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Der Offensivgeist des Conrad von Hötzendorf
Dieter Hackl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hans Safrian
DOI
10.25365/thesis.5212
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29494.42798.402759-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der offensiven Kriegstaktik des k. u. k. Generalstabschefs Franz Conrad von Hötzendorf in den ersten Kriegswochen des Ersten Weltkriegs. Die Ausgangslage für die k. u. k. Armee war nicht dazu geeignet einen Angriffskrieg zu führen. Neben Italien gehörte die Donaumonarchie zu den am schlechtesten gerüsteten Großmächten Europas. Die kriegstreibende Diplomatie der Kaisermonarchie nach dem Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 manövrierte das "brüchige" Reich in eine Situation in der es nur verlieren konnte. Conrad von Hötzendorf und die "Kriegspartei" nahm bewußt ein Einschreiten Russlands in Kauf, um endlich mit Serbien abrechnen zu können. Die schnelle Generalmobilisierung der russischen Armeen und die offensiv geführten Angriffsbewegungen der k. u. k. Armeen trugen dazu bei, dass Anfang September 1914 die Situation eingetreten war, dass die Donaumonarchie ohne deutscher militärischer Unterstützung die Front nicht mehr hätte stabilisieren können. Die ersten Kriegswochen haben verdeutlicht, dass es eine selbständige Offensivstrategie bei Koalitionskriegsführungen nur im Rahmen konkreter Absprachen geben kann. Im September 1914 wurde deutlich, dass die ursprünglichen Pläne der formal verbündeten Generalstäbe gescheitert waren. Der aufgrund des Schlieffenplanes erwartete schnelle Sieg im Westen war durch die Niederlage an der Marne verhindert worden. Die "Strafexpedition" gegen Serbien wurde in den Bergen und Tälern Westserbiens zurückgeworfen. Der doktrinäre Glaube an die Offensive war in den Kriegsmonaten August und September 1914 trotz der verheerenden Verluste an allen Kriegsschauplätzen fortgesetzt worden. Die Siege an den Fronten wurden jedoch in Frankreich, am Balkan und in Ostpreußen in der Defensive erkämpft. Für die k. u. k. Armeen hatte diese Angriffsdoktrin verheerende Folgen. Speziell die hohen Verluste an Unteroffizieren konnten durch Reservisten nur ungenügend ersetzt werden. Die k. u. k. Armee war strukturmäßig betrachtet auf dem Weg zu einer Landsturm- und Milizarmee. Für Franz Conrad von Hötzendorf hatten diese erschreckenden Niederlagen vorerst keine Konsequenzen. Der greise Kaiser wollte keine Veränderungen und Conrad hatte sich aufgrund seiner starken Persönlichkeit eine derart starke Position geschaffen, dass er, so lange Franz Joseph am Leben war, keine Abberufung befürchten mußte. Erst nach dem Ableben des Kaisers im November 1916 war die bis dahin unangreifbare Position Conrads geschwächt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Sozialdarwinismus Schlieffenplan Kriegsplan Offensivtaktik Eisenbahnlogistik Präventivschlag Aufmarschplan Armeeoberkommando Artillerie Karpatenfront
Autor*innen
Dieter Hackl
Haupttitel (Deutsch)
Der Offensivgeist des Conrad von Hötzendorf
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
116 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hans Safrian
Klassifikation
15 Geschichte > 15.23 Erster Weltkrieg
AC Nummer
AC07675649
Utheses ID
4662
Studienkennzahl
UA | 312 | | |