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"Setzen. Sex." - die schulische Sexualerziehung der 1960er bis 1980er Jahre in der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland aus sexualitäts- und körpergeschichtlicher Perspektive
Franziska Schoßer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Christian-Hubert Ehalt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50883
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29132.21320.655369-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum der Masterarbeit, die im Januar 2018 am Institut für Geschichte der Universität Wien eingerecht wurde, steht die schulische Sexualerziehung zwischen den 1960ern und 1980ern in Österreich und der Bundesrepublik Deutschland. Diese wird im Kontext gesamtgesellschaftlicher Diskurse und körpergeschichtlicher Aspekte behandelt. Dabei wird insbesondere auf unterschiedliche Ansätze zu den Konzepten Sexualität, Körper und Erziehung Bezug genommen und dadurch verschiedenen Perspektiven Rechnung getragen. Herauszugreifen ist insbesondere Foucaults „Geschichte der Sexualität“ und sein (sozial-)konstruktivistisches Sexualitätsverständnis. Das Ziel dieser Masterarbeit war es herauszufinden, welche Rolle das Körperverständnis und der Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität in der schulischen Sexualerziehung spielten und welche gesellschaftlichen Diskurse diese begleiteten oder beeinflussten. Herangezogen wurden dabei politische, gesellschaftliche, soziale, mediale und wissenschaftliche Rahmenbedingungen und Diskurse. Folgende Forschungsfragen sollten mithilfe einer Literaturrecherche anhand akuteller und zeitgenössischer wissenschaftlicher Werke untersucht werden: 1. Forschungsfrage: Wie sah die schulische Sexualerziehung von den 1960er bis 1980er Jahre in Österreich und der Bundesrepublik Deutschland aus? 2. Forschungsfrage: Welche Rolle spielte der Körper in der schulischen Sexualerziehung der 1960er bis 1980er Jahre in Österreich und der BRD? 3. Forschungsfrage: Welche gesellschaftlichen Diskurse wirkten sich in welcher Form auf die Sexualaufklärung und schulische Sexualerziehung aus? 4. Forschungsfrage: Inwiefern treffen sich in der schulischen Sexualerziehung der 1960er bis 1980er Jahre Körperdiskurse und Sexualitätsdiskurse? Die Ergebnisse stellen sich ebenso vielfältig dar, wie das Untersuchungsthema selbst. Zentral erscheint die geringe Involvierung von Schüler_Inneninteressen und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zudem wurde ein biologistisches, essentialistisches, heteronormatives Sexualitätsverständnis im Schulunterricht, insbesondere im Biologieunterricht, festgestellt. Die schulische Sexualerziehung blieb damit hinter gesellschaftlichen Diskursen, wie sie durch die „Sexuelle Revolution“ und „Sex-Welle“ geprägt waren, weit zurück und verhaftete, wie auch politische Entwicklungen, einer veralteten Auffassung von Sexualität und Körper(n). Zudem wurde Sexualität auf Fortpflanzung, Koitus und die Genitalien reduziert und auf die heterosexuelle Beziehung bzw. die Ehe festgeschrieben. Zwar änderte sich der Umgang mit Sexualität zwischen den 1960er und 1980er Jahren indem etwa das Reden über Sexualität leichter wurde, dies äußerte sich aber nur bedingt in der schulischen Sexualerziehung. Allerdings wurde diese in den 1970er Jahren als fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip in der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich administrativ verankert, was die Relevanz dieser Thematik betont. Die schulische Sexualerziehung war allerdings weiterhin nicht flächendeckend und durch eine sexualrepressive Erziehung gekennzeichnet, die insbesondere auf biologistisches Faktenwissen Bezug nahm und Sexualität nicht in Verbindung brachte mit Freude, Selbstentfaltung und Befreiung.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
sexuality education school body sexual history body history
Schlagwörter
(Deutsch)
Sexualität Erziehung Schule Körper Sexualitätsgeschichte Körpergeschichte
Autor*innen
Franziska Schoßer
Haupttitel (Deutsch)
"Setzen. Sex." - die schulische Sexualerziehung der 1960er bis 1980er Jahre in der Republik Österreich und der Bundesrepublik Deutschland aus sexualitäts- und körpergeschichtlicher Perspektive
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
162 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian-Hubert Ehalt
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC15412799
Utheses ID
44950
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1