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Zum Umgang von PädagogInnen mit Mehrsprachigkeit in elementaren Bildungseinrichtungen und dessen Auswirkungen auf die Teilhabe der Kinder an sprachlichen Bildungsprozessen
eine auf Sprache fokussierte exemplarische Untersuchung der Wiener Kindergruppe La Rueda
Julia Heinrich
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Tamara Katschnig
DOI
10.25365/thesis.50683
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30904.17378.708554-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Masterarbeit setzt sich mit den Folgen auseinander, die die innerhalb der Gesellschaft zunehmende kulturelle und sprachliche Vielfalt auf Bildung und Erziehung hat. Kulturelle und sprachliche Differenz werden im Kontext der Masterarbeit als Tatsachen aufgefasst, die in Diskussionen um Bildung und Erziehung mitgedacht werden müssen. Dieser Ansatz entspricht der Perspektive der Interkulturellen Pädagogik, einer Subdisziplin der Bildungswissenschaft, die kulturelle und sprachliche Heterogenität als Normalfall und Ressource für Bildungsprozesse auffasst.
Migrationsbewegungen und zunehmende Internationalisierung haben die österreichische Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten in sprachlicher Hinsicht verändert. Das Vorhandensein und die funktionale Verwendung verschiedener Sprachen neben der Nationalsprache Deutsch sind gegenwärtige Phänomene in der österreichischen Bevölkerung. Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit stellt folglich eine Tatsache dar, die es in Diskussionen um Bildung, vor allem auch im institutionellen Kontext, zu berücksichtigen gilt. Eine besonders große Gruppe an SprecherInnen anderer Sprachen neben Deutsch bilden Kinder im vorschulischen Alter. Elementare Bildungseinrichtungen sind daher durch das Aufeinandertreffen von Individuen mit verschiedenen Sprachen geprägt. PädagogInnen, die im Elementarbereich tätig sind, stehen in der Folge vor der Herausforderung, mit der vorhandenen Sprachenvielfalt umzugehen.
An diesem Punkt der Überlegungen setzt die in der Masterarbeit durchgeführte Forschung an: Es wird untersucht, wie die PädagogInnen in einer ausgewählten elementarpädagogischen Einrichtung, der Wiener Kindergruppe La Rueda, mit der Mehrsprachigkeit der Kinder umgehen und wie sich der pädagogische Umgang auf die Teilhabe der Kinder an sprachlichen Bildungsprozessen in dieser Einrichtung auswirkt. Zu diesem Zweck werden mittels teilnehmender Beobachtung empirische Daten erhoben. Diese werden mit der Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2002; 2010) ausgewertet und in Hinblick auf die Ziele interpretiert, die Reich (2008) für Sprachbildung im Elementarbereich formuliert. Die Untersuchung ergibt, dass die Teilhabe der Kinder unterstützt wird, wenn sich der Umgang der PädagogInnen förderlich auf eines der fünf Ziele von Sprachbildung im Elementarbereich (vgl. Reich 2008) auswirkt, wenn den Kindern Raum für freie Äußerungen und Gelegenheit zur Betätigung ihrer sprachlichen Selbstbildungskraft gegeben wird, wenn die PädagogInnen an den sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten der Kinder ansetzen sowie wenn die PädagogInnen anerkennend mit sprachlicher Vielfalt umgehen.
Durch die Analyse der Auswirkungen des pädagogischen Umgangs mit Mehrsprachigkeit auf die Teilhabe der Kinder an sprachlichen Bildungsprozessen wird versucht, eine Forschungslücke zu schließen: Der pädagogische Umgang mit Mehrsprachigkeit in elementaren Bildungseinrichtungen wurde bereits mehrfach untersucht, bislang existieren aber keine Bemühungen, vom pädagogischen Umgang mit Mehrsprachigkeit auf die Teilhabe der Kinder an sprachlichen Bildungsprozessen zu schließen.
Abstract
(Englisch)
The master thesis deals with the challenges of increasing cultural and linguistic diversity in Austrian society for education and upbringing. Within the context of the master thesis, cultural and linguistic differences are seen as facts that must be considered in discussions about education and upbringing. This approach corresponds to the perspective of Intercultural Education, a sub-discipline of Educational Science that defines cultural and linguistic heterogeneity as the norm and furthermore, as a resource for educational processes.
Migratory movements and increasing internationalization have changed Austrian society linguistically in recent decades. The presence and functional use of different languages in addition to the national language German are present phenomena in the Austrian population. Therefore, social multilingualism is a fact that needs to be taken into account in discussions about education, especially in the institutional context. A particularly large group of non-German speakers are children of preschool age. That is why elementary educational institutions are affected by the meeting of individuals with different languages. Pedagogues working in the preschool sector face the challenge of coping with the existing diversity of languages.
The research carried out in the master thesis starts at this point: It examines how pedagogues at a selected elementary educational institution, the Viennese children’s group La Rueda, deal with multilingualism and attempts to answer the question how their handlings effect the children's participation in linguistic educational processes in this institution. By collecting data through a participating observation, evaluating the data via qualitative analysis by Mayring (2012; 2010) and interpreting the results with regard to the goals of language education (Reich 2008), the main outcome of the thesis is that the children’s participation in linguistic processes is affected by the educator’s active handling of the five goals of language education, by giving children room for independent statements and opportunities for linguistic self-educating processes, by the pedagogue’s ability to set in at the children’s cognitive and linguistic abilities and by the appreciative handling of multilingualism by the educators.
By analyzing the impact of pedagogical handling of multilingualism on children's participation in linguistic educational processes, the master thesis makes an attempt to close a research gap: the pedagogical dealings with multilingualism in elementary educational institutions has been investigated already several times, but so far no scientific efforts have been made to draw a conclusion from the pedagogical handling of multilingualism on the language education of children.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Mehrsprachigkeit Sprache elementare Bildungseinrichtungen
Autor*innen
Julia Heinrich
Haupttitel (Deutsch)
Zum Umgang von PädagogInnen mit Mehrsprachigkeit in elementaren Bildungseinrichtungen und dessen Auswirkungen auf die Teilhabe der Kinder an sprachlichen Bildungsprozessen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine auf Sprache fokussierte exemplarische Untersuchung der Wiener Kindergruppe La Rueda
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
215 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Tamara Katschnig
AC Nummer
AC15015911
Utheses ID
44797
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |