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Migration, Frauengesundheit und der Beitrag einer NGO zur Verbesserung der Lebenswelt von Migrantinnen
ethnographische Feldforschung im Verein OMEGA - Gesundheitsstelle Graz
Ulla Christina Martetschläger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Christine Binder-Fritz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5182
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29636.97851.112355-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Motivation für diese Diplomarbeit war ein großes Interesse am Themenfeld der Medical Anthropology, sowie die Mitarbeit in einer NGO, die im Migrationsbereich tätig ist. Die Forschungsfrage ergab sich aus der praktischen Arbeit mit Migrantinnen und beschäftigt sich mit dem gesundheitlichen Zustand einer ausgewählten Gruppe von Frauen nach ihrer Migration. Wichtig ist dabei vor allem die Veränderung des Befindens durch die Migration und das Auftreten von frauenspezifischen Krankheiten. Auch die Veränderung der Rolle und der Identität als Frau durch die Migration ist ein Teil der Forschungsfrage. Weiters soll untersucht werden, welchen Beitrag eine NGO wie OMEGA leisten kann, um das Wohlbefinden von Migrantinnen zu steigern und zu einer Verbesserung ihres Lebensumfeldes beizutragen. Ausgegangen wird dabei von einem ganzheitlichen Gesundheitsansatz, der sowohl die körperliche als auch die psychosoziale Gesundheit miteinbezieht. Als theoretischer Hintergrund dienen kultur- und sozialanthropologische Forschungsgebiete wie die Medical Anthropology und die Genderforschung. Weiters liefern die Migrationsforschung sowie die Organisations- und Betriebsanthropologie wichtige Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Migration und dem Aufbau von Organisationen. Auch Public Health ist ein wichtiger wissenschaftlicher Hintergrund, vor dem die öffentliche Gesundheitsversorgung in Graz (Steiermark) betrachtet wird. In den ermpirischen Teil der Arbeit fließen die gewonnenen Daten aus der Feldforschung und den Interviews bei OMEGA ein. Die Forschung, die im Zeitraum von sechs Monaten im Verein OMEGA durchgeführt wurde und in dessen Rahmen zwanzig Migrantinnen (zehn Angestellte bei OMEGA sowie zehn Klientinnen, die das Betreuungsangebot in Anspruch nehmen) befragt wurden, ergab eine große Fülle an Datenmaterial. Ausgehend von der Literatur über qualitative Sozialforschung wurden die Interviews transkribiert und anschließend mit dem Computerprogramm MAXQDA ausgewertet. Die Analyse des Datenmaterials, das in vier Themengebiete aufgeteilt ist (Migration, Gesundheit, Gender, Omega) ergibt, dass viele Migrantinnen im Zuge der Migration mit gesundheitlichen Belastungen zu kämpfen haben, und dass diese oft mit der Migration an sich in Verbindung zu setzen sind. Besonders häufig treten auch spezifisch weibliche Gesundheitsprobleme auf, wie z.B. Probleme bei Schwangerschaft und Geburt. Die Rolle als Frau und die weibliche Identität verändern sich für den Großteil der Migrantinnen nicht, auch wenn die Aufgaben als Frau in Österreich andere sind als im Heimatland. Das Besuchen von Betreuungsangeboten, Kursen, Workshops u.a. im Verein OMEGA empfinden alle Migrantinnen als positiv und verbessert somit deutlich die Lebensqualiät der Frauen. Das Schließen von Kontakten zu Menschen aus aller Welt, und die professionelle Betreuung durch qualifiziertes Personal bringt eine hohe Zufriedenheit der Klientinnen mit sich und kann so zu einer Verbesserung der körperlichen, psychischen und sozialen Gesundheit beitragen. Am Beispiel des Vereins OMEGA kann also nachdrücklich gezeigt werden, wie wichtig die Arbeit von NGOs und unabhängigen Vereinen ist, und welch hohen Stellenwert diese im Leben der Migrantinnen einnehmen.
Abstract
(Englisch)
Motivation for this paper was a special interest in Medical Anthropology and the practical work in an NGO that works in the field of migration. The aim of this research is to examine the health situation of a selected group of female migrants in Austria and to describe the contribution of an NGO to the improvement of migrant women’s lives. Furthermore the changes in gender roles and in female identities after migration are an important part of the research. Thereby we are talking about a holistic approach to health, which means the physical, mental and social wellbeing of migrant women. Medical anthropology and thus cultural and social anthropology serve as research backgrounds, as do the gender studies. The main focus of this paper is women’s health after migration, such as female health problems that occur because of the migration to Austria. As further theoretical backgrounds, migration theory and anthropology of organizations have been chosen, which provide information to the effects of migration and the constitution of organizations. In this regard the OMEGA- Health Care Center Graz is described; its medical and social care services and its leading team. One further part focuses on public health and shows an overview of medical care in Graz (Styria), with special interest in facilities for migrants. The research for this thesis was carried out inside the organization OMEGA, and is introduced in the empirical part of the paper. Twenty migrant women were interviewed in this study, half of them employees at OMEGA, the other half clients who make use of the services. The guided interviews were recorded on a dictation machine and transliterated afterwards. The qualitative analysis was carried out with help of the computer program MAXQDA 2007. The research methods and the methods of analyzing are described in the paper in regards to the literature. The analysis of the data, which was split into four categories (migration, health, gender, Omega), results in the found that many female migrants have problems with their health after migration and that these problems are directly related to the migration itself. Female health problems often develop after the migration especially during pregnancy and while giving birth. The role as a woman and the female identity do not change for most of the women, even though the duties and responsibilities are different to those in their home countries. Attending courses, workshops and care services at OMEGA are experienced very positively by all of the migrant women and help to increase their quality of life. Meeting people from all over the world and professional care granted by qualified personnel, bring about a high level of satisfaction in the clients. In this sense, OMEGA can contribute to the improvement of the physical, mental and social health of migrants. This example shows how important the work of NGOs and independent organizations is, and that these organizations are of high significance in migrant’s lives.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
migration women's health gender NGO
Schlagwörter
(Deutsch)
Migration Frauengesundheit Gender NGO
Autor*innen
Ulla Christina Martetschläger
Haupttitel (Deutsch)
Migration, Frauengesundheit und der Beitrag einer NGO zur Verbesserung der Lebenswelt von Migrantinnen
Hauptuntertitel (Deutsch)
ethnographische Feldforschung im Verein OMEGA - Gesundheitsstelle Graz
Paralleltitel (Englisch)
Migration, women's health and the contribution of an NGO to the improvement of migrant women's lives
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
166 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christine Binder-Fritz
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.74 Interethnische Beziehungen
AC Nummer
AC07688144
Utheses ID
4632
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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