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Die Transposition der Grimm’schen Volksmärchen im Werk der Jugendbuchautorin Donna Jo Napoli
analysiert am Beispiel des Romans "Spinners"
Lisa Lager
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.5224
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29417.45278.913766-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Bearbeitung des Märchens „Rumpelstilzchen” durch die Jugendbuchautorin Donna Jo Napoli in ihrem Roman „Spinners“, der stellvertretend für ihre Bearbeitungen der Grimm’schen Volksmärchen analysiert wird. „Spinners“ wird innerhalb der Gattung der Märchenbearbeitungen, deren historischer Abriss nachgezeichnet wird, positioniert und anschließend einer formalen sowie inhaltlichen Detailanalyse unterzogen. Mit Hilfe der Terminologie von Gérard Genette wird „Spinners“ als Transposition definiert und auf die von der Autorin vorgenommenen hypertextuellen Praktiken eingegangen. Im direkten Vergleich zum Volksmärchen und seinen Charakteristika wird der Wandel vom Märchen zum psychologischen Roman ersichtlich. „Spinners“ übernimmt von der Märchenhandlung alle Grundelemente, gleichzeitig wird der Roman aber durch eine Vorgeschichte, die doppelte Pespektivierung auf das Gegensatzpaar Heldin – Bösewicht und das neue Beziehungsgeflecht innerhalb der Figuren um eine neue Dimension erweitert, die die alte Geschichte in einem anderen Licht erscheinen lässt. Die im Märchen üblichen Binärstrukturen von „Gut“ und „Böse“ werden aufgehoben, weder die Müllerstochter noch der Dämon können mehr eindeutig der einen oder anderen Seite zugeordnet werden, beide bieten Identifikationspotential. Die Veränderungen am Originaltext haben dazu beigetragen, dass der psychologische Roman für ein heutiges, junges und kritisches Lesepublikum attraktiv geworden ist. Das lückenhafte, teilweise unlogische und unmotivierte Märchen, das heute nicht mehr zeitgemäße Rollenbilder (Gender, HeldIn – AntagonistIn) und Lebenseinstellungen (Naivität) transportiert, wurde durch Motivation, Rationalität, Realitätsannäherung und Emanzipation plausibilisiert. Ziel war es, die „wahren“ Ereignisse hinter dem Märchen „Rumpelstilzchen“ als mögliche Geschichte zu entwerfen, die von den LeserInnen als glaubhaft empfunden wird, ohne aber die Grundhandlung zu verändern oder eine Utopie zu verfassen. Die vorgenommenen Veränderungen mussten folglich innerhalb eines möglichen historischen Rahmens geschehen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Donna Jo Napoli Märchen Märchenbearbeitung Gérard Genette Transposition Grimm Rumpelstilzchen Spinners Märchendebatte
Autor*innen
Lisa Lager
Haupttitel (Deutsch)
Die Transposition der Grimm’schen Volksmärchen im Werk der Jugendbuchautorin Donna Jo Napoli
Hauptuntertitel (Deutsch)
analysiert am Beispiel des Romans "Spinners"
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
191 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.92 Vergleichende Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption
AC Nummer
AC07688808
Utheses ID
4670
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
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