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The effects of hormone replacement therapy on reactive aggression, self-aggression/depression and aggression inhibition in gender dysphoria
a retrospective study
Ramona Hampp
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Georg Kranz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.52193
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11570.96530.554671-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund und Ziel: Aggression ist ein sehr heterogener Begriff und bisherige Forschung zur Beziehung zwischen diesem Konstrukt und Geschlechtshormonen hat widersprüchliche Ergebnisse geliefert. Eine Stichprobe mit Personen, denen Gender Dysphorie diagnostiziert wurde, in ein Studiendesign aufzunehmen, birgt das große Potenzial, den Einfluss von sich drastisch verändernden Hormonlevels auf bestimmte biologische und/oder psychologische Gegebenheiten im Menschen zu untersuchen. Daher ist das Ziel dieser retrospektiven Studie, zum Verständnis über die Verbindung zwischen Geschlechtshormonen und reaktiver/impulsiver Aggression, sowie Selbstaggression/Depression und Aggressionshemmung beizutragen. Materialien und Methoden: Die Gesamtstichprobe (n = 69) bestand aus vier Gruppen, die zu zwei verschiedenen Zeitpunkten (vor Beginn der Hormonersatztherapie und mindestens vier Monate nach deren Start) untersucht wurden: Trans*Männer (n = 25), Trans*Frauen (n = 17), Cis*Männer (n = 11) und Cis*Frauen (n = 16). Zu beiden Zeitpunkten wurde von allen Personen der Fragebogen zur Erfassung von Aggressivitätsfaktoren (FAF) (Hampel & Selg 1975) ausgefüllt. Zusätzlich wurden Hormonlevels analysiert. Die Datenanalyse wurde mit Hilfe des Statistikprogramms IBM SPSS Statistics 24 durchgeführt. Resultate: Reaktive/Impulsive Aggressionsskalen nahmen lediglich bei Trans*Männern zwischen den beiden analysierten Zeitpunkten zu. Zusätzlich wurden Indikatoren gefunden, die darauf hindeuten, dass dieses Ergebnis womöglich auf die exogene Administration von Testosteron zurückgeführt werden kann. Vor Beginn der Hormonersatztherapie zeigte die Transgender-Stichprobe sowohl höhere Selbstaggressions-/Depressionswerte, als auch höhere Aggressionshemmung. Vier Monate nach Behandlungsbeginn waren diese Unterschiede nicht mehr nachweisbar. Interessanterweise wurden Hinweise dafür gefunden, dass der Estradiol-Anstieg bei Trans*Frauen einen schützenden Effekt auf ihre mentale Gesundheit haben könnte, da eine tendenziell signifikante Korrelation zwischen der Zunahme dieses Hormones und der Abnahme von Selbstaggression und Depression konstatiert werden konnte. Diskussion: Diese Masterarbeit bestätigt vorhergegangene Studienergebnisse, die besagen, dass eine Verbindung zwischen Testosteron und reaktiver/impulsiver Aggression vorliegen könnte. Die exakten Mechanismen hinter diesem Resultat bleiben jedoch unklar. Testosteronlevels in einem biologisch männlichen Wertebereich können nicht die einzige Erklärung sein, da Cis*Männer, die bei beiden Zeitpunkten in diesem liegen, kein erhöhtes Aggressionspotenzial erkennen lassen. Zusätzlich kann angenommen werden, dass erhöhte Selbstaggressions-/Depressionswerte in der Transgender-Stichprobe vor Beginn der Hormonersatztherapie auf soziale und/oder psychologische Einflussgrößen zurückgeführt werden können, da keine Korrelation mit den analysierten Hormonwerten vorlag. Da es bei dieser Aggressionskategorie beim zweiten Zeitpunkt keinen Unterschied zwischen der Transgender- und der Cisgender-Stichprobe mehr gab, kann davon ausgegangen werden, dass die Hormonersatztherapie als ein Schritt im Genderaffirmationsprozess einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden von Trans*Individuen hat. Weitere Untersuchungen, die einen möglichen schützenden Effekt von Estradiol auf die mentale Gesundheit fokussieren, sollten zukünftig durchgeführt werden.
Abstract
(Englisch)
Background and Study aim: Aggression is a hugely heterogeneous term and research on its relationship to sex steroid hormones has delivered inconsistent results so far. The inclusion of gender dysphoric people receiving hormone replacement therapy in a study design holds the great potential of observing the influence of drastically changing hormone levels on certain biological and/or psychological conditions in human beings. Therefore, this retrospective study aims to shed some light on the association between sex steroid hormones and reactive/impulsive aggression, self-aggression/depression, and aggression inhibition. Materials and Methods: The overall study sample (n = 69) consisted of four groups, which were measured at two time points (before the start of hormone replacement therapy and at least 4 months into it): trans*men (n = 25), trans*women (n = 17), cis*men (n = 11) and cis*women (n = 16). All participants were asked to fill out a questionnaire measuring aggression levels (Fragebogen zur Erfassung von Aggressivitätsfaktoren (FAF); Hampel & Selg 1975) at both time points. Additionally, hormone levels were analyzed. Data analysis was conducted using IBM SPSS Statistics 24. Results: Reactive/impulsive aggression scores increased significantly in trans*men between the two measured time points. Additionally, evidence was found that this increase might be a result of the exogenous administration of testosterone. Before the start of hormone replacement therapy, the transgender sample showed higher scores in self-aggression/depression as well as in aggression inhibition than cisgender people. Four months into the treatment, no difference was found in either self-aggression/depression or aggression inhibition between those two groups anymore. Interestingly, indications were found that the rise of estradiol levels in trans*women might have a protective effect on mental health, as correlations by trend were found between increases in this hormone and decreases in self-aggression and depression. Conclusion: This longitudinal treatment study confirmed previous cross-sectional findings, which indicate that testosterone is associated with reactive/impulsive aggression. The exact mechanisms behind this finding remain, however, unclear. Testosterone levels in an estimated biological male range cannot be the only explanation, as cis*men, who showed similar testosterone levels as trans*men at the second analyzed time point, do not report elevated aggression scores. Furthermore, higher scores on the self-aggression/depression scale for gender dysphoric people suggest a social and/or psychological cause, as there was no correlation with any analyzed hormones. As there is no longer a difference on the self-aggression/depression scale between the transgender and the cisgender sample at least 4 months into hormone replacement treatment, this gender affirming process might have a positive impact on trans*individuals lives and well-being. Further research which focuses on a possible protective effect of estradiol on mental health, must be conducted.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
gender dysphoria aggression depression hormone replacement therapy testosterone estradiol
Schlagwörter
(Deutsch)
Gender Dysphorie Aggression Depression Hormonersatztherapie Testosteron Estradiol
Autor*innen
Ramona Hampp
Haupttitel (Englisch)
The effects of hormone replacement therapy on reactive aggression, self-aggression/depression and aggression inhibition in gender dysphoria
Hauptuntertitel (Englisch)
a retrospective study
Paralleltitel (Deutsch)
Auswirkungen der Hormonersatztherapie auf reaktive Aggression, Selbstaggression/Depression und Aggressionshemmung bei Personen mit Gender Dysphorie : eine retrospektive Studie
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
133 Seiten : Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Georg Kranz
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.30 Naturwissenschaften in Beziehung zu anderen Fachgebieten ,
44 Medizin > 44.74 Sexualmedizin ,
77 Psychologie > 77.46 Emotion
AC Nummer
AC15080095
Utheses ID
46092
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1