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"Flüchtlingswellen" in Österreich - diskursanalytische Aufbereitung der Darstellung in der österreichischen Tageszeitung "die Presse" seit 1955
Carina Huber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Psychologie und Philosophie
Betreuer*in
Annemarie Steidl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.53320
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14356.92191.977370-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt die diskursanalytische Aufbereitung der Darstellung sogenannter „Flüchtlingswellen“ in der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ seit 1956. Methodisch orientiert sich die Arbeit an der „historischen Diskursanalyse“ nach Landwehr. Es wurden insgesamt 206 Artikel zu acht kolportierten „Flüchtlingswellen“ analysiert. Die untersuchten „Wellen“ waren: Ungarischer Volksaufstand (1956), Prager Frühling (1968), Solidarnosc Bewegung (1981), Umsturz in Rumänien (1989), Unabhängigkeit Kroatiens & Sloweniens (1991/1992), Bürgerkrieg in Bosnien-Herzegowina (1992), Kosovo Konflikt (1999) sowie die Öffnung der Grenzen (2015). Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich über 30 Tage nach dem Auftreten jener Phänomene, die zu den „Wellen“ geführt haben sollen. Eingebettet wurde diese Analyse in den historischen, medialen und institutionellen Kontext der zu untersuchenden Artikel. Die Ergebnisse der Analyse unterstützen die These, dass zwischen den 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre hinein die Darstellung der flüchtenden Personen überwiegend positiv besetzt war und es mit dem Fall des Eisernen Vorhangs sowie dem zunehmenden Wandel Österreichs von einem Transitland für flüchtende Personen hin zu einem Zielland für Asylsuchende, zu einer Zäsur in der Darstellung der flüchtenden Personen in den Medien und wohl auch der österreichischen Bevölkerung kam. Ab den 1990er Jahren werden flüchtende Personen zunehmend negativer dargestellt. Der Fokus der Berichterstattung liegt hier vermehrt auf „Krisen“ oder „Problemen“ und nicht mehr (wie dies bei früheren „Wellen“ der Fall war) auf der Darstellung der Hilfsbereitschaft der österreichischen Bevölkerung. Allen „Wellen“ gemein ist ein starker Fokus der Berichterstattung auf die Unterbringung und die Frage der Finanzierung der Versorgung der ankommenden Personen sowie eine häufige Nutzung natürlicher Metaphern wie bspw. „Ströme“, „Fluten“ oder „Wellen“ in Zusammenhang mit der Beschreibung der Menge jener flüchtenden Personen. Es zeigt sich, dass die betreffenden „Wellen“ von der Anzahl und weiters der damit verbundenen Berichterstattung kaum vergleichbar sind und daher anzunehmen ist, dass einige jener Zeiträume im Nachhinein lediglich zu „Wellen“ hochstilisiert wurden, um das Bild Österreichs als „Flüchtlingsland“ stützen zu können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Flüchtlingswellen Flüchtlinge Asyl
Autor*innen
Carina Huber
Haupttitel (Deutsch)
"Flüchtlingswellen" in Österreich - diskursanalytische Aufbereitung der Darstellung in der österreichischen Tageszeitung "die Presse" seit 1955
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
120 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Annemarie Steidl
Klassifikation
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC15100113
Utheses ID
47120
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 299 |
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