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Der Einfluss von Selbstwirksamkeit und Motivation auf den Erfolg einer Gesundheitsförderungsmaßnahme am Beispiel des Gewichtsreduktionsprogramms "Schlank ohne Diät"
Barbara Hofstädter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Schoberberger
DOI
10.25365/thesis.5136
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30396.94043.418261-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Gesundheitsförderung wird in Österreich, aber auch in vielen anderen EU-Ländern, immer noch sehr stark vernachlässigt. Prävention und Gesundheitsförderung bilden neben der Behandlung von Krankheiten, von Rehabilitation und Pflege eine eigenständige Säule des Gesundheitswesens. Die Pflegenden leisten zur Förderung der Gesundheit der Patienten einen wichtigen Beitrag, indem sie informieren, lehren, beraten und die PatientInnen befähigen, Gesundheit im Sinne eines physischen und psychischen Gleichgewichtes wiederherzustellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Gesundheitsförderung im Bereich Adipositasprävention liefern, und mögliche neue Ansatzpunkte bei der KlientInnenbetreuung diskutieren. Ziel der hier vorliegenden Untersuchung war es, den Einfluss von Selbstwirksamkeit und Motivation auf den Erfolg eines Gesundheitsförderprogramms am Beispiel von 257 TeilnehmerInnen (221 Frauen und 36 Männer) an dem Gewichtsreduktionsprogramm „Schlank ohne Diät (SOD), aufzuzeigen. Die Methode von SOD beruht auf einer Verhaltensmodifikation, sowohl des Essverhaltens als auch des Bewegungsverhaltens. Die Datenanalyse erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS 10.0.
Frauen starteten mit einem Durchschnittsgewicht von 85,3 kg mit dem SOD-Programm, Männer mit 106,2 kg. Bei Programmende hatten die Frauen ein Durchschnittsgewicht von 81,5 kg, Männer von 99,5 kg. Frauen reduzierten ihr Körpergewicht um durchschnittlich 3,8 kg Männer um 6,7 kg. Ein vergleichbares Ergebnis zeigte sich bei der Veränderung des BMI. Zur Feststellung der Verhaltensänderung wurde zu Beginn und am Ende der Intervention an die TeilnehmerInnen ein Befindlichkeitsfragebogen ausgeteilt. Die Verhaltens-änderungen im Bereich des Ess- und des Bewegungsverhaltens zwischen den beiden Messzeitpunkten zu Beginn und Ende des Programms waren hoch signifikant. Motivation und die Selbstwirksamkeit der SOD-TeilnehmerInnen wurden mittels Motivationstests aus dem Buch „So schaffen Sie es“ und dem Test zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung nach Schwarzer ermittelt. Die Eingangs-Hypothese „Je höher Motivation und Selbstwirksamkeit sind, desto höher ist die Gewichtsreduktion und die Compliance“ hat sich nicht bestätigt. Es konnten keine signifikanten Zusammenhänge zwischen den Ergebnissen des Motivations- und Selbstwirksamkeitserwartungs-Tests mit den Ergebnissen der Verhaltensänderung, des Gewichtsverlustes und der Einhaltung der Therapieempfehlungen festgestellt werden. Es war die Motivation und die Selbstwirksamkeitserwartung aller SOD-TeilnehmerInnen von Beginn der Intervention an sehr hoch.
Bei Kursbeginn wurden die TeilnehmerInnen nach ihrer Motivation zur Gewichtsreduktion befragt. Die einzelnen Motive „Gesundheit“, „Wohlbefinden“, „Aussehen“ und „Kleidung“ waren vorgegeben, Mehrfachnennungen waren möglich. Wohlbefinden ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen das Hauptmotiv zur Gewichtsreduktion, gefolgt von „Gesundheit“. Die beiden Geschlechter unterschieden sich hoch signifikant in der Abnahmemotivation „Aussehen“ und „Kleidung“. Frauen ist „Aussehen“ und „Kleidung“ wesentlich wichtiger als Männern. Je jünger die TeilnehmerInnen waren, desto mehr Abnahmemotive gaben sie an. Die jüngeren TeilnehmerInnen wählten signifikant häufiger die Abnahmemotive „Aussehen“, „Kleidung“ und „Wohlbefinden“. Es zeigt sich eine signifikant höhere Gewichtabnahme bei jenen Personen, die das Motiv „Aussehen“ angegeben haben, diese Personen haben auch die Essensprotokolle am häufigsten ausgefüllt und ihr Essen in Nahrungsenergie umgerechnet. Betrachtet man die besuchten Gruppenstunden, so zeigt sich, dass die TeilnehmerInnen, die „Aussehen“ und/oder „Gesundheit“ als Abnahmemotiv angegeben haben, deutlich mehr Gruppenstunden besucht haben, als jene Personen mit einer anderen Abnahmemotivation. Das Motiv „Aussehen“ ist auch die stärkste Triebfeder für eine wesentliche Verhaltensänderung in Hinblick auf bewussteres Essen. Die TeilnehmerInnen greifen wesentlich seltener zu Nahrungsmitteln um ihre Stimmungslage zu verbessern und haben ihre Nahrungsaufnahme auch bei gesellschaftlichen Anlässen unter Kontrolle.
Abschließend kann festgehalten werden, dass besseres Aussehen die primäre Motivation für das erfolgreiche Absolvieren eines Gewichtsreduktionsprogramms darstellt, und daher vielleicht auch in der Propagierung dieser Programme mehr in den Vordergrund zu stellen wäre.
Abstract
(Englisch)
Health promotion is in Austria, as well as in many other EU-Countries, still a very neglected issue. Prevention of illness and health promotion, aside from the treatment of diseases, and rehabilitation and care, are forming an independent element of health care. Caring personnel is rendering a major contribution in their patient’s health support, by informing, teaching and counselling the clients, furthermore helping them to recover to a physical and mental balance.
The findings of this study should reveal new cognitions on this subject of health promotion, particularly in prevention of adiposity, and discuss new potential ways of medical attendance.
Goal of this analysis was to show the influence of self-efficacy and motivation at the success of a heath promotion-program. 257 participants (221 women and 36 men) took part at this weight loss-program called „Schlank ohne Diät“ (SOD) which means „slim without diet“. The method of SOD is based on a modification of behaviour, as well as a change in eating habits and exercise.
For the data analysis we used the statistic program SPSS 10.0. Female participants started the SOD program with an average weight of 85,3 kg, male candidates with a weight of 106.2 kg. At the end of this program the average weight of the women was reduced to 81,5 kg and the men’s weight to only 99,5 kg. Women lost an average of 3,8 kg, whereas men even lost averagely 6,7 kg. A comparable change in their BMI was also effected.
To determine the change of behaviour, we distributed a survey about the participant’s well being, at the beginning and the end of our intervention.
The outcome displayed significant changes in eating and exercise behaviour between the beginning and the end of this program. The degree of motivation and self-efficacy of SOD-participants was determined by motivational tests, which were taken from the book „So schaffen Sie es“. Another test about the general expectation of self-efficacy according to Schwarzer was also used. The believed thesis that the higher motivation and self-efficacy is, the higher the weight loss and compliance, could not be confirmed. There were no significant coherences between the results of the motivation and self-efficacy test and the changes in behaviour, weight loss and compliance of commendation of therapy. Motivation and self-efficacy of the SOD-participants was very high from the beginning of our intervention.
At the beginning of the course, participants were questioned about their motivation in losing weight. "Health", "physical comfort", "looks" and „clothes" were given as a multiple choice to select from. Physical comfort is the main reason for both male and female participants to lose weight, followed by health. The main difference between the two genders was found in the motivational aspects "looks" and "clothes" which were much more important for female than male participants.
The younger participants were, the more reasons to lose weight were adduced. They often choose „looks“, „clothes“ and „wellbeing“ as their motives. It showed a significantly higher weight loss among people, who listed „looks“ as a motive. If we look at the attendance of the group sessions, it came to show that participants who listed „health“ and „looks“ as their motives attended more sessions, than those with other motives.
By means of linear regression referring to „looks“ we found a significant change in eating behaviour, more precisely the eating behaviour in particular moods and situations. Concerning the other motives there were no such characteristic found.
Physical appearance is the number one motivator for change to a healthier lifestyle and eating habits. Food, for the participants, became less of a factor to cheer them up and the participants where also able to control their caloric intake at social events. In conclusion, physical appearance is the primary drive for completing a weight loss program.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
health promotion weight reduction motivation motive self-efficacy
Schlagwörter
(Deutsch)
Gesundheitsförderung Gewichtsreduktion Motivation Motive Selbstwirksamkeit
Autor*innen
Barbara Hofstädter
Haupttitel (Deutsch)
Der Einfluss von Selbstwirksamkeit und Motivation auf den Erfolg einer Gesundheitsförderungsmaßnahme am Beispiel des Gewichtsreduktionsprogramms "Schlank ohne Diät"
Paralleltitel (Englisch)
The influence of motivation and self-efficacy on the success of a Health Promotion Program by the example of the weight reduction program "Schlank ohne Diät"
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
142 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Schoberberger
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC07684079
Utheses ID
4587
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |