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Effectiveness of current vitamin A deficiency programs in Democratic Republic of Congo
a quantitative survey of household characteristics, consumption patterns and agrobiodiversity in farmer families in South Kivu with special emphasis on vitamin A deficiency in infants <5years of age and mothers
Michaela Windhager
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Ernährungswissenschaften
Betreuer*in
Friederike Bellin-Sesay
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.51655
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25151.27209.534252-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund Vitamin A-Mangel (VAD) zeigt sich in Form von Xerophthalmie und Nachtblindheit hauptsächlich bei Mütter und Kinder und stellt ein Public Health- Problem in DRC dar. VAD ist ein multifaktorielles Problem, welches ökonomische und soziokulturelle Einschränkungen, unzureichende Nährstoffaufnahme und Absorption betrifft, welche zu leeren Vitamin A-Speichern im Körper führen. Diese Faktoren werden als potentielle Determinanten der VAD-Prävalenz angesehen. Einige Schätzungen haben eine höhere Morbidität und Mortalität unter Kindern, Schwangeren und Frauen im gebärfähigen Alter bestätigt. Für die Politik und Interessensvertretungen ist es notwendig das Potential von VAD-Kontrollen einzuschätzen. Zielsetzung Da die Ursache hinter VAD sehr vielfältig ist, ist es wichtig seinen multidimensionalen Charakter zu beachten. Die Prävalenz von VAD konnte in den letzten Dekaden gesenkt werden, trotzdem bleibt es ein Public Health- Problem. Es gibt 3 generelle Wege um den Vitamin A-Status zu verbessern: Vitamin A Supplementierung, Anreicherung und die Förderung einer abwechslungsreichen Ernährung. Diese Ansätze haben das Problem bisher in afrikanischen Ländern noch nicht zufriedenstellend gelöst. Das Ziel dieser Erhebung war es die Lebensumstände und die VAD Interventionen genauer zu betrachten, um die Grenzen und Herausforderungen der Programme zu identifizieren und so den Grund für den langsamen Fortschritt herauszufinden. Methoden Es wurde eine Querschnittsstudie in South Kivu durchgeführt durch die Verwendung eines Fragebogens, welcher auf Haushalts Charakteristika, Konsumverhalten und Agrobiodiversität von 207 Müttern mit ihrem <5 Jahre altem Kind. Die Ergebnisse wurden mit aktuellen Daten aus Gesundheitsberichten verglichen und es wurde nach weiterer Literatur gesucht bezüglich aktuellen Ernährungsinterventionen die auf eine Verbesserung des Vitamin A-Status in DRC abzielen, mit dem Ziel die Frage warum VAD immer noch ein Public Health- Problem ist zu beantworten. Ergebnisse 96,6% der Referenzkinder zwischen 5-33 Monaten bekamen Vitamin A-Supplementation. Es wurden keine Blutproben genommen um den tatsächlichen Vitamin A-Status zu untersuchen. Der Großteil der Kinder (87,9%) und Mütter (90,8%) konsumierten Nahrungsmittel, welche reich an Provitamin A sind (fast ausschließlich grünes Blattgemüse) in den letzten 24 Stunden. Allerdings wurden kaum tierische Vitamin A- Quellen konsumiert, obwohl Vitamin A aus tierischen Quellen besser für den Körper verfügbar ist. 66% der Mütter und 71% der Kinder, haben nicht den etablierten Soll-Score 4 für diätische Vielfalt (WDDS und DDS) erreicht. Nur die Hälfte (47,8%) der Mütter haben, wie es die WHO empfiehlt, ihr Kind in den ersten 6 Lebensmonaten ausschließlich gestillt. Der Großteil der Mütter ist in zeitraubender Arbeit involviert. Das Bildungslevel der Mütter war statistisch signifikant assoziiert mit den Fütterungspraktiken der Mutter, aber es gab keinen statistischen Zusammenhang zwischen der Fütterungspraktik und ob die Mutter unterrichtet wurde bezüglich Fütterungspraktik. 43,5% der Kinder sind entweder mild, moderat oder schwer unterernährt. Stunting bleibt ein Problem in DRC mit einer ungefähren Prävalenz von 40% gemäß der Ernährungs- und Gesundheitserhebung zwischen 2013-2014 (DHS 2013-2014) und 30% Prävalenz aus dieser Erhebung in South Kivu. Öl, Cassava, grünes Blattgemüse waren die meistkonsumierten Lebensmittel; Cassava, Mais und Bohnen wurden am häufigsten von den Haushalten angebaut. Mehr als die Hälfte der Haushalte litten in den letzten 30 Tagen unter moderatem oder schwerem Hunger. Der Hunger-Score war statistisch signifikant assoziiert mit dem geschätzten monatlichen außerlandwirtschaftlichen Einkommen. Nur 1,9% der Haushalte konsumierten zumindest 3 Mahlzeiten am Tag und 85,5% gaben an, dass die Landwirtschaft eine Einkommensquelle darstellt. Schlussfolgerung Die Ursachen einer insuffizienten Vitamin A- Aufnahme, beziehungsweise von Vitamin A- Mangel, sind vielfältig. Beispiele dafür sind Armut, limitierter Zugriff auf Märkte und Anbauflächen, Vernachlässigung von Nahrungsproduktion, unterschiedlicher Nährstoffbedarf in unterschiedlichen Lebensphasen, Frühgeburten und niedrige Lebensmittelvielfalt. Nahrungsanreicherung von Öl, Gebrauchsanreicherung von Brei oder anderen Mahlzeiten, Heimgärtnerei und Kleinvieh, wären gemäß den Forschungsergebnissen effektive Lösungen um Vitamin A- Mangel in DRC sowie South Kivu zu bekämpfen. Auch Bioanreicherung von Cassava hat, laut aktueller Daten Potenzial Anklang in der Bevölkerung von South Kivu und in ganz DRC zu finden. Harvest Plus implementiert zurzeit bioangereicherte Cassava bis Ende 2018. Um den Teufelskreis von Vitamin A- Mangel zu stoppen, sind auch politische Interventionen gegen Armut notwendig. Der Zeitaufwand und die Arbeitslast mit denen Mütter täglich konfrontiert sind und die Kinderbetreuung negative beeinflussen, müssen reduziert werden. Ausschließlich ernährungsbezogene Interventionen sind möglicherweise nicht genug um Vitamin A- Mangel zu bekämpfen, da es häufig nur die Symptome bekämpft aber nicht die Wurzel des Problems, welche von sozioökonomischer, finanzieller und politischer Natur sind.
Abstract
(Englisch)
Background Vitamin A deficiency (VAD), showing itself in its ocular manifestations like xerophthalmia and night blindness mainly in mothers and children has been recognized as a public-health issue in DRC. VAD appears to be a multifactorial problem concerning economic constraints, sociocultural limitations, insufficient dietary intake, and poor absorption leading to depleted vitamin A stores in the body. This has been regarded as potential determinants of the prevalence of VAD in Democratic Republic of Congo (DRC). Several recent estimates confirmed higher morbidly and mortality rate among children and pregnant and non-pregnant women of childbearing age. Estimates on the potential benefits of vitamin A deficiency control are needed for policy and program advocacy. Objective Because the reason behind VAD is so diverse it is important to look at its multidimensional character. The prevalence of VAD decreased in the last decades, but still remains a public health issue. There are three general ways for improving vitamin A status: supplementation, fortification, and dietary diversification. These approaches have not solved the problem in African countries to the desired extent. The aim of this survey was to look into the life circumstances of the population in DRC and the programs that were carried out to identify the limitations of these programs and therefore the reason for the slow progress. Methods A cross-sectional study was carried out in South Kivu using a questionnaire to gain information about household characteristics, consumption patterns and agrobiodiversity of 207 care givers and their child <5yrs, and the results were compared with current DRC health reports. Further literature research about current programs tackling VAD in DRC was carried out as well to answer the question why VAD remains a public health issue. Results 96,6% of the reference children between 5-33 months did receive vitamin A supplementation. No blood samples were taken to examine the actual vitamin A status. The majority of children (87,9%) and mothers (90,8%) did consume food rich in pro-vitamin A (green leafy vegetables) in the last 24h, but almost no household consumed vitamin A rich foods from animal origin, although pre-formed retinol (vitamin A) from animal-sourced foods is better available for the body. 66% of mothers and 71% of children did not reach the established target dietary diversity score (WDDS and DDS) of 4. Only half (47,8%) of the mothers practised exclusively breastfeeding in the first 6 months of life as WHO recommends. The majority of mothers engage in time consuming labour. Education level was significantly associated with the feeding practice but education on how to feed their children was not. 43,5% of children are either mildly, moderately or severely malnourished. Stunting remains an issue in DRC with an approximate prevalence of 40% according to dietary and health survey (DHS 2013-2014) and 30% in the survey population of South Kivu. Oil, cassava, green leafy vegetables i.a. were the most consumed foods; cassava, maize and beans were the crops of choice in the survey households. More than the half of the survey households suffered from moderate or severe hunger in the previous 30 days. The hunger score was significantly associated with the estimated monthly total off-farm income. Only 1,9% of households consumed at least 3 meals a day. 85,5% of the households claim to have farming as a source of income. Conclusion An insufficient vitamin A intake leading to VAD is caused by many factors, i.e. such as poverty, limited access to markets and lands, neglect of food production, different nutrient requirement in different phases of life, early child birth, and low dietary diversity. According to research, food fortification of oil, point of use fortification of porridge or other meals, home-gardening and mini-livestock are effective ways to tackle VAD in DRC. Also biofortified cassava is likely to find acceptance in the survey population in South Kivu but also in DRC. Currently, Harvest Plus is implementing biofortified cassava and will provide an update on the effect. There are also political interventions against poverty needed to stop the vicious cycle of VAD. This survey suggests that the time-burden that women face have to be reduced and only nutritional interventions might not be enough to defeat VAD, since it treats the symptoms of VAD but does not eliminate all the roots, which are i.e. of socio-economical, financial and political nature.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Vitamin A deficiency Democratic Republic Congo South Kivum vitamin A supplementation biofortification fortification dietary diversity
Schlagwörter
(Deutsch)
Vitamin A Mangel Demokratische Republik Kongo South Kivu Vitamin A Supplementierung Bioanreicherung Anreicherung Nahrungsmittelvielfalt
Autor*innen
Michaela Windhager
Haupttitel (Englisch)
Effectiveness of current vitamin A deficiency programs in Democratic Republic of Congo
Hauptuntertitel (Englisch)
a quantitative survey of household characteristics, consumption patterns and agrobiodiversity in farmer families in South Kivu with special emphasis on vitamin A deficiency in infants <5years of age and mothers
Paralleltitel (Deutsch)
Effektivität von aktuellen Vitamin A-Mangel-Programmen in der Demokratischen Republik Kongo
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
76
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Friederike Bellin-Sesay
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.99 Naturwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC15027508
Utheses ID
45634
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1