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Sedimentologie und Definition der Rohrbach-Formation ("Rohrbacher Konglomerat", Pliozän) im Steinbruch Rohrbach/Ternitz (NÖ)
Veronika Koukal
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Michael Wagreich
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5189
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30390.72078.222261-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Rohrbach-Formation (Rohrbacher Konglomerat) liegt im südlichen Wiener Becken und stellt einen fossilen Schuttkegel dar, der sich von SW nach NE ins Wiener Becken absenkt. In der Typuslokalität Steinbruch Rohrbach, im südlichen Niederösterreich, war es möglich ein Typusprofil aufzunehmen. Im Rahmen der Diplomarbeit wurden Proben genommen und Laboruntersuchungen durchgeführt. Rot-gelbe, polymikte, schlecht sortierte Konglomerate bilden die bestimmende Lithologie. Weitere Lithologien sind gelbe Kalksandsteine mit hohen Karbonatgehalten, die massig, gebankt oder geschichtet auftreten können, sowie geringmächtig ausgebildete Siltsteine, Tonsteine und Tone. Funde von Ostracoden und Gastropoden bestätigen eine limnisch-fluviatile Fazies. Rinnen in unterschiedlichen Größenordnungen, Kiesbankablagerungen und pelitische Überflutungssedimente weisen auf die Fazieszusammensetzung eines Braided Rivers hin. Nach der Klassifikation von Miall (1978, 1996) handelt es sich um einen Übergang zwischen einem „Shallow, gravel-bed braided river“ (Scott type) und „Deep gravel-bed braided river“ (Donjek type). Das Alter der zu den jüngsten Sedimenten des Wiener Beckens zählende Rohrbach-Formation kann hauptsächlich aus der Unterlagerung durch die „Unteren Neufelder Schichten“, die Überlagerung durch kaum verfestigte Kiese des Pleistozäns oder pliozäne bis rezente Bodenbildungen und Verzahnungen abgeschätzt werden. Die grobklastische Süßwasserfazies ist zumindest jünger als mittleres Pannonium und älter als Pleistozän. Fossilfunde, die stratigraphisch dem oberen Miozän und/oder Pliozän zugeordnet werden, unterstützen diese Alterseinschränkung. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde der tiefere Teil der Rohrbach-Formation im jüngsten Pannonium (Pontium?) und der hangende Teil, dem der Steinbruch Rohrbach angehören dürfte, im Dazium sedimentiert. Aufgrund der im Konglomerat enthaltenen Komponenten und des Schwermineralspektrums sind Kalkalpen, Grauwackenzone und zentralalpine Einheiten als Liefergebiete nachgewiesen.
Abstract
(Englisch)
The Rohrbach Formation in the southern Vienna Basin builds a fan-like sedimentary body, dipping from SW to NE into the Vienna Basin. It was possible to create a type profile at „Steinbruch Rohrbach“ in southern Lower Austria near the city of Ternitz. During my diploma thesis, samples were taken and laboratory analyses were made. The main lithology consists of red to yellow, poorly sorted conglomerates. Further lithologies are yellow sandstones with high carbonate contents. Sandstone intercalations are common and sometimes graded. Laterally extensive silt-, claystone- and clay layers are present in minor amounts. Ostracodes and gastropods were found by Küpper et al. (1952) and testify a fluvial fresh water environment. Channels, chutes, gravel bar sediments and overbank fines represent a braided river facies. After the classification of Miall (1978, 1996) the Rohrbach Formation can be interpretated as transition between „shallow, gravel-bed braided river“(Scott-type) and „deep gravel-bed braided river“(Donjek-type). The coarse conglomerate succession was sedimented above the “Unteren Neufelder Schichten” and is overlain by Pleistocene gravels or Pliocene to recent soils. The clastic limnofacies is at least younger than Middle Pannonian and older than Pleistocene. Most probably, the lower part of the Rohrbach Formation was sedimented during late Pannonian (Pontian?) and the upper part during Dacian. The quarry Rohrbach is interpretated as an upper Rohrbach-Formation element. Source areas of the Rohrbach Formation are the Northern Calcareous Alps and subsidiary the Greywacke Zone and Austro-alpine basement units, due to components found in the conglomerates and the heavy mineral composition found in samples.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Rohrbach Formation Rohrbacher conglomerate
Schlagwörter
(Deutsch)
Rohrbach-Formation Rohrbacher Konglomerat
Autor*innen
Veronika Koukal
Haupttitel (Deutsch)
Sedimentologie und Definition der Rohrbach-Formation ("Rohrbacher Konglomerat", Pliozän) im Steinbruch Rohrbach/Ternitz (NÖ)
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
105 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Wagreich
Klassifikationen
38 Geowissenschaften > 38.16 Stratigraphie ,
38 Geowissenschaften > 38.28 Sedimentgesteine
AC Nummer
AC07727403
Utheses ID
4639
Studienkennzahl
UA | 431 | | |
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