Detailansicht

Die weibliche Kolonialgeschichte - Frauen im "Colonial Service" nach 1945
Julia Margareta Bogensperger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Deutsch
Betreuer*in
Peter Becker
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.52925
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28868.28652.757176-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
„The saying goes that behind every great man is a good woman. I think my grandmother’s role in my grandfather’s life and career personifies that – a role that was repeated by countless women down through the centuries of empire.” Dieses Zitat, das Christina Andrew-Wellman über ihre Großmutter formulierte, bringt zum Ausdruck, welche Motivation hinter dem Projekt war, das schließlich in der hiervorliegenden Arbeit verschriftlicht wurde: Ziel war es, die britische Kolonialgeschichte im Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Unabhängigkeit der Kolonien aus dem Blickwinkel der Britinnen zu beleuchten. Ein Hauptaugenmerk wurde darauf gelegt, das gesellschaftliche Konstrukt der Weiblichkeit offenzulegen, das für die Entstehung des Rollenbildes der britischen Frau um 1945 zuständig war. Die Eigenschaften des gender, also dem gesellschaftlich geprägten Geschlecht, wurden nicht von dem sex, welches das biologische Geschlecht bezeichnet, unterschieden. Die Fähigkeiten und Kenntnisse, die die Frau demzufolge „von Natur aus“ besäße, sollten hier offengelegt und analysiert werden. So wurde im ersten Abschnitt versucht, die Entwicklung der Kategorie des Weiblichen historisch zu belegen. Hier ist besonders die Beobachtung relevant, dass die Frauen nicht nur im Mutterland Großbritannien, sondern auch in den kolonialen Gebieten benötigt wurden, um auch dort ein „britisches Zuhause“ zu kreieren. hierfür lässt sich ein Zitat anführen, das 1902 von einer Frau namens Joyce auf der „National Union of Women Workers“ formuliert wurde: „Englishwomen make homes wherever they settle all the world over and are the real builders of Empire.“ Wenn auch seit den 1940er Jahren mehr Frauen in das Colonial Service aufgenommen wurden, wurden klare Vorschriften definiert, wo Frauen zugelassen wurden und wo nicht. Dabei übernahm das Colonial Service dieselben Kategorien der Weiblichkeit, welche auch in der Gesellschaft in Großbritannien um 1945 auf das Image der Frau zutrafen: In Frage kamen in erster Linie jene Sektoren, die Mütterlichkeit und Fürsorge erforderten, also Erziehung und Krankenpflege. Mithilfe jener Quellen, die die individuellen Erfahrungen der Frauen in den Kolonien wiedergeben, wurden die vielfältigen Lebenswege der Frauen in den Kolonien veranschaulicht. Dabei war der Fokus auf die Alltagsgeschichte gelegt. Die unterschiedlichen Lebenswege der hier vorgestellten Frauen zeigen auf, dass die Frauen in den Kolonien weder eine homogene Gruppe darstellten, noch kategorisierbar sind. Die Existenz von gesellschaftlich bedingten Strukturen, denen alle Frauen auf eine Weise verhaftet waren, kann jedoch nicht geleugnet werden. Die diversen Tätigkeiten, denen sie nachgingen, können immer mit Fürsorge, Wohltätigkeit oder Erziehung in Verbindung gebracht werden. Schließlich ist die Tatsache, dass ausschließlich alle Frauen, die in der Arbeit erwähnt werden, verheiratet waren, ein identitätsstiftendes Element. Die Frauen positionierten sich klar an der Seite ihrer Ehemänner, der Colonial Officers. Nicht selten stellten jene Frauen die Bedürfnisse ihrer Gatten über die eigenen. Wie aus dem an den Anfang gestellten Zitat hervor geht, sahen sich die Frauen hinter ihren Ehemännern.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kolonialgeschichte Frauen Female Colonial Officers Britsche expats
Autor*innen
Julia Margareta Bogensperger
Haupttitel (Deutsch)
Die weibliche Kolonialgeschichte - Frauen im "Colonial Service" nach 1945
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
142 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Becker
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.64 Großbritannien, Irland ,
15 Geschichte > 15.90 Afrika: Allgemeines
AC Nummer
AC15085241
Utheses ID
46759
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1