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Mutterschaftsikonografie 2.0
neue Mutterschaftsdarstellungen seit Annie Leibovitz in der zeitgenössischen Fotografie für jede Frau?
Susanne Bayer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medientheorie
Betreuer*in
Brigitte Marschall
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.51131
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10404.84336.282863-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Auf dem Titelbild der Augustausgabe von 1991 auf der amerikanischen Zeitschrift Vanitiy Fair war die Demi Moore, eine Hollywoodschauspielerin abgebildet. Sie war auf diesem Foto im achten Monat schwanger. Das Foto entstand bei einem Shooting mit der Fotografin Annie Leibovitz. Der Körper der Schauspielerin ist unbekleidet und zeigt ihre fortgeschrittene Schwangerschaft. Die Fotografie der schwangeren und nackten Frau löste einen Skandal in Amerika aus, wodurch das Bild auch weltweit an Aufmerksamkeit gewann. Das Magazin musste in Papier eingewickelt werden – um überhaupt verkauft werden zu dürfen –, sodass das Cover für den Passanten nicht mehr sichtbar war. Andererseits löste das Bild aber auch Reaktionen von "women empowerment" aus. Es ist bis heute eines der beliebtesten Motive von Frauen, welche ihre Schwangerschaft fotografisch festhalten möchten. Das Coverfoto zeigte die erste Darstellung eines nackten schwangeren Körpers in einem Massenmedium der Moderne, und repräsentiert eine der bekanntesten Zäsuren in der Sicht auf die Verbildlichung des weiblichen Körpers, seiner Biologie und Sexualität. Demi Moore ist aber nicht die erste Schwangere in der Geschichte der Abbilder, welche bildlich festgehalten wurde. Dazu finden sich bereits Plastiken und Bilder von Göttinnen wie Isis oder Artemis und der Gottesmutter im christlichen Glauben, Maria. Maria ist dabei die am häufigsten abgebildete Frauenfigur in der westeuropäischen und christlichen Geschichte, welche den Typus der Mutterschaft repräsentiert. Maria stellt als Frau und Körper ein Symbol dafür dar. Sie ist damit nicht nur eine religiöse Figur, sondern hatte auch kulturellen Einfluss und Aussagekraft. Die These welche in dieser Arbeit verfolgt wird, beinhaltet Maria als "Urmutter", als Vorbild für weitere Darstellungen von Mutterschaft und wie diese "auszusehen" hat. Davon ausgehend sollen Parallelen gefunden werden, wie sich dieses Vorbild auch in modernen Frauen- und Schwangerschaftbildern findet bzw. wie sich Abbilder auch verändert haben. Maria ist die erste Frauenfigur im Christentum, welche zu einer Ikone wurde, deren Bildern Macht zugesprochen wurde. Das Verständnis und die Vorstellungen von Mutterschaft in christlich-sozialisierten Gesellschaften wurde maßgeblich von ihr geprägt. Welche symbolischen, gender-orientierten und damit verbunden auch politischen und religiösen Zusammenhänge ergeben sich daraus? 129 Die Frage, die sich der Verfasserin dieser Masterarbeit hier stellt, ist, welche Machtinteressen in Bezug auf die Mutterschaftsikonographie von Bedeutung sind.
Abstract
(Englisch)
The cover of the 1991 August issue of the American magazine Vanity Fair featured Hollywood actress Demi Moore. In the cover photo, she was shown eight months pregnant. The image of a pregnant and naked woman on the cover of a magazine sparked a scandal in the United States, and also attracted international attention. The magazine had to be wrapped in paper - to be sold at all - so that the cover was no longer visible to passers-by On the other hand, the image also triggered positive reactions from "women empowerment" movement. It is still one of the most popular motifs for women who want to capture their pregnancy photographically. The cover photo showed the first depiction of a naked pregnant body in a mass medium of modernity, and represents one of the best known caesuras in terms of the visualization of the female body, its biology and sexuality. However, Demi Moore is not the first pregnant woman to be publicly portrayed. Sculptures and images of pregnant goddesses like Isis or Artemis and the Blessed Mother in the Christian faith, Mary, have existed long before. Mary is the most frequently depicted female figure in Western European and Christian history, representing the archetype of motherhood. Mary is a symbol for fertility. She is not only a religious figure, but also had cultural influence and expressiveness. The thesis that is pursued in this work centres on Mary as the "original mother" in Christian-influenced societies, as a model for further depictions of motherhood and how it "looks". Based on this, parallels in modern women's portrayal and pregnancy pictures are looked into, to analyse how images have changed. Mary is the first female figure in Christianity to become an icon. Her images have had power invested in them. The understanding and ideas of motherhood in Christian-socialized societies was decisively influenced by her. Which symbolic, gender-oriented and thus also political and religious connections arise from this? This thesis is investigating the power interests that are reflected in maternity iconography until present day.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mutterschaftsdarstellung Maria als Vorbild Mutterfiguren Butler Foucault Mutterschaftsfotografie Annie Leibovitz Fotografie
Autor*innen
Susanne Bayer
Haupttitel (Deutsch)
Mutterschaftsikonografie 2.0
Hauptuntertitel (Deutsch)
neue Mutterschaftsdarstellungen seit Annie Leibovitz in der zeitgenössischen Fotografie für jede Frau?
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
130 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Marschall
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.20 Ikonographie ,
20 Kunstwissenschaften > 20.24 Gesellschaft, Kultur ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.40 Photographie: Allgemeines ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.41 Photographische Technik, photographisches Material ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.42 Geschichte der Photographie
AC Nummer
AC15317359
Utheses ID
45162
Studienkennzahl
UA | 066 | 582 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1