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Liminalität in der "Schwarzen Romantik"
literarische Phantastik mit Lotman und van Gennep lesen
Simon Penz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Annegret Pelz
DOI
10.25365/thesis.51196
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16408.88583.583465-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ausgehend von Jurij M. Lotmans Texten über das kultursemiotische Modell der Semiosphäre, bei denen die Grenze im Zentrum steht sowie dem sich aus Arnold van Genneps Klassifizierung der Übergangsriten entwickelten Diskurs über Liminalität, werden vier phantastische Texte der deutschsprachigen Romantik mit der Methode des wide reading gelesen. Dabei ist zunächst zu fragen, ob sich die Form dieser, meist unter dem Begriff ,Schwarze Romantik‘ zusammengefassten Texte, in Hinblick auf die von der diesbezüglichen Fachliteratur postulierten Charakteristika, die bestimmte Motiv- und Figurenkataloge umfassen, ergibt, oder aber vielmehr von der Dynamisierung von Semiosphären abhängt. Damit verbunden ist die Frage nach den Übergangsriten, die von den Figuren durchlaufen werden, wobei sich diese dabei für einen Großteil der Erzählung in der liminalen Zwischenphase befinden, wodurch die typischen Schauereffekte entstehen. Daraus ergibt sich die These, dass die hier zur Analyse stehenden Texte der literarischen Phantastik nur über die Dynamisierung von Semiosphären und die auf der Grenze auftretende literarische Entfaltung der Schwelle adäquat beschreibbar sind, da Kataloge immer erweitert werden können. Es zeigt sich dabei, dass die Protagonisten auf Kulturgrenzen unterschiedlicher Niveaus stoßen, wodurch einerseits eine liminale Ortlosigkeit offenbar wird, die unmittelbare Auswirkungen auf die psychische Verfassung der Figuren ausübt und andererseits, dass durch diese Grenzgänge und Grenzüberschreitungen tabuisierte und spiegelbildlich ausgegrenzte Vorstellungen sowie kulturelle Praktiken sichtbar gemacht werden.
Abstract
(Englisch)
Based on Jurij M. Lotman’s work on the model of the semiosphere, a concept in which borders play a central role, and Arnold van Gennep’s classification of the rites of passage, with a special focus on the liminal in-between phase, this paper analyses four works of the literary Phantastik of the German Romantic period by using the method of ‘wide reading’. This paper questions, whether these texts, which are often coined as being ‘Schwarze Romantik’, are shaped by the dynamization of semiospheres rather than by motive and character catalogues. It also addresses aspects about the rites of passage in which the characters find themselves in a prolonged liminal stadium, which then produces the typical dark atmosphere of these texts. The proposed thesis is that these works are only adequately describable by focusing on the dynamization of the semiosphere, as well as by looking at the literary development of the threshold. Within this conceptual framework it’s shown that characters face cultural borders in different ways, which on the one hand leads them into a liminal rootlessness, something that immediately affects their psyche, and on the other hand it shows that the crossing of borders reveal marginalized mirror-inverted imaginations and cultural practices.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Kulturgrenze Lotman van Gennep Schwarze Romantik Liminalität rites de passage Semiosphäre Hoffmann Tieck Eichendorff
Autor*innen
Simon Penz
Haupttitel (Deutsch)
Liminalität in der "Schwarzen Romantik"
Hauptuntertitel (Deutsch)
literarische Phantastik mit Lotman und van Gennep lesen
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
108 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Annegret Pelz
AC Nummer
AC15025648
Utheses ID
45219
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |