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Von Magischen Realisten und Weißen Tigern
die Entwicklung der indo-englischen Literatur nach Salman Rushdies "Midnights Children"
Hermine Christiane Schranz
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Alfred Noe
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5207
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30071.21484.757363-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Auseinandersetzung mit dem Magischen Realismus bietet die Grundlage für die Interpretation der Indo-englischen Literatur der letzten dreißig Jahre. Die Geschichte und Definition des Begriffes wird erklärt und an Beispielen erörtert. Der Magische Realismus wurde zu einem Modell für postkoloniale Autoren, ihre Wünsche, ihre Geschichten zu verpacken und somit ihre Kultur und Nation dem Westen zugänglich zu machen. Seine Entwicklung in Europa wird skizziert, um seine Ausformung in Lateinamerika als Realismo mágico zu diskutieren. Lange Zeit wurde der Magische Realismus als ein netter Nebeneffekt des postkolonialen Diskurses und kurzweiliges Gastspiel im literarischen Zirkel abgehandelt. Sein Umgang mit der Geschichte wurde erst nach der Rushdie Affäre, um die Satanic Verses Bedeutung geschenkt. Die Verwendung dieser Literaturform wurde zu seinem Umgang mit der postkolonialen Agenda Indiens. Rushdies Texte reflektieren die postkolonialen und die postmodernen Konditionen. Seine Verwendung dient auch seinem Umgang und Zugang zur sozio-politischen Agendas seines Heimatlandes. Als problematischer Terminus in der Postkolonialen Theorie in Kapitel drei wird der Begriff in Beziehung gesetzt mit dem Image von einem angebotenen Image der Realität durch die Kolonisatoren. Gegen diese Images rebellieren die Intellektuellen der Kolonien, sie verwerfen Realität zugunsten der Kraft der Imagination und bieten eine alternative Interpretation der Wirklichkeit. Rushdies Roman Midnight’s Children, erschienen 1981, wird beispielhaft für diese Dynamik verwendet und vor allem hinsichtlich Geschichte und Emigration genau untersucht. Parallel zu den Schicksalen in Saleems Familie verlaufen die Ereignisse in der indischen Geschichte. Die Entwicklung dieser Literatur als eine Literatur für den Export zu, nimmt in den letzten Jahren eine Kehrtwendung und wird auch zur Literatur für Indien. Dieser Übergang wird belegt anhand einiger Romane von Autoren wie Amitav Gosh, Shashi Tharoor, Arundhati Roy, ... Eine Ordnung nach Themen in sozial-realistische Romane, historische, Sozial- und Migrantenromane. Die Entwicklung der Exilautoren wird eigens mit Beispielen belegt. Der indische Roman nach Rushdie versuchte sich zu beweisen und zu festigen. Eine neue eigene Identität zu suchen und zu finden. Und zunächst taten das die Autoren nur in Englisch. Langsam wurde aus dem phantastischen Indien das Indien mit sozialen Missständen, Kastenwesen, starker Familienbindung, das Indien der Religion aber auch ein modernes Indien. Indien zu thematisieren, scheint ein endloses Schöpfen aus einer nie enden wollenden Quelle zu sein. Um dieses Thema jedoch so zu gestalten, dass es wirtschaftlich ertragreich und für den Leser leichter aufzunehmen ist, hat sich in den letzten Jahren eine neue literarische Schiene entwickelt, die an die Grenzen von Banalisierung und Kitsch trägt. Die Tendenz der Autoren geht vor allem in den letzten zehn Jahren immer mehr Richtung Ehrlichkeit, Offenheit, schonungsloserer realistischer Reportage in lustige Geschichten verpackt. Missstände anprangernd und dabei ironisch lächelnd, die Geschichten machen den Schritt weg von magischen Traum zu realeren Texten. Als Beispiel für die neuesten Entwicklungen folgt die Beschreibung eines aktuellen Beispiels aus dem Jahr 2008 The White Tiger.
Abstract
(Englisch)
Within the last thirty years the discussion about Magic Realism was building the base for the interpretation of the indo-english Literature due to the success of Salman Rushdies second novel Midnight’s Children 1981. A Literature which started to grow after the Independance of India and hit its peak in the last thirty years. Magic Realism is explained in his difference to Fantastic Literature and in his connection and very close relationship with Postcolonial Literature. After Rushdies hype it seemed that the indian writers have become more and more selfconfident and produced more stories not only for the west. The development from magic realistic texts to more realistic and social texts is discovered in comparison of several texts written by indian authors in the english language. Magic Realism was a big success in a lot of postcolonial countries and writings especially in the latinamerican world. Therefore an equation of latinamerican texts as magic realistic texts took place as well as postcolonial texts seemed to be always compared with Magic Realism. Also the indo-english Literature was taken into that category. As an example this text shows a closer look to Rushdies novel Midnight’s Children to go from here to the published novel afterwards and to see this base in comparison with his followers. Midnight's Children tells the story of the Sinai family and the earlier events leading up to India's Independence and Partition, connecting the two lines both literally and allegorically. The central protagonist, Saleem Sinai, is born at the exact moment that India becomes independent. He later discovers that all children born in India between midnight and one o’clock on August 15, 1947, are imbued with special telepathic powers. Saleem thus attempts to use these powers to convene the eponymous children. The convention, or Midnight Children's Conference, is in many ways reflective of the issues India faced in its early statehood concerning the cultural, linguistic, religious, and political differences faced by such a vastly diverse nation. This dissertation will show how the indo-english novel was growing from magic realistic texts to build an own category called indo-english Literature with social-realistic, historic novels as well as migrant stories with their own facets and ideas. Several examples of indo-english texts from 1981 to 2008 will give example for this transition. To be discussed on his own is the development of their writers in the west like Salman Rushdie, Shashi Tharoor, Amitav Gosh as well as indian writers still living in India as for example Arundhati Roy.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
magic realism indo-english literature
Schlagwörter
(Deutsch)
Magischer Realismus Indo-englische Literatur
Autor*innen
Hermine Christiane Schranz
Haupttitel (Deutsch)
Von Magischen Realisten und Weißen Tigern
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Entwicklung der indo-englischen Literatur nach Salman Rushdies "Midnights Children"
Paralleltitel (Englisch)
From magic realists to white tigers
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
199 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Alfred Noe ,
Norbert Bachleitner
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption
AC Nummer
AC05040943
Utheses ID
4657
Studienkennzahl
UA | 092 | 393 | |
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