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Effects of anthropogenic habitat alteration on home ranges of European ground squirrels (Spermophilus citellus)
Tabea Angela Turrini
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Eva Millesi
DOI
10.25365/thesis.5272
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29223.45974.855453-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Studie wurde der mögliche Einfluss anthropogener Habitatsveränderung auf den Aktionsraum (home range) des Europäischen Ziesels (Spermophilus citellus), das massiv von der Zerstörung seines natürlichen Habitats betroffen ist, untersucht. Zieselkolonien finden sich mittlerweile vermehrt auf anthropogen beeinflussten Flächen, wo sie bisweilen hohe Populationsdichten erreichen. Mittels radiotelemetrischer Methoden wurden die Aktionsräume von insgesamt 38 Individuen in zwei unterschiedlichen Habitaten erfasst. Dabei handelte es sich einerseits um eine naturnahe sekundäre Steppe und andererseits um eine stark anthropogen beeinflusste Luzernwiese, wobei letztere durch eine Änderung der natürlichen Vegetationszusammensetzung, Isolierung, Fragmentierung der umgebenden Landschaft sowie durch häufige Anwesenheit von Menschen gekennzeichnet ist. Die Populationsdichten in den beiden Gebieten unterschieden sich stark und betrugen im Untersuchungsjahr 9 Individuen/ha in der sekundären Steppe und 43 Individuen/ha in der Luzernwiese. Die Tiere wurden in Lebendfallen gefangen und, nach der Bestimmung von Geschlecht und Alter, mit einem Halsbandsender versehen. Anschließend wurde ihre Position mehrmals täglich über einen Zeitraum von etwa einer Woche aufgenommen. Die Aktionsraumgrößen wurden zwischen den beiden Untersuchungsgebieten verglichen und geschlechtsspezifische Unterschiede sowie Unterschiede zwischen den Altersklassen bestimmt. Jährlinge und ältere Individuen zeigten in der Größe ihrer Aktionsräume keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gebieten und es konnten allgemein keine geschlechtsspezifischen Effekte festgestellt werden. Die Bewegungen juveniler Individuen schlossen jedoch in der sekundären Steppe signifikant größere Flächen ein als in der Luzernwiese. Vermutlich ist dies vor allem auf die unterschiedliche Qualität und Verteilung von Nahrungsressourcen in den Untersuchungsgebieten zurückzuführen. Die Abundanz und relative Homogenität der Luzerne, die vermutlich eine Nahrungsressource hoher Qualität darstellt, dürfte zu den verminderten Aktionsräumen im anthropogen beeinflussten Habitat geführt haben. Die größeren Aktionsräume in der Steppe werden auf selektive Nahrungsstrategien zurückgeführt. Außerdem werden als mögliche Ursachen für kleinere Aktionsradien bei Juvenilen in der Luzernwiese eine erhöhte Anwesenheit von Prädatoren, Menschen und Hunden sowie das limitierte Platzangebot diskutiert. Obwohl anthropogene Einflüsse offensichtlich vorteilhafte Effekte im Sinne der Bereitstellung zusätzlicher Nahrungsressourcen haben können, darf nicht vergessen werden, dass solche Kolonien durch Isolation einerseits und Attraktivität für Prädatoren aufgrund hoher Populationsdichten andererseits dennoch stark gefährdet sind.
Abstract
(Englisch)
Because of habitat loss and alteration, European ground squirrel populations in Austria are increasingly restricted to isolated fragments, where, however, they can reach conspicuous densities. To investigate effects of habitat alteration and population density on space use, comparable numbers of individuals were radio-collared at two different study sites; a secondary steppe with relatively low anthropogenic influence and a highly altered, isolated alfalfa meadow. Subsequently, individual movements where recorded during approximately one week.
Home ranges were compared between the two study sites and sex and age differences were examined. Juveniles covered larger areas at the secondary steppe, where population density was relatively low. In ≥ 1year-old individuals, mean home ranges did not differ between the two habitats, although they exhibited high individual variation at the secondary steppe. At both study sites, no sex-difference in home-range size was found. Additionally, minimal and maximal distances moved were calculated. One yearling male with scrotal testes at the secondary steppe dispersed from its original home range, moving about 750m.
It is concluded that habitat characteristics affect space use in juvenile individuals. Since juveniles are the ones benefitting most from selective foraging to promote growth and fattening, quality and distribution of food resources probably accounted for differences in home-range size at the two study sites. Furthermore, variances in population density and predator presence could have contributed to the observed movement patterns.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Spermophilus citellus home range radiotelemetry habitat alteration space use
Schlagwörter
(Deutsch)
Spermophilus citellus Aktionsraum Radiotelemetrie Habitatzerstörung Raumnutzung
Autor*innen
Tabea Angela Turrini
Haupttitel (Englisch)
Effects of anthropogenic habitat alteration on home ranges of European ground squirrels (Spermophilus citellus)
Paralleltitel (Deutsch)
Effekte anthropogener Habitatsveränderung auf die Aktionsraumgröße Europäischer Ziesel (Spermophilus citellus)
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
32 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Eva Millesi
AC Nummer
AC08166813
Utheses ID
4714
Studienkennzahl
UA | 190 | 445 | 350 |