – Education – Psychotherapy. From the viewpoint of educational science, it seems striking that hardly any or even no substantiation in edu-cational theory and thus no systematic approach to the very concept of Bildung have been defined in this context. The dissertation thesis undertakes an attempt to systematically encounter this desidera-tum: Assuming the term of a postmodern and to-be-decentered subject and educational relationship, the theoretical figure of alterity or the ‘Other’ (as stated in the theory of Jacques Lacan), appears promising as an intermediary dimension to open up innovative interdisciplinary overlaps between the reference disciplines of psychoanalysis and edu-cational science. Contemporary psychoanalytic theory developments and the latest considerations of ‘Bildung‘ in educational philosophy will be taken into account. It is to be shown that and how common dichotomies between ‘the’ psychoanalytic psychotherapy and ’the’ educational science are comprehensible in terms of scientific history but difficult to maintain from a factual and phenomenological perspective. In this context, the innovation lies in the explicit reference to current theoretical drafts of ‚Bildung‘, which allows to discuss psychoanalytic-therapeutic processes with reference to the category of otherness as processes of ‚Bildung‘. Furthermore, it opens them up to possibilities of reflections which explore the speciality of negative, non-affirmative experiences (in therapeutic and non-therapeutic contexts) in their significance for genesis and transformation of subjectivity. At the same time, the thesis intends to show what can be gained by including psychoanalytic theory approaches in the struggle for an educational-based theory of subjectivity.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bildungstheorie Bildung Psychoanalyse Alterität Subjektphilosophie
Autor*innen
Valentin Rumpf
Haupttitel (Deutsch)
Bildung und Alterität in der Psychoanalyse
Hauptuntertitel (Deutsch)
Studien im transdisziplinären Spannungsfeld von Psychoanalyse und Bildungswissenschaft
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
402 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hans-Christoph Koller ,
Elisabeth Sattler
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.34 Sprachphilosophie ,
77 Psychologie > 77.14 Psychoanalyse ,
80 Pädagogik > 80.00 Pädagogik: Allgemeines ,
80 Pädagogik > 80.02 Philosophie und Theorie der Pädagogik ,
80 Pädagogik > 80.20 Teilgebiete der Pädagogik
AC Nummer
AC15027821
Utheses ID
44746
Studienkennzahl
UA | 792 | 297 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1