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Demokratie erzählt. Geschichtspolitik im polnischen Parlament nach der Wende von 1989
Filip Zielinski
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Geschichte)
Betreuer*innen
Oliver Rathkolb ,
Maria A. Stassinopoulou ,
Oliver Schmitt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.51825
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27473.03254.338060-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Dissertation beschäftigt sich mit Geschichtspolitik und dessen Bedeutung für Demokratisierung. Zuerst wird auf theoretischer Ebene ein interdisziplinärer Zugang zum Begriff Geschichtspolitik hergestellt. Das Verhältnis zwischen historischem Erzählen, Legitimation und Identität wird anhand der Geschichtsphilosophie von Jörn Rüsen theoretisch fundiert und durch soziologische Theorien erweitert. Zudem wird auf die Frage eingegangen, wie Geschichtspolitik geschieht und welche Zusammenhänge sich zwischen unterschiedlichen Regimetypen erwarten lassen. Hierauf aufbauend wird im zweiten Teil der Arbeit als Fallbeispiel der Demokratisierungsprozesses in Polen nach 1989 in den Blick genommen. Der Fokus liegt hierbei auf dem Parlament. Die Untersuchung der über die untersuchten Medien – Staatsnamen, Staatswappen, Erinnerungsgesetze, Architektur und stenographische Protokolle von Plenardebatten – vermittelten und verhandelten historischen Narrative zeigt auf, dass diese sich auf die Konstruktion von Gruppenidentitäten und auf die Orientierung sowie Legitimierung von Entscheidungen auswirkten und somit den Prozess der Demokratisierung auf entscheidende Weise beeinflussten. Hierbei konnte das Narrativ der Rückkehr zu den eigenen, also nationalen demokratischen Traditionen der Zwischenkriegszeit gegenüber den alternativen Narrativen eine dominierende Position einnehmen, was wiederum erstens auf die Erfordernisse des Demokratisierungsprozesses, zweitens auf die geschichtskulturelle Vorgeschichte und drittens, wie die Inhaltsanalyse der Plenarsitzungsprotokolle auch quantitativ aufzeigt, auf die Machtverhältnisse zwischen den Parteien im Parlament zurückgeführt werden kann.
Abstract
(Englisch)
The dissertation deals with „history politics“ (Geschichtspolitik) and its interrelationship with the process of democratisation. First, the concept is explored theoretically, making use of an interdisciplinary approach. The links between historical narration (historisches Erzählen), legitimacy and identity are established on the basis of the philosophy of history by Jörn Rüsen, complemented with sociological theories. Additionally, attention is paid to the question how history politics happens and what implications can be expected for different political regime types. Building on this, the second part deals with a case study: the process of democratisation in Poland after 1989 with a focus on the parliament. The official name of the state, the coat of arms, “history laws”, architecture and stenographic protocols of plenary sessions are analysed as media of history politics via which historical narratives are communicated and negotiated. It shows that these narratives affected the construction of group identities, the orientation and legitimisation of decisions, thus influencing the process of democratisation decisively. The narrative of returning to one’s own, national traditions of democracy in the inter-war period was established as the dominant narrative superseding alternative narratives, due to, firstly, the necessities of the democratisation process, secondly, the history of history politics and thirdly, as the content analysis of the stenographic protocols shows also quantitatively, the power relations between parties represented in the parliament.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
History politics historical narration democracy transformation politics history Poland 1989
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschichtspolitik Historisches Erzählen Demokratie Transformation Politik Geschichte Polen 1989
Autor*innen
Filip Zielinski
Haupttitel (Deutsch)
Demokratie erzählt. Geschichtspolitik im polnischen Parlament nach der Wende von 1989
Paralleltitel (Englisch)
Narrating democracy. History politics in the parliament of Poland after 1989
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
397 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Claudia Kraft ,
Stefan Troebst
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
71 Soziologie > 71.50 Kultursoziologie: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.51 Parlament ,
89 Politologie > 89.53 Politische Kultur
AC Nummer
AC15043240
Utheses ID
45784
Studienkennzahl
UA | 792 | 312 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1