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Der Wandel des Verbalsystems im Wienerischen
eine korpusbasierte Analyse anhand zweier Zeitabschnitte
Daniela Nowak
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Biologie und Umweltkunde UF Deutsch
Betreuer*in
Alexandra N. Lenz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.51583
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30961.24651.675271-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sprache ist weder homogen noch statisch, sondern ist gekennzeichnet durch Inhomogenität und unterliegt einem kontinuierlichen Wandel. Das Varietätenspektrum in Wien wird durch verschiedene Faktoren geprägt. Soziallinguistische Aspekte, wie etwa die Zuordnung zu einer Sozialgruppe, die Generationszugehörigkeit oder das Geschlecht prägen das Sprachverhalten eines Individuums ebenso wie systemlinguistische Aspekte, wie etwa die Verwendung einer bestimmten Varietät und das Ausmaß des standardnahen oder standardfernen Sprachverhaltens. In der vorliegenden Arbeit wurden die ausgewählten Phänomene Vergangenheitstempora und Konjunktiv 2 (K2) bezogen auf das Varietätenspektrum in Wien auf diachroner Ebene analysiert. Dabei wurden einerseits in Wien durchgeführte Interviews des 20. Jahrhunderts von Univ.-Prof. Dr. Maria Hornung, die im Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften aufliegen, mit aktuell aufgenommenen Interviewgesprächen aus Wien von Mag. Ludwig Maximilian Breuer verglichen. Andererseits wurden alte und neue Jugendspracheaufnahmen gegenübergestellt und auf Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede untersucht. So kann für diese korpusbasierte Forschung festgestellt werden, dass das Perfekt 1 die Funktion des Erzähltempus von Geschehnissen in der Vergangenheit zugeschrieben wird und am häufigsten von allen Sprecherinnen und Sprechern ̶ unabhängig von der Generation ̶ realisiert wird. Allerdings erfährt es zunehmend eine Reduktion, da das Präteritum ̶ entgegen einiger Theorien zum Präteritumschwund ̶ an Bedeutung gewinnt, indem nicht nur das Vollverb sein, sondern auch andere Vollverben von den jüngeren Sprecherinnen und Sprechern verwendet wird. Das Perfekt 2 hingegen wird fast ausschließlich von der älteren Sprechergruppe, die noch standardferneres Sprachverhalten aufweisen, als Form der Vorzeitigkeit eingesetzt. Steigende Mobilität und der Einsatz neuer technischer Medien verändern den Sprachgebrauch, nicht zuletzt auch die Verwendung des K2. Während die alten Sprecher insbesondere dialektnahe K2-Formen gebrauchen, wie etwa den Konj2Ad, KonjTUNd, wechseln die jungen Sprecherinnen und Sprecher fast ausschließlich nur mehr zwischen Konj2WÜRDEs und dem synthetischen Konj2S. Die Ergebnisse beschränken sich allerdings auf ein kleines Korpus, sollen aber als Anregung für weitere Forschungsansätze dienen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Wienerisch Vergangenheitstempora Konjunktiv 2 Korpusanalyse
Autor*innen
Daniela Nowak
Haupttitel (Deutsch)
Der Wandel des Verbalsystems im Wienerischen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine korpusbasierte Analyse anhand zweier Zeitabschnitte
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
126 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alexandra N. Lenz
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC15421713
Utheses ID
45564
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1