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Die Ideologie der Apokalypse - was "The Walking Dead" aus uns macht
Philipp Hribernig
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medientheorie
Betreuer*in
Rainer Köppl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.51608
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30962.54171.418761-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit untersucht anhand der international erfolgreichen TV-Serie The Walking Dead, warum Figuren in einem apokalyptischen Setting mit Handlungen davonkommen, die in einer zivilisierten Welt undenkbar wären. Die Serie spielt nach einer Virus- Epidemie, die beinahe die komplette Weltbevölkerung auslöscht und in Zombies verwandelt. Dadurch verfällt die Zivilisation, die staatliche Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative ist aufgehoben, und die wenigen verbleibenden Überlebenden müssen sich neu in kleine Gruppen formieren und auf mikropolitischer Ebene neue Regeln finden, nach denen sie fortan leben. Das Augenmerk dieser Arbeit liegt hierbei nicht auf den existierenden Zombies, sondern auf dem Umgang der Überlebenden miteinander. Denn trotz einer gemeinsamen Bedrohung beginnen sich die unterschiedlichen Überlebendengruppen oft gegenseitig zu bekriegen. Auch die Protagonisten und somit (Anti-)Helden der Geschichte werden im Laufe der Erzählung zu Mördern, werden vom Publikum aber nicht moralisch verurteilt, da ihre Handlungen im apokalyptischen Szenario als gerechtfertigt erscheinen. Theoretisch wird beleuchtet, welche verschiedenen Theorien es zum Bösen im Menschen gibt (Rousseau, Marx, Freud, etc.) und welches dieser Menschenbilder am ehesten in dieser Serie repräsentiert wird. Methodisch wird der hierfür relevante Inhalt noch einmal genau analysiert, um auch zu zeigen, dass der moralische Verfall der Protagonisten alles andere als subtil dargestellt wird, man als Zuschauer aber dennoch größtenteils auf deren Seite zu stehen scheint. Hierzu werden auch Kommentare aus sozialen Medien von Fans als Beispiel genommen, um einen Überblick darüber zu schaffen, wie manche abscheulichen Handlungen in der Serie nicht nur als notwendig präsentiert, sondern auch vom Publikum als notwendig akzeptiert werden. Anhand der Reaktionen der Zuseher und des generellen Erfolgs der ersten sechs Staffeln von The Walking Dead lässt sich beobachten, dass diese Auge-um- Auge-Mentalität bei den Menschen international Anklang findet. Wenn man nun noch erörtert, welches theoretische Menschenbild am ehesten der Darstellung in der Serie entspricht, lässt sich ableiten, welche Theorie über den Menschen man offensichtlich für glaubwürdig hält. Somit lassen sich über ein apokalyptisches Umfeld gewisse menschliche Verhaltensmuster und -wünsche direkter zeigen, als es in einer zivilisierten Welt akzeptabel wäre.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines on the basis of the internationally successful TV series The Walking Dead why characters within an apocalyptic setting get away with some actions which would be unimaginable in a civilized world. The show is set in the aftermath of a virus epidemic that almost wiped out the entire world population and turns the diseased into zombies. As a result, civilization crumbles, the three branches of government (legislative, executive and judicial) are no longer effective, and the few remaining survivors have to reorganize into small groups and create new rules on a micro-political level under which they live from that moment on. The focus of this thesis isn’t set on the existing zombies but on the interaction of the remaining survivors. For in spite of a common threat, the various groups of survivors often start to wage war against one another. Even the protagonists, and therefore the (anti-)heroes of the story, become murderers in the course of the narration, but they are not condemned by the audience, because their actions seem justified within the apocalyptic scenario. On a theoretical level, various theories about the evil within humans (Rousseau, Marx, Freud, etc.) are highlighted and it is examined which one of these ideas of man corresponds most with the show’s narrative. Methodically, the show’s content relevant for this purpose is analyzed thoroughly to demonstrate that the moral decay of the protagonists is exhibited in a far from subtle way, but the viewers for the most part still seem to be on their side. For this purpose, fan comments from social media are taken as examples for getting a general idea how some detestable actions shown in the series are not only presented as necessary but also accepted as necessary by the audience. On the basis of the viewer’s reactions and the success of the first six seasons of The Walking Dead in general, one can observe that the an-eye-for-aneye- mentality meets with the approval of people around the globe. If one reconsiders which idea of man corresponds with the show’s depiction the most, it is inferred which theory about humans is most deemed credible. An apocalyptic environment hence provides an opportunity to depict certain human behavioral patterns and behavioral desires in a more direct way than these would be acceptable in a civilized world.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
The Walking Dead Antiheld Antihelden anti hero anti heroes Kultur Zivilisation Sigmund Freud
Autor*innen
Philipp Hribernig
Haupttitel (Deutsch)
Die Ideologie der Apokalypse - was "The Walking Dead" aus uns macht
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
129 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rainer Köppl
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.02 Philosophie und Theorie der Geisteswissenschaften ,
24 Theater > 24.30 Film: Allgemeines ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges ,
24 Theater > 24.38 Fernsehen, Hörfunk
AC Nummer
AC15421464
Utheses ID
45588
Studienkennzahl
UA | 066 | 582 | |
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