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Inter* – irgendwo zwischen der Norm und ihrem Scheitern
wie verhandeln intergeschlechtliche Menschen in Österreich die Zweigeschlechternorm?
Katharina Litschauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Birgit Sauer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.52836
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24564.29511.285279-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Debatte um Intergeschlechtlichkeit erfährt in jüngster Zeit nicht nur aufgrund der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit intergeschlechtlicher Menschen breite mediale Resonanz, sondern findet zunehmend auch auf rechtlicher und politischer Ebene statt. Die Bedeutung von Geschlecht für intergeschlechtliche Menschen bedarf gerade im Hinblick auf die Kritik am etablierten medizinischen und rechtlichen Umgang einer näheren und detaillierten Analyse. Vorliegende Arbeit fragt danach, wie intergeschlechtliche Menschen die Zweigeschlechternorm deuten und auf welche Weise sie als vergeschlechtlichte Subjekte hervorgebracht werden. Ziel vorliegender Arbeit ist es, jene politischen Verfahrensweisen nachzuzeichnen, durch welche eine vergeschlechtlichte Subjektkonstitution stattfindet. Hierdurch wird der Modus der Konstruktion und Aushandlung von Geschlecht in den Mittelpunkt der Forschung gerückt. Die politikwissenschaftliche Relevanz ergibt sich daraus, verborgene Geschlechterpolitiken zu dechiffrieren, herauszuarbeiten in welchen Praktiken Geschlecht stetig reguliert wird und durch deskriptive Detailarbeit die Vielschichtigkeit geschlechtlicher Konstitutionsprozesse wie auch ihrer widerständigen Umdeutungen aufzudecken. Der theoretische Bezug auf die Performativitat von Geschlecht ermöglicht, die Veränderbarkeit und aktive Herstellung von Geschlecht konzeptuell berücksichtigen zu können. Um darüber hinaus die konkrete Subjektivierung intergeschlechtlicher Menschen besser begreifbar zu machen, wird das Konzept der Anrufungen aufgegriffen, modifiziert und erweitert. Das problemzentrierte Interview als Erhebungsverfahren ermöglicht, Geschlecht innerhalb der biographischen Schilderungen als Prozess zu fassen und an konkreten Handlungen, Deutungen und Praktiken festzumachen. Über Schilderungen des (körperlichen) Erlebens intergeschlechtlicher Menschen werden die konstitutiven Praktiken von Geschlecht herausgearbeitet, mittels der theoretischen Konzepte in den gesellschaftlichen Verhältnissen verortet, um schließlich die Aushandlung der Zweigeschlechternorm zu analysieren. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die interviewten Personen die Zweigeschlechternorm ganz unterschiedlich verhandeln und die eigene Geschlechtlichkeit verschiedentlich deuten. Diverse Momente der Selbstunterwerfung, als auch der Selbstermächtigung werden identifiziert. Die herausgearbeiteten Selbstbeschreibungen sind stets von Normen gesättigt, während zugleich ebendiese Normen auch hinterfragt und umgedeutet werden. Damit bietet vorliegende Arbeit einen Einblick in die Vielschichtigkeit des Prozesses der vergeschlechtlichten Subjektkonstitution intergeschlechtlicher Menschen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Intergeschlechtlichkeit intersex Zweigeschlechternorm
Autor*innen
Katharina Litschauer
Haupttitel (Deutsch)
Inter* – irgendwo zwischen der Norm und ihrem Scheitern
Hauptuntertitel (Deutsch)
wie verhandeln intergeschlechtliche Menschen in Österreich die Zweigeschlechternorm?
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
137 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Sauer
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
89 Politologie > 89.99 Politologie: Sonstiges
AC Nummer
AC15103717
Utheses ID
46673
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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