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Geoscenography - scenography from the milieu of development-forced displacement and resettlement
Santo Carolina Espirito
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Theater-, Film- und Medienwissenschaft)
Betreuer*innen
Thea Brejzek ,
Wolfgang Greisenegger ,
Lawrence Wallen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.53351
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22107.27206.569852-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Geoszenografie ist ein von der Geophilosophie von Deleuze und Guattari inspirierter Neologismus. Das Präfix „Geo“ ist ein notwendiger Zusatz, um meine Praxis- und Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Szenografie außerhalb des Theaters, innerhalb eines bestimmten Milieus, neu zu verorten. Der Begriff „Milieu“ – nach Deleuze und Guattarian – erlaubt es, die ethnographische Feldforschung, wie sie hauptsächlich in den Sozialwissenschaften betrieben wird, umzubenennen, neu zu konnotieren und als Bereich für empirische Studien und künstlerische Praxis der Geoszenografie zu definieren. Die vorliegende Forschungsarbeit ist folglich praxisinformiert und transdisziplinär. Für meine Untersuchung wählte ich fünf Beispiele von entwicklungserzwungener Verdrängung und Umsiedlung (Development-Forced Displacement and Resettlement (DFDR)). Dafür besuchte ich vier verschiedene Orte in Frankreich und Portugal , welche von diesem Phänomen betroffen sind, um dort empirische Forschungen durchzuführen. Dazu kam ein Performance-Workshop von Mapa Teatro, deren Arbeitsmethode ebenfalls in meine Analyse integriert wurde. Die Auswahl der Beispiele orientierte sich vor allem an den unterschiedlichen Arten von Interventionen innerhalb des DFDR-Prozesses. Folgende Fälle wurden dabei untersucht: Sozialwissenschaftler, die eine museale Gedenkstätte für das überflutete Dorf Luz bauen; ein durch Eigeninitiative gegründeter Verein von vertriebenen, ehemaligen Bewohnern von Vilarinho da Furna; ein Anthropologe, der ein Archiv zur Erinnerung an das Tal Dordogne gründet; ein Sozialzentrum zur Konstitution von Erinnerungen in einer neu zu gründenden Nachbarschaft sowie ein künstlerisches Laboratorium für neue Dramaturgien, die aus dem Erleben des DFDR-Prozesses von Bario Santa Inés in Bogotá, Colombia, entstanden. Was die Perspektive der Prozesse der Performance und Szenografie betrifft, waren meine Feldforschungen so geplant, dass ich Feste, Zeremonien und andere Veranstaltungen, – die ich als „Inszenierungen“ interpretiere, welche die räumlichen Komplexitäten des DFDR-Prozesses verhandeln – zusehend oder teilnehmend erleben konnte. Das Konzept von Geoszenografie erlaubt es mir, diese Performance-Prozesse als szenografische Arbeitsweise der Ent- und Wiederterritorialisierung zu identifizieren und zu analysieren. Szenografie über den Rahmen des Theaters hinaus auszudehnen spiegelt auch eine persönliche Entwicklung wider, wobei künstlerische Praxis, konzeptuelles Denken und kritische Analyse kombiniert werden, um ontologische Gewissheiten in Frage zu stellen und eine philosophische Debatte über die Möglichkeit einer Geoszenografie zu provozieren: eine Szenografie aus dem Milieu mit größerem sozialen und politischen Engagement.
Abstract
(Englisch)
Geoscenography is a neologism inspired by Deleuze and Guattari’s geophilosophy. The prefix ‘geo’ comes out of a necessity to reformulate my scenography practice and scholarly research outside of the theatre, in a chosen milieu. The Deleuzo-guattarian term ‘milieu’ renames the ethnographic fieldwork, commonly addressed in the social sciences, to become the terrain for empirical research and artistic practice in geoscenography. The present research is practice-informed and trans-disciplinary. My investigation focuses on five examples of Development-Forced Displacement and Resettlement (DFDR) that I have chosen to experience from the milieu. Travels to four places affected by DFDR and the participation in a performance workshop constitute the milieu of my empirical research. These examples were chosen to reflect different modes of intervention in processes of DFDR, namely, a group of social scientists building a museum of memory for the submerged village of Luz, a forcefully displaced community federating an association of the former inhabitants of Vilarinho da Furna, an anthropologist archiving the memory of the Dordogne valley, a social centre forging the memories of a neighborhood to come and an artists’ laboratory remapping dramaturgies out of their experience of the DFDR process of the Barrio Santa Inés in Bogotá, Colombia. From the perspective of performance and scenography, my fieldwork experiences were scheduled so that I could attend and/or participate in performance processes such as festivities, ceremonies, events or happenings that I observed as ‘mises en scènes’ dealing with the spatial complexities of DFDR. The concept of geoscenography allows me to identify and analyse these performance processes as scenographic operations of deterritorialization and reterritorialization. Expanding scenography outside of its theatre context reflects a personal trajectory - combining artistic practice, conceptual thinking and critical analysis - that seeks to disturb ontological certitudes and provoke a philosophical debate on the possibility of a geoscenography: a scenography from the milieu, with greater social and political engagement.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Scenography Geoscenography Performance Territory Displacement Deterritorialization and Reterritorialization
Schlagwörter
(Deutsch)
Szenografie Geoszenografie Performance Territorium Vertreibung Deterritorialisierung und Reterritorialisierung
Autor*innen
Santo Carolina Espirito
Haupttitel (Englisch)
Geoscenography - scenography from the milieu of development-forced displacement and resettlement
Paralleltitel (Deutsch)
Geoszenografie : Szenografie aus dem Milieu Development-Forced Displacement and Resettlement
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
521 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Kathleen Irwin ,
Nicolas Tixier
Klassifikation
24 Theater > 24.01 Darstellende Künstler
AC Nummer
AC15108230
Utheses ID
47147
Studienkennzahl
UA | 792 | 317 | |
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