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Der Einfluss des Turnsports im Turn10-Programm auf das Ernährungsverhalten und das Körperkonzept jugendlicher Turnerinnen
Tanja Aigner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Bewegung und Sport UF Biologie und Umweltkunde
Betreuer*in
Rosa Diketmüller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.52332
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28868.39716.407254-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Turnsport ist heute ein stark frauendominierter Sport, doch gerade dieser ist ein Sinnbild für die unterschiedlichen Spannungsfelder, in denen sich junge Mädchen zurechtfinden müssen. Einerseits verlangt der Turnsport ein großes Maß an Kraft und Muskelmasse, andererseits wird besonders bei Turnerinnen auf eine grazile, schlanke und feine Bewegung Wert gelegt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss des Turnsports im Turn10-Programm auf das Körperkonzept und das Ernährungsverhalten von jugendlichen Turnerinnen. Das Körperkonzept umfasst alle Vorstellungen und Bewertungen der eigenen Körperlichkeit und ist sehr eng mit dem Selbstkonzept und dem Selbstwertgefühl verknüpft. Es gibt vielfältige Faktoren, die die Entwicklung des Körperkonzepts beeinflussen. In dieser Arbeit werden als spezielle Einflussfaktoren auf das Körperkonzept von jugendlichen Turnerinnen die Kleidungsvorschriften im Turn10-Programm, das im Turnen geltende Schönheitsideal, die Ernährung, enge Bezugspersonen (wie Eltern, TrainerInnen und TurnkollegInnen) und die Pubertät erörtert. Das Aussehen und der Körper sind ein stark präsentes Thema im Turnsport. So ist das Tragen von Turnanzügen, die den Körper der Athletinnen in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken, bei Wettkämpfen Pflicht. Wenn in einer Sportart ein schlanker Körper, ein möglichst weibliches Aussehen und grazile Bewegungen so entscheidend sind, kann das auch Auswirkungen auf das Ernährungsverhalten von Sportlerinnen haben. Dabei gerät der Gesundheitsaspekt oftmals in den Hintergrund und stattdessen werden Schönheitsideale angestrebt. Es wurden 6 Turnerinnen im Alter von 13-16 Jahren interviewt und diese Interviews mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Da alle bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen mit SportlerInnen aus dem Kunstturnen durchgeführt wurden, wurden die Ergebnisse dieser Arbeit mit jenen aus dem Kunstturnen in Relation gesetzt. Es gibt einen deutlichen Unterschied zu den bisherigen Forschungen im Kunstturnen, was vor allem auf den Aspekt des Breitensports des Turn10-Programms zurückzuführen ist. Obwohl der Turnanzug ein sehr brisantes Thema unter den Turnerinnen ist, wird es durch die Erlaubnis, eine Hose über dem Anzug im Turn10-Programm zu tragen, deutlich entschärft. Interessant ist allerdings die scheinbar entgegengesetzte Wirkung des regelmäßigen Sporttreibens für einige Turnerinnen in Bezug auf ihre Ernährungsgewohnheiten. Sie ernähren sich gerade wegen ihres Sports ungesünder, da sie meinen, das Turnen schütze sie ohnehin vor einer Gewichtszunahme. In jedem Fall steht aber ein schlankes und sportliches Schönheitsideal im Vordergrund und nimmt somit am stärksten Einfluss auf das Körperkonzept und das Ernährungsverhalten der hier untersuchten Turnerinnen.
Abstract
(Englisch)
Nowadays gymnastics are dominated by women, but especially this sport is a symbol for the various areas of conflict, young girls are exposed to. On one hand this sport demands a huge amount of physical strength and muscle mass, on the other hand big emphasis is put on graceful, gentle and accurate movements. This diploma thesis deals with the influence of gymnastics in the so called Turn10-Programm on the body perception and the dietary habits of juvenile female gymnasts. The body perception contains all ideas and validations of physicalness and is linked to a person´s self-concept and self esteem to a large extent. Various factors such as dress regulations, the ideal of beauty prevailing in the Turn10-Programm, nutrition, close persons of reference (parents, coaches and fellow gymnasts) and the puberty have an impact on the development of the self-concept. A good look and the physicalness are predominating issues in gymnastics, while wearing of leotards are obligatory in competitions. These leotards in particular draw attention to the athletes´ bodies. A type of sport which is dominated by a slender body, a female appearance and delicate movements may influence the nutritional behaviour of – especially female – athletes. That´s why health aspects fade from spotlight for the benefit of beauty ideals. Six female gymnasts aged 13 to 16 years have been interrogated. The so called qualitative content analysis according to Mayring has been used to interpret these interviews. Because only scientific research of athletes of artistic gymnastics is done up to now, the results of this thesis are compared with those from artistic gymnastics. There is a significant difference from previous research in artistic gymnastics, which can be referred to the Turn10-Programm as a sport for all. In the Turn10-Programm the hot tempered controversion among young female gymnasts is mitigated by the permission of wearing shorts above the leotard. Some female gymnasts show a seemingly diametrical effect of regularly engaging in sports activities as far as their dietary habits are concerned: They nourish themselves in an unhealthier way straight because of their sports activities reckoning engaging in gymnastics would protect them from gaining weight. At any rate a slender and athletic beauty ideal has priority and exerts the most influence on the self-concept and the nutritional habits of the female gymnasts interviewed in this diploma thesis.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
gymnastics self-concept nutrition
Schlagwörter
(Deutsch)
Turn10-Programm Körperkonzept Ernährungsverhalten
Autor*innen
Tanja Aigner
Haupttitel (Deutsch)
Der Einfluss des Turnsports im Turn10-Programm auf das Ernährungsverhalten und das Körperkonzept jugendlicher Turnerinnen
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
107 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Diketmüller
Klassifikation
76 Sport > 76.17 Turnen, Gymnastik
AC Nummer
AC15087513
Utheses ID
46213
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 445 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1