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"Sie kam, sah und pflegte" - eine Fallstudie zur Arbeitsmigration von osteuropäischen Pflegekräften im Mostviertel
Theres Scheiblauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Geographie und Wirtschaftskunde
Betreuer*in
Karl Husa
DOI
10.25365/thesis.52974
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19385.70381.789061-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Durch den demographischen Wandel der Industriestaaten und eine anhaltend wachsende weltweite Migration, bildet die Pflegmigration einen Schnittpunkt zweier höchst aktueller globaler Themen, der ständig an Bedeutung gewinnt. Die vorliegende Arbeit geht Fragestellungen nach, die unmittelbar in Verbindung zum öster-reichischen Sozialsystem und zur Migration aus osteuropäischen Ländern stehen. Das österreichische Modell der 24-Stunden-Betreuung, das in großem Stil die Arbeit von Familienangehörigen und Pflegeeinrichtungen kompensiert, wurde durch eine Mischung dreier methodischer Herangehensweisen durchleuchtet.
Eine statistische Datenanalyse der Zahlen der letzten zehn Jahren hat ergeben, dass die Pflegmigration einen ständigen Bedeutungsgewinn erfährt. Es kam zu einer Verfünffachung der Personenbetreuerinnen, die mit einem Anteil von über 98 Prozent nahezu ausschließlich aus Osteuropa stammen.
Eine Fallstudie zur Pflegmigration wurde im niederösterreichischen Mostviertel durchgeführt. 80 PersonenbetreuerInnen wurden zu soziodemographischen Hintergründen, ihrer Arbeitssituation und der Reorganisation im Heimatland befragt. Demnach lässt sich die typische Personenbetreuerin als Frau über 50 mit guter schulischer Ausbildung charakterisieren. Fast alle von ihnen arbeiten selbständig in Österreich, sind aber bei einer Agentur unter Vertrag, die die Vermittlung über-nimmt. Je nach Distanz zum Herkunftsland, liegen die Turnus-Zeiten zwischen zwei und sechs Wochen. Ebenfalls vom Herkunftsland abhängig, ist der durchschnittliche Netto-Verdienst pro Tag, der je nach Kaufkraft in der Heimat stark variiert. Hauptmotiv für die Arbeit in Österreich sind die besseren Arbeitsbedingungen, der höhere Verdienst und die durch die Turnus-Arbeit entstehende Freizeit mit der Familie. Die Reorganisation im Heimatland geschieht bei den meisten Befragten innerhalb der Kernfamilie. Es kommt kaum zu sogenannten Care-Chains, wo in der Pflege tätige Personen selbst jemanden für die Pflege Angehöriger anstellen.
Die Probleme im Arbeitsalltag wurden durch qualitative Interviews genauer er-forscht. Demnach sind körperliche Beschwerden durch die Arbeit, aggressives Ver-halten der Patienten, Schwierigkeiten mit den Angehörigen sowie die hohen Provisionen der Agenturen Probleme, die sich ergeben. Die Agenturen wiederum berichten von Beschwerden der Patienten über die mangelnde Anpassungsfähigkeit der BetreuerInnen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Arbeitsmigration Osteuropa Pflege Personenbetreuung 24-Stunden-Pflege
Autor*innen
Theres Scheiblauer
Haupttitel (Deutsch)
"Sie kam, sah und pflegte" - eine Fallstudie zur Arbeitsmigration von osteuropäischen Pflegekräften im Mostviertel
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
IX, 127 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Karl Husa
Klassifikation
74 Geographie > 74.00 Geographie, Anthropogeographie: Allgemeines
AC Nummer
AC15100977
Utheses ID
46803
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 456 |