Detailansicht
Leibliche Identität - Robert Musils Fragment "Der Mann ohne Eigenschaften" als phänomenologisches Experiment
Elisa Meyer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Deutsche Philologie)
Betreuer*in
Roland Innerhofer
DOI
10.25365/thesis.51540
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17735.48357.539268-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der „Mann ohne Eigenschaften“ wird in dieser Arbeit im Hinblick auf das Konzept des Leibes
untersucht. Der Leib stellt im Gegensatz zum Körper eine lebendige, selbstständige Einheit
dar, die unterschiedliche Funktionen wie Erinnerung und Kommunikation erfüllt. Die
philosophische Richtung der Phänomenologie hat sich ausführlich mit dem Leib beschäftigt.
Für die Kategorisierung der Funktionen und die Definition des Leibbegriffes wird insbesondere
auf Merleau-Ponty zurückgegriffen. Musil wird als literarischer Phänomenologe untersucht.
Kann der Leib Identität herstellen? Dieser Frage wird in der Textanalyse nachgegangen.
Zuerst werden die einzelnen Funktionen des Leibes im MoE nachverfolgt. Zeit, Raum, Erinnerung,
Innen-Außen, Selbstgefühl, interpersonelle Kommunikation werden in einzelnen
Kapiteln analysiert. Besonders relevant ist dabei die leibliche Kommunikation zwischen den
einzelnen Figuren. In den komplexen Beziehungsstrukturen zeigen sich unterschiedliche
Ebenen der leiblichen Verschmelzung, von der sexuellen Begegnung bis hin zur liebenden
Einheit. Eine besondere Ausnahme stellt Moosbrugger dar. Bei ihm ist eine Auflösung des
leiblichen Selbstgefühls festzustellen. In einem zweiten Schritt wird gezeigt, wie diese verschiedenen
Aspekte des Leibes Identität herzustellen vermögen, im Gegensatz zum linearen
Identitätskonzept des Verstandes. Besonders relevant ist dabei der „andere Zustand“, der die
Figuren aus ihrer normalen Wahrnehmung heraushebelt und sie in einen Urzustand der Einheit
versetzt. Auch hier spielt der Leib eine wesentliche Rolle. Das ursprüngliche Leibempfinden,
also auch Identitätsempfinden, wird in verschiedenen Intensitäten von Musil dargestellt.
Abschließend wird ein Ausblick auf moderne Identitätskonzepte gegeben, die auf einem
ähnlichen Leibkonzept basieren. Damit wird die Relevanz und das innovative Potential von
Musils literarischem Leibkonzept für andere Disziplinen, selbst naturwissenschaftliche, aufgezeigt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Identity body Robert Musil phenomenology
Schlagwörter
(Deutsch)
Identität Robert Musil Leib Phänomenologie
Autor*innen
Elisa Meyer
Haupttitel (Deutsch)
Leibliche Identität - Robert Musils Fragment "Der Mann ohne Eigenschaften" als phänomenologisches Experiment
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
299 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Walter Fanta ,
Johann Sonnleitner
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC15026591
Utheses ID
45523
Studienkennzahl
UA | 792 | 332 | |
