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Dietary diversity of women of reproductive age and young children in rural Ghana
Vera Maria Högl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Ernährungswissenschaften
Betreuer*in
Friederike Bellin-Sesay
DOI
10.25365/thesis.52414
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19385.65290.364154-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Einleitung
In Entwicklungsländern ist Mangelernährung nach wie vor weit verbreitet. Aufgrund von kohlenhydratbetonten und einseitigen Mahlzeiten ergibt sich ein Mangel an diversen Mik- ronährstoffen. Die Erhebung von Daten über die Ernährungsgewohnheiten von Frauen und Kindern in Guabuliga (Nordghana) ist der erste Schritt, um kritische Zustände aufzu- zeigen um gezielte Interventionen und Maßnahmen setzen zu können. Guabuliga ist geo- graphisch ungünstig gelegen, da nur eine schwer befahrbare Sandstraße zur nächsten Stadt mit Einkaufsmöglichkeiten führt. Dies bedeutet für die Bewohner Guabuligas eine hohe Abhängigkeit von den örtlichen Ernteerträgen. Kinder und gebärfähige Frauen sind mit ihrem erhöhten Nährstoffbedarf einem hohen Risiko für Mangelerscheinungen ausge- setzt, bedingt durch unzureichende und einseitige Kost. Die Ernährungsdiversität lässt sich durch qualitative Interviews erheben, dazu wurden zuverlässige Indikatoren durch die Food and Agriculture Organization entwickelt. Neben der Nahrungsmitteldiversität bei Frauen und Kindern wird auch erhoben, ob diese mit dem Alter, Einkommen, Vermögen oder der Haushaltsgröße zusammenhängt.
Vorgehensweise
Diese Querschnittstudie wurde am Ende der Regenzeit im September und Oktober 2017 durchgeführt und erfasste 75 Frauen zwischen 14 und 49 Jahren. Es wurde die minimum dietary diversity of women (MDD-W) erhoben, ein Indikator für die Vielfalt von Lebensmit- teln, die innerhalb der letzten 24 Stunden verzehrt wurde. Dabei wurden neben den zuge- führten Lebensmitteln das Alter, vorliegende Schwangerschaft, leibliches Kind zwischen 6 und 23 Monaten, sowie das Haushaltsvermögen abgefragt. Bei Müttern von Kindern zwi- schen 6 und 23 Monaten wurden zusätzliche Indikatoren über Kinderernährung eruiert, diese Informationen konnten in 24 Fällen eingeholt werden.
Für die Ermittlung der Diversität wurden 21 Lebensmittelgruppen gebildet. Bei Konsuma- tion von mindestens 10g eines Lebensmittels der letzten 24 Stunden, wurde die zugehö- rige Gruppe mit 1 markiert. Wurden keine Speisen einer Lebensmittelgruppe zugeführt, wurde diese mit 2 markiert. Um die MDD für Frauen zu berechnen, wurden die 21 zu 10 Gruppen aggregiert. Für die MDD der Kinder zu 7.
Ergebnisse
Das Durchschnittsalter der untersuchten Frauen liegt bei 26.16 Jahren mit einem MDD-W von 3,48+/-0,96. Das deutet auf eine sehr niedrige Nahrungsmitteldiversität hin, da ein Er- gebnis < 5 als nicht genügend divers gilt. 10 der untersuchten Frauen erreichten die emp- fohlene Mindestverzehrsmenge von 5 Lebensmittelgruppen. Es konnten keine signifikan- ten Zusammenhänge zwischen Vermögen, Haushaltsgrösse, Einkommen und Vielfalt der verzehrten Lebensmittel festgestellt werden. Das Ergebnise der logistischen Regression zeigte jedoch einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der Nahrungsmit- teldiversität (p=0,023). Je jünger die Frauen, desto geringer die Diversität ihrer Ernährung. Weiters wurden Ernährungspraktiken bei 24 Kindern untersucht, wobei alle im Säuglings- alter Brustmilch erhielten, jedoch nur die Hälfte innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt, nur 40% wurden bis zum ersten Lebensjahr gestillt und die Gabe von breiiger und fester Beikost erfolgte bei allen mit ca. 8 Monaten. Nur 20% erreichten die MDD, 30% die minimum meal frequency und nur 15% der Kinder hatten eine minimum acceptable diet. Die Ernährung besteht hauptsächlich aus kohlenhydratreichen Grundnahrungsmitteln wie Mais, selbst angebauten Gemüsesorten, aber kaum tierischen Lebensmitteln.
Fazit
Die Nahrungsmitteldiversität für Frauen im gebärfähigen Alter in Guabuliga ist niedriger, als in Empfehlungen angegeben. Daraus ergibt sich ein erhöhtes Risiko für Untergewicht und Nährstoffmängel. Besonders einseitig zeigt sich die Ernährung junger Frauen, was naturgemäß die Chancen auf komplikationslose Schwangerschaften und gesunde Kinder reduziert. Die meisten Kinder erhalten zu spät Brustmilch, werden nicht lange genug ge- stillt, erhalten zu spät die erste Beikost, diese in zu geringer Menge und zu wenig divers.
Praktischer Nutzen
Durch diese Studie motiviert der Autor die NGO in Guabuliga Braveaurora ein gesünderes Umfeld für die Bewohner in Guabuliga zu schaffen. Dabei werden Daten vom jetzigen Zu- stand präsentiert, sowie mögliche Strategien, diesen zu verbessern.
Abstract
(Englisch)
Introduction
Micronutrient malnutrition remains a difficult issue, especially in developing countries, mainly due to monotonous cereal-based diets. Information regarding the dietary status in Northern Ghana of women, infants and young children need to be understood to know if, and which course of interventions are needed. As Guabuliga, the research target, is an extremely remote village with high dependency on their harvest, the inhabitants are at a high risk of low dietary diversity, most notably the vulnerable groups that were examined. In comparison, the dietary diversity is easy to assess and proved itself to be a useful indi- cator of the probability of adequate micronutrient intake. The present study describes the minimum dietary diversity of women of reproductive age, infants, and young children. Fur- thermore, it was assessed to see if there are correlations between dietary diversity, wealth and household size.
Subjects and Methodology
This research uses a cross-sectional design for assessing the baseline data. Subjects were evaluated during the end of the rainy season in September and October. For as- sessing the minimum dietary diversity (MDD-W) among women of reproductive age, 75 women in the village between 14 and 49 years old were given a short interview about their food consumption during the last 24 hours, (qualitative 24-hours diet recall) their age, household size, current pregnancy, current child between the age of 6 and 23 months and wealth of the household. If the interviewed person had a child between 6 and 23 months, the same recall has been done for the child to assess the minimum dietary diversity of in- fants and young children (MDD-IYC). In addition, details were asked about breastfeeding (initiation and continued breastfeeding), the consumption of medicine and finally about meal frequency over the last 24 hours. The study population for the MDD-IYC and collect- ing details about the infant and young child feeding practices (IYCF) consisted of 24 chil- dren. For both MDDs, 21 food groups have been created, from which a food group could have been scored with 1, if a minimum of 10 grams of an item belonging to a particular food group has been consumed, otherwise would be marked as a 2. These 21 groups of foods have been aggregated for each person. This is for a total of 10 for MDD-W and a total of 7 for MDD-IYC. For gaining more information about the diet quality of infants and young children, the minimum acceptable diet (MAD-YC) has been assessed, which in- clude
Results
The average age of the 75 interviewed women is 26.16 years with a regular MDD-W score of 3,48+/-0,96, which indicates a very low diversity because the value lies below 5, which is seen as sufficient. Only 10 women have reached the recommended intake of 5 or more food groups. No significant correlations have been observed between the dietary diversity and wealth, size of the household and amount of people who provide income in the household. Logistic regression analysis revealed that there is a significant positive associ- ation between age and dietary diversity (p=0,034). The younger the woman is, the poorer their diversity of foods.
Of the 24 children, all of them received breastmilk in their lives, half of them drank breast- milk within the initial 24 hours after birth, 40% continued to be breastfed up to one year, and none were introduced to solid, semi-solid or soft foods at the age of 6-8 months. 20% met the minimum dietary diversity, 30% received the minimum meal frequency and only 15% achieved the minimum acceptable diet.
The dietary pattern was based on starchy staples, plant foods and low consumption of an- imal source foods.
Conclusions
The dietary diversity of women of reproductive age is below the recommendation and put them at high risk of being underweight and having micronutrient deficiencies. Most espe- cially, young women tended to show poor nutrient diversity, which is fatal for reproductiv- ity. Not enough children receive breastmilk soon enough after birth, or are not breastfed long enough. Additionally, they also get introduced to solid, semi-solid or soft foods too late, don’t eat often enough and display a lack of dietary diversity.
Practical Implications
Through this study the author contributes to motivate the NGO onsite Braveaurora for cre- ating a healthier environment in Guabuliga. Moreover, guidance is offered for possible strategy tools.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Ghana Westafrica Nutrition Minimum Dietary Diversity Infant and Young Child Feeding Practices Nutrition in Developing Countries Malnutrition
Schlagwörter
(Deutsch)
Ghana Westafrika Ernährung Nahrungsmittelvielfalt Ernährung in Entwicklungsländern Unterernährung Mangelernährung
Autor*innen
Vera Maria Högl
Haupttitel (Englisch)
Dietary diversity of women of reproductive age and young children in rural Ghana
Paralleltitel (Deutsch)
Nahrungsmitteldiversität von Frauen und Kindern im ländlichen Ghana
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
X, 82 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Friederike Bellin-Sesay
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
44 Medizin > 44.21 Ernährung
AC Nummer
AC15065749
Utheses ID
46286
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |