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Selbstreguliertes Handeln durch die Einbeziehung anderer Sprachen als Deutsch in der DaZ-Erwachsenenbildung
Hanna Demichiel
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
Betreuer*in
Inci Dirim
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.52178
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12492.46317.769075-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In vorliegender Arbeit geht es um die Einbeziehung anderer Sprachen als Deutsch in der DaZ-Erwachsenenbildung, speziell um die Frage, ob es in Bezug auf ein besseres Verständnis der Kursinhalte Sinn macht, systematisch andere Sprachen als Deutsch einzubeziehen. Methodisch wird mit Unterrichtsbeobachtungen und qualitativen Interviews vorgegangen. Ausgangspunkt ist die Kritik an der bedeutenden Rolle, die dem Deutschen im Integrationsprozess zugeschrieben wird. Es wird als Integrationsfaktor Nummer eins gesehen, wodurch - aus migrationspädagogischer Perspektive - gesellschaftliche Machtverhältnisse ignoriert werden, die den Integrationsprozess aber mindestens ebenso beeinflussen. Es wird gefragt, wie die vorherrschende monolinguale Praxis der sprachpolitischen Regelungen mit einem wesentlichen Aspekt des Zweit- und Fremdsprachenunterrichts vereinbart werden kann – der LernerInnenautonomie. Daraufhin wird als Alternative zu „LernerInnenautonomie“ eine Definition formuliert, die sich vielmehr an Oxfords (2008) Begriff der „Selbstregulierung“ orientiert. Auf dieser Basis werden für die empirische Untersuchung - als Gegenentwurf zur monolingualen Praxis – andere Sprachen als Deutsch in einem Deutschkurs zu „Arbeitssprachen“ (Dirim 1998, Rehbein / Grießhaber 1996) erhoben. Diese werden systematisch innerhalb sogenannten „Murmelgruppen“ angewendet, die von den Lernenden selbst reguliert werden. Die Ergebnisse zeigen klar, dass die Einbeziehung anderer Sprachen als Deutsch als Arbeitssprachen in hohem Ausmaß zum besseren Verständnis der Kursinhalte beiträgt. Andere Sprachen als Deutsch werden so nicht allein in ihrer symbolischen, sondern auch in ihrer praktischen Funktion aufgewertet. Folgende Vorteile ergeben sich aus der Praxis der Murmelgruppen: (a) der Fokus der Lernenden liegt auf einer inhaltlichen und nicht auf einer sprachlichen Ebene, (b) die Hemmschwelle zum Fragen-Stellen ist viel niedriger, (c) die Lernenden können sich bei bestimmten Unklarheiten schneller selbst helfen, (d) sie können sich bei Unsicherheiten unkompliziert bei Kolleginnen rückversichern und nicht zuletzt (e) sprachliche und organisatorische Kompetenz beweisen. Zusammenfasend kann gesagt werden, dass unter bestimmten Voraussetzungen positive Folgen erwartet werden können, wenn anderen Sprachen als Deutsch durch die Murmelgruppen eine aktive Rolle im Unterricht zugewiesen wird.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
DaZ Erwachsenenbildung Mehrsprachigkeit als Ressource LernerInnenautonomie Murmelgruppen
Autor*innen
Hanna Demichiel
Haupttitel (Deutsch)
Selbstreguliertes Handeln durch die Einbeziehung anderer Sprachen als Deutsch in der DaZ-Erwachsenenbildung
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
127 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Inci Dirim
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.22 Sprachlenkung, Sprachpolitik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.43 Zweitsprachenerwerb
AC Nummer
AC15057245
Utheses ID
46077
Studienkennzahl
UA | 066 | 814 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1