Detailansicht
Mütter in Malawi über die Entwicklung ihres Kindes
ein Vergleich zu Österreich
Valentina Gasser
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Lieselotte Ahnert
DOI
10.25365/thesis.51426
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27648.12944.626153-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht die von Müttern in Malawi im Parent Development Interview (PDI) angesprochenen Themen und vergleicht sie mit den Themen, die von Müttern in Österreich angesprochen werden. Das Ziel ist es Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu identifizieren und mit der jeweiligen Kultur in Verbindung zu setzen. Dabei wird vor allem auf die unterschiedlichen Sozialisationsziele und Rollenerwartungen an die Mütter eingegangen, des Weiteren werden kontextuelle Unterschiede zwischen den beiden Ländern miteinbezogen. Im Rahmen des Projekts „Multiple Caretaking in Traditional Family Contexts of Malawi“ wurden soziodemographische und PDI Daten in der Region Zomba in Malawi erhoben, die für diese Arbeit als Datenbasis dienen und die Vertreter der nicht-westlichen Kultur der Verbundenheit darstellen. Zum Vergleich werden Daten aus dem „Tagespflegeprojekt – TAPRO“ und der „CENOF“ Studie aus Österreich herangezogen, diese Stichprobe dient als Vertreter der westlichen Kultur der Unabhängigkeit. Anhand der soziodemographischen Unterschiede werden die unterschiedlichen Lebensbedingungen in den beiden Stichproben dargestellt. Der Fokus der Arbeit liegt auf der inhaltlichen Analyse der Themen die im PDI bei der Beschreibung des Kindes, der Beschreibung der Beziehung zum Kind, dem Erleben und Verhalten als Elternteil sowie dem Verhalten der eigenen Eltern angesprochen werden und dem Vergleich dieser zwischen den beiden Ländern. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mütter in Malawi in dem Interview ganz klar andere Themen ansprechen als die Mütter in Österreich. Die Hauptthemen der Mütter aus Malawi umfassen Gehorsam, Respekt und gutes Verhalten, darunter vor allem Hilfsbereitschaft und harmonisches soziales Zusammenleben sowie die Versorgung der Grundbedürfnisse. In Österreich hingegen sprechen die Mütter über den individuellen Charakter ihrer Kinder, das gegenseitige Vertrauen zwischen ihnen und ihrem Kind und gemeinsam Tätigkeiten, die auf das Kind und dessen Wünsche ausgerichtet sind. Diese Ergebnisse entsprechen eindeutiger der bisherigen Forschungsliteratur zum Thema, da die Themen viele der primären Sozialisationsziele der beiden Länder, wie Gehorsam, Respekt und Hilfsbereitschaft für Malawi, als auch kulturellen Überzeugungen, wie die Beschäftigung des Kindes durch aktive Stimulation und Zuwendung sowie die Ausrichtung des Alltags der Eltern auf das Kind für Österreich, wiederspiegeln (Keller et al., 2009; Keller & Kärtner, 2014). Neuartig war das Thema der schulischen Förderung in Malawi, welches eher in Österreich erwartet wurde. Dies zeigt einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem höheren Stellenwert von Bildung in Malawi. Limitationen der Arbeit sind vorwiegend in der Erhebungsmethode des Interviews und dessen kultureller Übertragbarkeit zu sehen. Trotzdem kann die Studie einen Beitrag zum Verständnis kultureller Unterschiede in der Entwicklung leisten und weiterführende Forschung wäre erstrebenswert.
Abstract
(Englisch)
The present study investigates the topics that mothers in Malawi discuss in the Parent Development Interview (PDI) and compares them to the topics, mothers in Austria address in the same interview. The aim of the study is to reveal differences and commonalities between the two groups and link them to the culture. Therefore, there will be a focus on the socialization goals and the role of the mother in the two communities, but also on the contextual differences. As representative of the culture of interdependence, a sample collected in the project “Multiple Caretaking in Traditional Family Contexts in Malawi” will be compared to a sample of data from the “Tagespflege – TAPRO” project and the “CENOF” study, representing the western culture of independence. The sociodemographic data of the two samples will be compared to illustrate the living conditions in the countries. The study focuses on the content analysis of the discussed topics in the interviews and the comparison of these between the two samples. The results show that mothers in Malawi talk about different topics than mothers in Austria. The main topics addressed by Malawian mothers are obedience, respect and good behavior, which is defined by readiness to help others and to maintain social harmony. In comparison, mothers in Austria mainly talk about the child’s character, the reciprocal trust and joint activities that are based on the child’s preferences. These results correspond to the literature about socialization goals like obedience and respect in nonwestern cultures like Malawi and cultural beliefs like the importance of active stimulation of the child in western cultures like Austria (Keller et al., 2009; Keller & Kärtner, 2014). The mothers in Malawi also talked about school, which was unexpected and could indicate a social change in the importance of schooling in Africa. A limitation of the study is the interview method, because its cultural exchangeability could be questioned. However, the study does reveal interesting results about the cross-cultural influence on development and future research should investigate farther.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Developmental psychology development mother interview Malawi Austria
Schlagwörter
(Deutsch)
Entwicklungspsychologie Entwicklung Mutter Interview Malawi Österreich
Autor*innen
Valentina Gasser
Haupttitel (Deutsch)
Mütter in Malawi über die Entwicklung ihres Kindes
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich zu Österreich
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
70 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Lieselotte Ahnert
Klassifikation
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines
AC Nummer
AC15138655
Utheses ID
45418
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |