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Genetische Alterationen in der Atrophie und im Karzinom der Prostata
Seval Yildiz-Sezer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Biologie und Umweltkunde UF Mathematik
Betreuer*in
Sylvia Kirchengast
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.50971
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16407.77908.230361-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Prostatakarzinom gilt als eines der wichtigsten Tumorerkrankung und zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Die Inzidenzrate ist, nach einem starken Anstieg in den 1990er Jahren, neulich gesunken. Dennoch ist in den USA und in Europa das Prostatakarzinom eines der wichtigsten Erkrankungen älterer Männer. Entzündungen und damit verbundener oxidativer Stress zählen neben familiärer Prädisposition, Ernährung und Arteriosklerose zu den Risikofaktoren. Das Prostatakarzinom ist eine multifokale Erkrankung, die durch mehrere, voneinander unabhängig auftretende Adenokarzinome charakterisiert ist. Die Prostatische Intraepitheliale Neoplasie (PIN) wird als Vorläufer des Prostatakarzinoms bezeichnet, erklärt jedoch die Tumorentstehung nicht vollständig. Die Prostataatrophie, vor allem die Atrophie mit der Hyperplasie der Basalzellen, wird als Vorstufe von der PIN und dem Adenokarzinom diskutiert. Durch immunhistochemische Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Atrophie-Läsionen erhöhte Proliferation und geringere Apoptoseraten vorweisen. Die Atrophie ist häufig in der Peripheren Zone, dem von Adenokarzinomen bevorzugten Teil der Prostata, lokalisiert und assoziiert meistens mit Entzündungen. Epigenetische Untersuchungen zeigen, dass im Prostatakarzinom auftretende Ereignisse wie GSTP1-Insel-Hypermethylierung, p53-Mutationen, CAG-Repeat-Polymorphismus des AR-Gens in der Prostataatrophie vorkommen. Es wird behauptet, dass oxidativer Stress, bedingt durch Entzündungen in der Prostataatrophie, zu genetischen Veränderungen in den Epithelzellen und zur neoplastischen Transformation führt. Die vorliegende Arbeit wurde durchgeführt um genetischen Veränderungen in der Prostataatrophie zu untersuchen und mit den Alterationen die im Normalgewebe, in der PIN und im Karzinom vorkommen, zu vergleichen. Mittels FISH-Analysen wurden bei 50 Patienten entsprechende Gewebeläsionen nach Chromosom 8 Alterationen in Form von Verlust 8p22 und Zugewinn 8q24 durchsucht. Ein gradueller Anstieg in Anzahl der Kerne mit Verlust 8p22 wurde im Normalgewebe, in der Atrophie, in der PIN und im Karzinom vorgefunden. Ein signifikanter Unterschied in der Anzahl der Kerne mit Zugewinn 8q24 konnte durch den Vergleich der Atrophie mit dem Normalgewebe und dem Karzinom festgestellt werden. Um genetische Veränderungen am gesamten Genom der Prostataatrophie zu untersuchen, wurden CGH-Analysen durchgeführt. Die Untersuchungen zeigten in 70 % der Atrophie-Läsionen einen Zugewinn von Chromosom X. Die FISH-Methode wurde für die Verifizierung der CGH-Ergebnisse und für den Vergleich der Chromosom X Aberrationen in gepaarten Karzinom-Läsionen angewendet. Die genetische Instabilität der Prostataatrophie konnte anhand der detektierten Alterationen an Chromsom 8 und Chromsom X gezeigt werden.
Abstract
(Englisch)
Prostate cancer is one of the most frequently diagnosed tumours and the second leading cause of cancer deaths among men. The incidence rate has dropped recently, after a strong increase in the 1990s. Nevertheless, in the US and in Europe is prostate cancer the major disease of aging men. Inflammation and associated oxidative stress are other risk factors in addition to familial predisposition, nutrition and arteriosclerosis. Prostate cancer is a multifocal disease characterized by multiple, independently occurring adenocarcinomas. Prostate Intraepithelial Neoplasia (PIN) has been proposed as a precursor of prostate cancer, but the tumour development is not completely described. Prostate atrophy, especially atrophy with hyperplasia of basal cell, has been indicated as a precursor to PIN and adenocarcinoma. Immunohistochemical studies detected increased proliferation and lower rates of apoptosis in atrophic lesions. Prostatic atrophy is often located in the peripheral zone of the prostate, the preferred site of adenocarcinoma and is frequently associated with inflammation. Epigenetic studies demonstrated common events in prostate cancer such as GSTP1 island hypermethylation, p53 mutations, CAG repeat polymorphism of the AR gene in atrophic lesions. It has been assumed that oxidative stress caused by inflammation in the prostatic atrophy leads to genetic changes in the epithelial cells and to neoplastic transformation. The present work was carried out to investigate genetic changes in atrophic lesions and to compare them with alterations occurring in normal tissue, in PIN and in carcinoma. Using FISH analyses, chromosome 8 alterations, such as loss of 8p22 and gain of 8q24 were investigated in prostate tissues of 50 patients. A gradual increase in number of nuclei with loss of 8p22 was found in normal tissue, atrophy, PIN and carcinoma. The comparison of atrophy with normal tissue and carcinoma showed a significant difference in the number of nuclei with gain of 8q24. CGH analyses were performed to investigate genetic changes in the entire genome of prostatic atrophy. Gain of Chromosome X was found in 70 % of examined atrophic lesions. Verification of the CGH results and comparison with chromosome X aberrations in paired carcinoma lesions was performed using FISH analysis. The genetic instability of prostatic atrophy was demonstrated by the detected alterations in chromosome 8 and chromosome X.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Prostata Prostataatrophie Prostatakarzinom
Autor*innen
Seval Yildiz-Sezer
Haupttitel (Deutsch)
Genetische Alterationen in der Atrophie und im Karzinom der Prostata
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
72 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sylvia Kirchengast
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
42 Biologie > 42.20 Genetik ,
44 Medizin > 44.81 Onkologie
AC Nummer
AC15003370
Utheses ID
45029
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 406 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1